Das ist ein Unterüberschrift
Häuptling Wirdsonix hatte der “Spiegel” Armin Laschet gerade erst genannt. Doch geht es nach den Gremien, wird der CDU-Parteichef Kandidat für die Nachfolge von Angela Merkel.
Berlin, 12. April 2021 | Armin Laschet oder Markus Söder, CDU oder CSU, NRW oder Bayern – wer soll der deutschen Kanzlerin Angela Merkel nachfolgen?
Nach dem CDU-Präsidium hat sich am Montag auch im größeren Vorstand der deutschen Partei breiter Rückhalt für eine Kanzlerkandidatur von Parteichef Armin Laschet abgezeichnet. Nach Angaben aus Parteikreisen sprach sich der CDU-Bundesvorstand einer Telefonschaltung am Montag fast geschlossen für Laschet aus. Der deutsche Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble habe Laschet attestiert, er bringe alles mit für die Herausforderungen einer Kanzlerkandidatur.
Laschet hat mächtige CDU-Männer hinter sich
Der niedersächsische CDU-Chef Bernd Althusmann sprach sich nach diesen Informationen ebenfalls für Laschet aus. Laschet habe eine klare Haltung und ein festes Wertefundament – dies sei jetzt wichtig. Zugleich betonte Althusmann, die Bilanzen beider Kandidaten – Laschet und CSU-Chef Markus Söder – als Ministerpräsidenten in ihren Bundesländern seien gut. Der Chef der Senioren-Union, Otto Wulff, habe dem Bergmannssohn Laschet ein “Glück auf” gewünscht.
Zuvor hatte sich das CDU-Präsidium, der engste Führungszirkel um Laschet, im Machtkampf mit Söder einmütig hinter dessen Ambitionen auf die Kanzlerkandidatur gestellt. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier sagte nach der Sitzung, das CDU-Präsidium habe Laschet ohne Ausnahme unterstützt. Man habe aber keinen Beschluss gefasst – dies war auch nicht geplant. Die Vorstellung der CDU-Spitze sei es, eine gemeinsame Lösung mit der CSU in Wochenfrist hinzubekommen.
Söder bei Wählern beliebter
Laschet und Söder hatten am Sonntag erstmals ihre Bereitschaft zur Kandidatur öffentlich erklärt. Laschet wollte die Öffentlichkeit am frühen Nachmittag über das Ergebnis der Beratungen der CDU-Spitze informieren. Am Nachmittag wollte auch das CSU-Präsidium über die Frage der Kanzlerkandidatur beraten. Söder hatte seine Kandidatur am Sonntag bei einem gemeinsamen Auftritt mit Laschet vor der Spitze der Unionsfraktion von einer breiten Unterstützung durch die CDU abhängig gemacht. Der bayerische Ministerpräsident sagte zu, anderenfalls sich einzuordnen und ohne Groll mit Laschet zusammenzuarbeiten. Laschet steht für eine Fortsetzung des politischen Kurses von Angela Merkel.
CSU-Chef Markus Söder könnte laut einer neuen Forsa-Umfrage sehr viel mehr Stimmen von Unions-Anhängern in Deutschland mobilisieren als CDU-Chef Armin Laschet. Nur 32 Prozent der deutschen Wähler, die bei der Bundestagswahl 2017 CDU oder CSU gewählt haben, würden bei ihrer damaligen Wahlentscheidung bleiben, wenn Laschet Kanzlerkandidat der Union wäre, heißt es in der Umfrage für die Sender RTL und ntv, die von 7. bis 10. April erhoben wurde.
Wenn Söder Kanzlerkandidat wäre, würden derzeit 73 Prozent der damaligen Wähler ihre Stimmen erneut CDU oder CSU geben. Ähnlich groß sei der Abstand bei allen Wahlberechtigten: 37 Prozent könnten sich vorstellen, mit Söder für die Union zu stimmen – und nur 13 Prozent mit einem Kanzlerkandidaten Laschet.
(dpa/APA/red)
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