Freitag, April 26, 2024

Krisenmodus – Haltung zeigen

Haltung zeigen

In der Redaktion von ZackZack ist immer etwas los. Den wöchentlichen Einblick gibt diesmal Julia Zander.

Wien, 10. April 2021 | Haltung zeigen ist wichtig. Dafür stehen wir bei ZackZack. Doch mindestens genauso wichtig seid auch ihr, unsere Leserinnen und Leser. Wir freuen uns sehr darüber, dass ihr uns eure klare Meinung sagt, das sieht man vor allem in unserer mittlerweile etablierten Kommentarfunktion.

In der heutigen Krisenmodus-Ausgabe möchte ich etwas persönlicher werden. Es geht um ein Thema, das mich diese Woche sehr beschäftigt hat: Sexuelle und körperliche Gewalt an Frauen. Ja, kein schönes, sondern ein sehr bedrückendes Thema. Dennoch dürfen wir das Thema nicht einfach von uns wegschieben und wegsehen.

Letzten Mittwoch ging ich zu der Demonstration gegen Femizid. Zuvor war diese Schlagzeile durch die Medien gegangen: “Trafikantin in Wien angezündet. Täter: Ihr Ex-Mann”. Des Weiteren wurde erwähnt, dass es sich bei dem Ex-Mann um einen 47-jährigen Ägypter handle, klassische Berichterstattung. Doch habe ich mich danach gefragt: Was passiert, wenn man die Herkunft dieses Mannes nicht erwähnt, weil es um etwas anderes geht?

Der von mir geschriebene Artikel über Femizid und sexuelle Gewalt gegen Frauen stieß auf viel Kritik – ganz legitim, denn wie schon gesagt: Die Meinung frei äußern können, ist uns wichtig. Im Vordergrund der meisten Kritik stand die Frage, warum die Herkunft des Mannes weggelassen wurde.

Auf der Demonstration hat mir eine Aktivistin einen wichtigen Gedankenanstoß gegeben. Bei jeder Medienberichterstattung über häusliche Gewalt und Femizid ginge es immer primär darum, woher der Mann komme, der seine (Ex-) Frau verprügelte oder gar tötete. Wenn der Mann dann aus einem südeuropäischen oder nordafrikanischen Land stamme, werde sehr schnell Rassismus geschürt. Es ginge dann fast nur darum, dass der Mann aus einer anderen Kultur stamme.

Warum die Herkunft weggelassen wurde

Im Zusammenhang mit der Berichterstattung über Straftäter stellt sich jedoch immer die Frage, worin der Nachrichtenwert für die Öffentlichkeit liegt.

Ein kleiner Exkurs: Leitsätze für die Nennung der Herkunft bietet der österreichische Presserat. Bei der Berichterstattung über Straftaten ist für uns Journalistinnen und Journalisten darauf zu achten, dass die Erwähnung der Zugehörigkeit der Verdächtigen oder Täter zu ethnischen, religiösen oder anderen Minderheiten nicht zu einer diskriminierenden Verallgemeinerung individuellen Fehlverhaltens führt.

Der Senat des Presserates mahnt daher zu mehr Zurückhaltung und Sensibilität. Die bloße Nennung der Herkunft von Straftätern kann bei manchen Lesern eine negative Einstellung und Rassismus gegenüber der betroffenen Gruppe hervorrufen – wodurch also Vorurteile geweckt oder verstärkt werden können.

Ich hatte mich also bewusst dazu entschieden, die Nennung der Herkunft wegzulassen. Aus einer Motivation: Die Aufmerksamkeit auf das eigentliche Problem zu lenken.

„Eifersuchtsdrama“

Letztes Jahr tötete ein Mann in Deutschland seine Ex-Partnerin in ihrer Wohnung mit 29 Messerstichen. Die sechsjährige Tochter der Frau war zur Tatzeit in der Wohnung. Die Schlagzeile: „Eifersuchtsdrama“. Medien oder Politik verharmlosen Femizide so jeden Tag. Das Wort „Drama“ ist aus meiner Sicht stark verharmlosend. In einem Drama kommt der Held oder der Protagonist unverschuldet in eine Misere. Dieser Mann, der seine Frau tötete, ist nicht unverschuldet in diese Misere geraten. Er verhielt sich aktiv gewaltvoll.

