Das ist eine Unterüberschrift
Die Arbeiterkammer lässt in einem neuen Film Jugendliche zu Wort kommen, die während der Pandemie kaum gehört wurden und politische Teilhabe einfordern.
Wien, 29. November 2022 | Sie haben die schönste Zeit ihres Lebens in Lockdowns verbracht, jetzt können sie sich das Leben wegen der Teuerung kaum leisten. Immer mehr junge Menschen sind verzweifelt, haben angesichts der Klimakrise zudem Zukunftsängste. Vielen Jugendlichen wird noch dazu das politische Mitsprachrecht verwehrt. Zu groß sind die Hürden oft, wenn es um das Erlangen der Staatsbürgerschaft geht. Jetzt reden sich einige von ihnen den Frust von der Seele.
Jugendliche brechen ihr Schweigen
„Unser Film zeigt, dass wir wütend sind und dass wir Jugendliche zusammen aufstehen, um uns die Räume zu holen, die uns bisher von der Gesellschaft verwehrt geblieben sind”, sagt die 18-jährige Maria Marichici. Sie ist eine der elf Jugendlichen, die nicht länger schweigen wollen und nun im Kurzfilm “Ihr könnt uns alle mal…! über ihre Situation sprechen. Das von der Arbeiterkammer unterstütze Projekt #AKLockdownstories gab den jungen Menschen seit dem letzten Lockdown im Jahr 2021 die Möglichkeit, in Workshops ihre Geschichten aufzuarbeiten. Das Ergebnis war der Film, der nun am 1. Dezember Premiere feiert.
“Redet endlich mit uns!”
Darin kommt auch die 23-jährige Zeynep Berber zu Wort, die so wie rund 40 Prozent aller jungen Menschen in Wien, kein Stimmrecht besitzt. So wie ihre Mutter früher, kann auch sie sich jetzt die Staatsbürgerschaft nicht leisten. „Wie viele anderen Jugendliche in Österreich und vor allem auch in Wien, habe ich keine österreichische Staatsbürgerschaft und somit kein Wahlrecht. Wir wollen aber auch mitbestimmen“, sagt sie.
Die Forderung der Jugendlichen: Leichterer Zugang zur Staatsbürgerschaft, mehr Mitsprache in Schule und Betrieb und ein Gegensteuern des Staats in der Teuerungskrise. Viel zu oft würde über die Jugend gesprochen werden. Damit soll jetzt Schluss sein: “Wir wollen mitgestalten, mitsprechen. Wir wollen endlich, dass mit uns geredet wird.”
Ausschnitt aus dem Making of von “Ihr könnt uns alle mal…!”
Premiere im Metro Kino
Die einzelnen Geschichten der Beteiligten gibt es dann ab 1.12. im ganzen Film, der mit der Produktionsfirma „Kollektiv Gleisdreieck“ realisiert wurde, zu sehen. Um 17 Uhr steigt die Premiere im Metro Kino. Nach der Filmvorführung wird eine Podiumsdiskussion mit dem Regisseur Mahir Yildiz, zwei Jugendlichen der Gruppe und Ilkim Erdost, Bereichsleiterin für Bildung und Konsument:innen der Arbeiterkammer Wien, stattfinden.
(mst)
Titelbild: AKyoung/”Ihr könnt uns alle mal…!”