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Aktivisten blockierten Zufahrt zum Flughafen – Anti-Abschiebungs-Demo

Anti-Abschiebungs-Demo

Wieder sollen dutzende Menschen nach Afghanistan abgeschoben werden. Um das zu verhindern, haben Aktivisten am Dienstag sämtliche Zufahrten zum Flughafen Wien-Schwechat blockiert. Auf der A4 kam es zu einem kilometerlangen Stau.

Wien, 30. März 2021 | “Abschiebung ist Mord”, war auf einem der vielen Transparente zu lesen, die am Dienstag an sämtlichen Zufahrten zum Wiener Flughafen ausgerollt wurden. Rund 50 Aktivisten vom Bündnis “Bleiberecht für alle” demonstrierten gegen geplante Abschiebungen nach Afghanistan. Mit Sitzblockaden sollten diese verhindert werden.

(Bilder: APA)

“Bleiberecht für alle”

“Wir fordern den Stopp aller Abschiebungen und ein Bleiberecht für alle”, betonte Aktivistin Alicia Becker laut einer Aussendung. Bereits am Montag wurde vor dem Innenministerium gegen die geplanten Abschiebungen demonstriert. Lautstark wurde darauf aufmerksam gemacht, dass Afghanistan kein sicheres Land sei. Für das Land gelte eine Reisewarnung der sechsten und damit höchsten Stufe.

45 Afghanen vor Abschiebung

So sollen am Dienstag etwa 45 Afghanen, die in mehreren EU-Staaten gelebt hatten, abgeschoben werden. 15 von ihnen aus Österreich. Laut APA sollen zwölf dieser Männer wegen unterschiedlicher Delikte – darunter Körperverletzung, schwerer Raub und sexuelle Belästigung – strafrechtlich verurteilt worden sein.

Bei der Aktion wurden die A4 und die B9 blockiert, berichtete die niederösterreichische Polizei, die von rund 80 Teilnehmern sprach. Mehrere Aktivisten hatten sich auch von einer Autobahnbrücke abgeseilt.

Die Polizei war vor Ort und versuchte so rasch wie möglich, die Blockaden aufzulösen. Auch die Feuerwehr war zur Verstärkung angerückt.

Kilometerlanger Stau

Richtung Wien bildete sich aufgrund der A4-Sperre am Vormittag ein sieben Kilometer langer Stau, auf der Gegenfahrbahn waren es drei Kilometer, sagte Asfinag-Sprecherin Alexandra Vucsina-Valla.

Die B9 blieb aufgrund von Sitzblockaden der Aktivisten bis in die Mittagsstunden gesperrt. Die Demonstranten werden wegen Nichteinhaltung des Abstandes nach dem Covid-Maßnahmengesetz sowie nach dem Versammlungsgesetz und der Straßenverkehrsordnung angezeigt.

Für 16 Uhr wurde eine weitere Demonstration am Oskar-Morgenstern-Platz im Wiener Bezirk Alsergrund angekündigt.

(apa/mst)

Titelbild: APA Picturedesk

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Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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10 Kommentare

  1. Wie schön, man setzt sich für verurteilte Straftäter ein. Im Gegensatz zu Menschen, die sich für die Grundrechte einsetzen, die beschimpft und bespuckt man und schreckt auch vor Körperverletzung nicht zurück.

  2. Diese armen unschuldigen “Menschen” werden grundlos zurück geschickt.Mein Mitleid hält sich in Grenzen.

  3. Die GrünInnen sind wsl mächtig stolz über ihre Regierungsperformance. Weiter so.

  4. Demonstriert man offen und direkt gegen das IM bekommt man eben gleich die Rechnung präsentiert. Hoffe dass hier auch gegenüber solchen Demonstranten Solidarität aufgebracht wird und nicht mit zweierlei Maß gemessen wird.

      • Das dies regierungstechnisch so läuft ist klar. Ich meinte mit “hier” das Forum. Hätte mich klarer ausdrücken sollen 😉

    • Do wiad die Justiz mid da voin Härtn einefoahn….dafia wiad die Bundesoputie scho suagn.

  5. Die Demonstranten werden wegen Nichteinhaltung des Abstandes nach dem Covid-Maßnahmengesetz sowie nach dem Versammlungsgesetz und der Straßenverkehrsordnung angezeigt. zackzack.at

    Und wie ist das mit dem Art.11 EMRK vereinbar? Die EMRK steht im Verfassungsrang!

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