Täter kommen mit der Drama-Argumentation oft mit milderen Strafen davon. Dadurch, dass der Täter mit der Frau in einer Beziehung war, wird die Ursache der Tat in die vier Wände des Paares geschoben – und mit der ethnischen oder religiösen Herkunft quasi begründet. Anschließend heißt es dann: „Das habt ihr davon, Ausländer aufzunehmen.“

Sexuelle und körperliche Gewalt passiert überall

Auch ich habe sexuelle und körperliche Übergriffe erfahren – auch von westeuropäischen Männern. Es passiert überall, in allen Formen. Wenn ich mit Frauen aus meinem Bekanntenkreis spreche, hat jede zweite sexuelle und körperliche Übergriffe erfahren. Es ist mir ein persönliches Anliegen, nicht mehr zu schweigen und einfach wegzusehen. Ich bin daher froh, in einer Redaktion arbeiten zu können, die klare Haltung zeigt:

Wir schauen nicht weg.

Titelbild: APA Picturedesk

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37 Kommentare

  1. Sep. 2020 waren rund 51,2% Österreichs Häftlinge nicht Österreicher.
    Aug. 2021 waren rund 17,1% der in Österreich lebenden nicht Österreicher.
    Damit kann man sagen, dass etwas mehr als ein 1/6 der Bevölkerung mehr als die Hälfte der verurteilten Straftäter stellt.
    Man kann es drehen und wenden wie man will, es muss dioch erlaubt sein, auf einen solchen Missstand hinweisen und reagieren zu dürfen. Das hat mit Rassismus nichts zu tun, sondern mit “der Wahrheit ins Auge blicken” können oder wollen.
    Die Augen unter dem Deckmäntelchen der Moral zu verschließen bringt nur weitere Probleme. Dieser Umstand mag unbequem sein, aber eben Realität.

    • Wie objektiv sind Zahlen? Sind Schwarze in den USA krimineller als andere, nur weil mehr von denen (von weißen Richter*innen) ins Gefängnis gesteckt werden? Sind Frauen dümmer als Männer, weil sie weniger verdienen? Man muss sehr vorsichtig sein, um Zahlen nicht für irgendetwas zu missbrauchen. Selbst, wenn die “Fakten” so sind, welche Rahmenbedingungen bringen z.B. Asylsuchende dazu Beschäftigungen im nicht-legalen Bereich anzunehmen um ein Einkommen zum Überleben zu haben? Wer macht denn dieses “System”? Sich hinter Zahlen zu verstecken ist aus meiner Sicht die feigste Form von Rassismus!

      • Jetzt sollten Sie als studierter Mathematiker, mir nur noch sagen, welche Statistik-Kriterien zu verwenden wären.
        Immerhin zeigen diese Zahlen eine 3-fach höhere Kriminalität bei Nichtösterreichern gegenüber der bei Österreichern.
        Und wenn jemand zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, dann nicht wegen einer Lapalie.

        In diesem Fall von feigster Form von Rassismus zu reden … dafür fehlen mir die passenden Worte!

        • Wie auch die Worte die sie in ihrem Post abgesondert haben unpassend sind, da hetzerisch und polemisch, sorry….👎

    • Und Sie glauben, dass dieser Umstand nur eine einzige zulässige Ursache haben kann?

      Die Moral gebietet zumindest Gründlichkeit und Differenzierung. Sie geben hier eine populistisch einfache Antwort auf eine komplexe Frage. Dass die Welt etwas komplizierter ist als Ihr Geist (oder der eines anderen Einzelnen) mag für sie unbequem sein, aber eben Realität.

  2. Information vs. Meinung, die dürfen nicht vermischt werden, bzw. müssen unübersehbar gekennzeichnet werden…..
    Zum Thema:
    Die Frau entscheidet, der Rest steht im Strafgesetzbuch!

  3. Keine Frage.
    Sippenhaftung sollte es nicht geben und ist auch so in unserer Verfassung festgehalten.
    Wenn jedoch Verbrechen überwiegend von einschlägigen Nationalitäten begangen werde, sollte man das auch so benennen.

