Wien, 12. Jänner 2021 | Am kommenden Montag, den 18. Jänner und also mitten im Lockdown sollen in Österreich alle Schulen wieder den Präsenzunterricht aufnehmen. Um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu vermeiden, sollen dazu alle Kinder und Jugendlichen getestet werden.
Tests kommen nicht rechtzeitig an
Dieser Plan könnte scheitern. Erst am Freitag werden die vom Bildungsministerium georderten Tests nach Österreich geliefert. Am Samstag und Sonntag sollen sie dann an die Schulstandorte verteilt werden. Schulen erhielten am heutigen Dienstag zwei Stunden Zeit, Lehrkräfte zu nennen, die am Wochenende in den Schulen warten, um die Testkits in Empfang zu nehmen.
Volksschüler sollen aber gemäß Plan des Bildungsministerium von ihren Eltern zu Hause getestet werden – unmöglich, wenn die Kinder Montagfrüh in die Schule kommen müssen, die benötigten Tests aber noch gar nicht an die Eltern verteilt werden konnten. Wie die Tests überhaupt von den Schulen zu den Eltern gelangen, ist unklar. Zum Schutz vor Ansteckung dürfen die Schulen nämlich derzeit von den Eltern nicht betreten werden.
Ab der Unterstufe sollen Schülerinnen und Schüler die Tests unter Anleitung der Schulärzte selbst vornehmen. Da es in vielen Schulen aufgrund von Einsparungen der vergangenen Jahre keine Schulärzte mehr gibt, werden oftmals die Lehrer und Lehrerinnen zum Staberl greifen müssen.
Schulstart ist fraglich
Auch Quarantänen über positiv getestete Schülerinnen und Schüler sowie alle Kontaktpersonen an der Schule soll das Lehrpersonal selbst verhängen. Informationen darüber, wie das vonstattengehen soll, waren für die Schulen bisher nicht verfügbar.
Wackelt angesichts der verspäteten Testlieferungen und organisatorischen Unklarheiten der Schulstart am 18. Jänner? Gerüchte, dass der Schul-Lockdown verlängert werden könnte, kursieren bereits in der Medien- und Politikszene. Das Bildungsministerium war Dienstagfrüh noch nicht für Anfragen erreichbar.
(tw)