Mit militärischer Ehre:
Die Briten haben sich von ihrem “Captain” Tom Moore verabschiedet. Der 100-jährige Weltkriegsveteran wurde in der Pandemie zum Symbol von Solidarität und Optimismus. Mit einem Spendenlauf hat er knapp 37 Millionen Euro für den Nationalen Gesundheitsdienst in der Corona-Pandemie gesammelt. Doch dann starb Tom Moore selbst nach einer Corona-Infektion. Mit militärischen Ehren wurde er am Samstagmittag beigesetzt.
Bedford, 27. Februar 2021 | Die Trauerfeier für den britischen Rekordspendensammler Tom Moore (“Captain Tom”) hat am Samstagmittag im englischen Bedford begonnen. Der in eine Union-Jack-Fahne gehüllte Sarg war zuvor in einem schwarzen Leichenwagen mit Polizeieskorte von Tom Moores Wohnort im nahen Marston Moretaine zu dem Krematorium in Bedford gebracht worden. Über einen Livestream vom britischen “The Guardian” konnte man die Zeremonie live mitverfolgen.
Abschied mit Salutschüssen und Überflug
Der Anfang Februar im Alter von 100 Jahren nach einer Coronavirus-Infektion gestorbene Weltkriegsveteran hatte im vergangenen Jahr mehr als 32 Millionen Pfund (etwa 36,8 Millionen Euro) an Spenden für den in der Pandemie schwer unter Druck geratenen Gesundheitsdienst NHS gesammelt. Er war dafür 100 Runden mit seinem Rollator durch seinen Hinterhof marschiert. Beinahe über Nacht avancierte er zum nationalen Helden. Queen Elizabeth II. (94) schlug ihn zum Ritter.
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“Captain Tom” werden bei der Bestattung militärische Ehren zuteil, wie das britische Verteidigungsministerium mitteilte. Dazu gehören Salutschüsse und der Überflug eines Militärflugzeugs aus dem Zweiten Weltkrieg.
Zu Beginn der nicht-religiösen Trauerfeier wurde “Captain Toms” Version der Fußball-Hymne “You’ll Never Walk Alone” gespielt, mit der er im vergangenen Jahr die Charts gestürmt hatte – nur einer von vielen Triumphen des späten Helden. Den Song hatte er gemeinsam mit dem britischen Sänger und Schauspieler Michael Ball und einem NHS-Chor aufgenommen.
“In die Herzen der Nation spaziert”
Mehrere Familienmitglieder würdigten Moore in Beiträgen als fürsorglichen und vorbildhaften Vater und Großvater. Er habe seine Angehörigen immer dazu angespornt, ihr Bestes zu geben, sagte seine Tochter Lucy Teixeira. “Das ist, was du vergangenes Jahr getan hast, als du ein Vermögen für den NHS gesammelt hast, indem du in die Herzen der Nation spaziert bist.”
“Meine Schwester und ich haben die Beerdigung geplant, die mein Vater sich gewünscht hat”, hatte Teixeira der britischen Nachrichtenagentur PA vor der Zeremonie verraten. Ihr Vater habe sehr deutlich zum Ausdruck gebracht, wie er sich seine Beisetzung vorstellte. Einen Wunsch habe sie aber nicht erfüllen können:
“Wenn er in einen Pappkarton hätte gelegt werden können, anstatt dass ein Baum gefällt wird, dann hätte er das getan”,
so Teixeira. Es sei aber geplant, dass mehrere Bäume zu seinen Ehren gepflanzt würden, berichtete sie weiter. Zum Abschluss der Zeremonie verabschiedete ein Trompeter Moore mit dem militärischen Signal “Last Post”. Seine Asche soll in einem Familiengrab in der nordostenglischen Grafschaft Yorkshire beigesetzt werden.
(apa/red)
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