  4. Sehr geehrte Frau Zander, als Untertitel wählten Sie: “Mord an Frauen hat ein System”.

    Leider ist mir nicht klar geworden, worin Sie da ein “System” erkennen. Für mich sieht Gewalt an Frauen bisher aus als eine Folge sehr vielfältiger und unterschiedlicher Ursachen(ketten), die eher sehr schwer systematisch betrachtet bzw. geordnet werden können.
    Dass es oft mit dem Patriarchat zu tun hat vermute ich auch. Aber wenn Sie nur das meinen, hätten Sie das ja auch schreiben können. Also kenne ich mich nicht recht aus, was Sie meinen.

    Darf ich Sie bitten, sich dazu noch ein bisschen zu äußern?

  5. Bitte nicht böse sein, liebe Redaktion, aber wegen der ganzen “Haltung” halte ich andere Medien wie den Standard nicht mehr aus. Der Correctiv-Chef himself meinte einmal, Haltung wäre für Qualitätsjournalismus wichtiger als Fakten, aber das ist natürlich eine Lüge/Falle/Dummheit.

    Es ist nur ein Katzensprung vom “Haltungs-Journalismus” zum Hetzblatt, sobald es um die “falsche Haltung” geht. Eben zu beobachten beim Standard.

    Tretet Euch diesen Nagel nicht ein! Haltung ist etwas für Philosophen, Kleriker, Psychologen,…. Journalismus soll INFORMIEREN was geschieht, nicht darüber welche Haltung man einnehmen sollte. Die Haltung zum Geschehen hat der Leser für sich selbst zu entscheiden – und nicht das Medium!

    Meine Haltung geht Euch nämlich gar nichts an – und Eure interessiert mich nicht. Ich bin hier um informiert zu werden, und nicht geformt.

    • Ich stimme Ihnen zwar zu, trotzdem ist mir – in meiner selektiven Wahrnehmung natürlich – oft aufgefallen, was Julia Zander aufzeigt: Bei einem inländischen Mörder handelt es sich meist um eine “Beziehungstat”. Da ist die “Mitschuld” der Frau irgendwie inbegriffen. Handelt es sich um einen Mörder aus einem anderen Kulturkreis, ist die Frau ein Opfer eines verbrecherischen Ausländers anderer Kultur und/oder Religion.

      • Und wo wäre jetzt zB das Problem darin, wenn Journalismus derartige Ungereimtheiten aufdeckt und hinterfragt – ohne Urteil abzugeben?

        Es gibt sehr viele NGOs zu diesem Thema. Die Haltung des Journalisten spiegelt sich ja auch schon in der Wahl seiner Quellen und Themen. Über die Forderungen solcher NGOs zu berichten wäre schon Hilfe an der Sache. Und es wäre aber eben nur der Teil der Sache, für die Journalismus verantwortlich ist. Journalismus muss nicht bewerten, dass diese oder jene NGO Recht damit hat. Das kann in Kommentar-Form als Rubrik stattfinden – sollte aber niemals das gesamte Blatt durchfluten.

        Haltung ist wie Zensur. Einmal angefangen verstrickt man sich tiefer und tiefer. Bis zensiert wird, was die “falsche Haltung” widerspiegelt. Und dann eben auch der Inhalt, nicht nur die NGO/Person oder whoever.

        Denn sogesehen hätte der Stürmer dann auch nur die Haltung des Zeitgeistes wiedergegeben, und nicht gegen Juden gehetzt.

    • Im Gegensatz zu Ihrem Kommentar zeigen Sie hier doch Haltung. Oder?
      Informieren kann ich mich bald wo.
      Aber die Haltung ist ein wichtiges Gut der Menschheit.

      • Ich bin hier eine Privat-Person. Ich definiere mich hier im Forum über Meinung und Haltung zu Themen. Wie sonst.

        Ein Medium hat aber andere Aufgaben, Pflichten und Grenzen. Als Journalist habe ich gelernt dies zu unterscheiden, was ich wo wie formuliere, was ich als Privatmeinung sagen darf, und wann ich eine öffentliche Rolle einnehme.
        Ich habe einmal einen Radiobeitrag über Obdachlose gestaltet, und wollte bewirken, dass am 24.12. auch an die gedacht wird, die nicht daheim bei der Familie sind, weil sie keine mehr haben usw…. Ich dachte, das wäre eine gute Tat. Es wurde auch gesendet – aber was war das für eine Streiterei in der Red. Zurecht, wie ich daraus gelernt habe. Ich musste schließlich einsehen, dass ich (auch mit der Art des Berichtes) mehr Obdachlose gekränkt habe, als ihnen zu helfen.

        • Fortsetzung:
          Das ist knapp 30 Jahre her. Heute würde das in Red. nicht einmal mehr diskutiert werden. Und darum haben wir auch so eine gespaltene weil exkludierende Gesellschaft.

          Journalisten sind Informanten, und keine Prediger! Das musste man früher noch brutal lernen zu unterscheiden, heute wird man dazu ermutigt es zu vermischen.

          • Richtig. Darum werfe ich auch niemandem vor, wenn er mal daneben tritt. Wie auch, tat ich ja selbst……

            Aber der Versuch der Trennung wäre aus meiner Sicht eine Frage von Berufsethos und Verständnis der Materie.

            Der Terminus der 4.Macht bezieht sich ja auf den Informationsfluss. Es soll eben jeder informiert sein können, damit er für das Funktionieren einer Demokratie frei entscheiden kann, damit die Macht des Wissens auf den Bürger übergeht, quasi. Und da bin ich auch schon bei der Meinungsfreiheit, die nicht heißt, dass man frei in seiner Meinung ist, sondern die Freiheit hat an Information zu gelangen, auf deren Basis man dann eine EIGENE – also freie – Entscheidung treffen kann.
            Haltungs-Journalismus untergräbt diese Freiheit, weil er framed, was gut und richtig ist.

            Ich weiß, ich nehme das sehr genau…;)) Aber es ist auch sehr grundlegend für eine freie Gesellschaft!

          • Weiß zwar nicht, wie Sie jetzt darauf kommen, aber ich wurde tatsächlich Anfang des Jahres “abserviert”, weil meinen Arbeitgebern nicht gefiel, dass ich auf Demos gegen die Maßnahmen gehe. Dass mich Antifa-Leute (meine Ex-“Chefs”) irgendwann als “Nazi” beschimpfen werden war mir aber von Anfang an klar. Ich kenne die doch aus der Studienzeit, und fand sie damals schon ziemlich einfältig….;))
            Da ich aber immer schon ein EPU bin und nur kooperiere, stört mich das jetzt nicht besonders. Viele Kunden, zu denen ich geschickt wurde, waren mit mir zufrieden und buchen mich weiterhin…..und sparen sich die Vermittlungsgebühr. Ich bekomme dasselbe wie vorher….;)) So geht “sich ins Knie schießen”…..haben die aber noch nicht gelernt woher der Schmerz kommt…;))

          • Mein erster Gedanke war, der Täter könnte. aus dieser Warte gesehen, mit einer Strafminderung aus der Verhandlung kommen.

    • Die Frage ob hier “Haltung” oder “Meinung” gemeint ist. Landläufig tendiert man dazu diese zwei Sachen entweder gleichzusetzen oder miteinander zu verwechseln.

      • Haltung ist nur die Basis von den Meinungen die gebildet werden. Haltungsjournalismus bedeutet mMn dass Wert auf Meinung gelegt wird, die nicht bloß des schnellen Effekts wegen zur Stimmungsmache beitragen. Haltungsjournalismus gewährleistet auch das die Realität nicht verzerrt wird durch einseitige Interpretation des Journalisten, über das Berichtete, bzw., das dieser nicht dazu beiträgt das dem Konsumenten gezielt gewisse Interpretationen suggeriert werden. Haltung entscheidet auch darüber, ob bloß niedere Instinkte der Leser bedient werden, oder diese dazu angeregt werden zu reflektieren und zu differenzieren. Weiters auch, ob und wie wie weit man sich als Journalist am Rande der freiheitlich demokratischen Grundordnung bewegen möchte um damit womöglich Verfassungsfeinden das Wort zu reden. Im Wesentlichen wird Haltung auch daran gemessen ob und in welchem Ausmaß die Würde jener beachtet wird über die man als Journalist berichtet.

        • Das mag vielleicht die ideale Definition des Grundgedankens sein, es ist aber leider nicht echt oder real. Da ist es eher umgekehrt.

          • Nur weil dem Ideal viele nicht gerecht werden können oder wollen, kann man jetzt nicht hergehen und den idealen Grundgedanken zu Grabe tragen. Idealismus im Beruf ist ein Grundwert an dem man sich Neueinsteiger wie auch als alter Hase orientieren kann. Ohne dieser Idealvorstellung von der beruflichen Umsetzung kann man keine Qualität einfordern, egal ob als Mitarbeiter der in seiner Bringschuld vom Management abhängt, oder als Kunde der auf die Leistung angewiesen ist.

    • Ich bin sehr einverstanden mit Ihrem Beitrag. Ohne „wenn“ und „aber“. Danke.

    • Haltung ist etwas für jeden Menschen!

      Sie scheinen etwas Essentielles zu vergessen: Es gibt keine kontext-freie Information. Ohne einer klaren Haltung (deswegen gibt’s auch die Blattlinie) kann’s auch keine klare Information geben. Leser*innen können sich nur bedingt frei entscheiden, weil’s unmöglich ist, alles selbst zu überprüfen. Und um sich auf bestimmte Dinge verlassen zu können, braucht’s ebenfalls eine Haltung. (…)

      P.S. Ich meine jetzt nicht kontext-frei im präzisen mathematischen Sinne (Stichwort: Klassifikation von Grammatiken von Chomsky/Schützenberger), sondern mir geht’s um die Ambiguität, die’s Überall in der menschlichen Kommunikation gibt. Eine Haltung löst dieses Problem ja auch nicht vollständig, sondern erleichtert alles ein wenig.

      • Dem könnte ich nur zustimmen, wenn Haltung nicht mehr wäre als Berufsethos. Wenn man Haltung also so definiert, haben Sie Recht. Aber so wird diese “Haltung” nicht interpretiert und gelebt.

        Die Haltung des Journalisten hat sich zB in der Gründlichkeit seiner Recherche zu äußern – aber nicht in der Frage irgendeiner persönlichen Meinung.

        Klar geht es nie ganz ohne persönlichen Impetus. Journalisten sind Menschen. Aber wie schon mal hier geschrieben: der Versuch der Trennung wäre Pflicht. Aus Gründen der journalistischen Sorgfalt & Verantwortung.

        Wird Kunst durch die Haltung des Künstlers bestimmt, oder durch die Wirkung des Kunstwerkes?… Oder die Wissenschaft. Wird nicht gerade versucht diejenigen als “falsche Experten” zu diffamieren, weil sie angeblich die falsche COV-“Haltung” haben, sich von der Wirtschaft kaufen ließen, keine Solidarität kennen, sie würden lügen….etc. Das macht “Haltung” aus einer Sache, bzw. das macht man mit “Haltung” aus einer Sache.

        • Danke für die Ergänzung bzw. Diskussion. Mir selbst ist schon bewusst, dass ich in Bezug auf Journalismus (nicht nur) manchmal ziemlich naiv bin. Ob die Zeiten für guten Journalismus schon ‘mal besser waren, kann und will ich nicht beurteilen. Dass die Situation in Österreich noch schwieriger ist (als z.B. in Deutschland oder der Schweiz) merke ich allerdings schon. (…)

          Die Situation in der wir uns jetzt befinden zeigt gnadenlos auf, dass wir uns nicht um dieses Dreieck “Politik – Gesellschaft – Wissenschaft” (im Sinne von Bruno Latour) gekümmert haben. Nun bräuchten wir einen ausgeprägten Wissenschaftsjournalismus (und nicht hunderte Sportreporter*innen). Meine Hoffnung ist, dass sich da bald etwas tut. Ich stünde jedenfalls für einen Diskurs bereit und würde gerne etwas Journalismus lernen, weil’s auch darum geht, komplexe Sachverhalte gut beschreiben zu können …

          • Was wir wesentlich mehr bräuchten als einen ausgeprägten Wissenschaftsjournalismus, ist der ausgeprägte Berufsethos aller Wissenschafter.
            Dann hätten Journalisten mit ausgeprägtem Berufsethos zumindest die Chance, faktenbasierte Berichte für das interessierte Publikum zu verfassen.

            Daß zur Zeit generell großer Mangel an Berufsethos besteht, zeigt uns die Corona-Krise leider überdeutlich!

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