Kanzler abmontiert
Einen Monat lang zierte eine 230 Quadratmeter-Karikatur von Sebastian Kurz die Linke Wienzeile. Der „Herzlos-Kanzler“ wird nun zu Taschen verarbeitet.
Wien, 13. April 2021 | Eine überdimensionale Karikatur des Bundeskanzlers zierte einen Monat lang ein Haus auf der Linken Wienzeile. Die Zeichnung des bekannten Karikaturisten Gerhard Haderer für die „Initiative Courage – Mut zur Menschlichkeit“ stellte den Bundeskanzler mit einem fehlenden Herz in seiner Brust dar. Das übergroße Plakat diente als Protestaktion gegen den Kurs des Bundeskanzlers gegen eine Aufnahme von Kindern aus dem griechischen Lager. Haderer meinte im März gegenüber ZackZack über seine Karikatur, die Kurz auf seinem Heimweg aus dem Bundeskanzleramt Richtung Meidling wohl öfters sah:
“Ich habe einen herzlosen Politiker gezeichnet, den ich bei all seinen Begabungen nichts weiter wünsche, als dass er etwas mehr Politik mit Vernunft und Menschlichkeit macht”.
Kanzler wird zu Tasche verarbeitet
Am Montag kündigte die Initiative Courage nun an, dass der Kanzler abmontiert wird. Sebastian Kurz wird nun zu Taschen verarbeitet. Die Materialien des „Herzlos-Kanzlers“ werden für einen guten Zweck weiterverarbeitet.
Der herzlose Kanzler wurde nun abmontiert. Aus dem Material werden nun für einen guten Zweck Taschen produziert. Mehr dazu demnächst. pic.twitter.com/MIbxL7mGtp
— Courage – Mut zur Menschlichkeit (@Courage_MzM) April 12, 2021
SPÖ übernimmt Hauswand
Die frei gewordene Fläche an der Hauswand hat sich indes die SPÖ gesichert. Dort ist nun ein überdimensionales rotes Herz auf blauem Hintergrund zu sehen.
Unser rotes Herz schlägt für soziale Gerechtigkeit, Bildungschancen, den Kampf gegen Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung. pic.twitter.com/RtLLDYOAiY
— SPÖ (@SPOE_at) April 12, 2021
Das rote Herz soll für soziale Gerechtigkeit, Bildungschancen, für den Kampf gegen Arbeitslosigkeit, Armut und Ausgrenzung stehen.
Zeit für ❤️ pic.twitter.com/bGEYxcOKt6
— SPÖ (@SPOE_at) April 12, 2021
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner meint in einer Aussendung dazu: „Politik mit sozialem Gewissen, Anstand und Respekt stellt immer das Gemeinwohl an die erste Stelle und lässt niemanden zurück. Gerade in dieser schwierigen Krise, in der sich unser Land seit Pandemiebeginn befindet, muss verantwortungsvolle Politik vollen Einsatz für die Menschen leisten und Arbeitsplätze schaffen. Mit Weitblick müssen das Gesundheitssystem gestärkt und die Pflege abgesichert werden. Mit sozialem Gewissen müssen von der Kündigung bedrohte Beschäftigte unterstützt und das Arbeitslosengeld erhöht werden. Es ist höchste Zeit für eine Politik, die Chancen und Zuversicht schafft und alle Menschen mitnimmt.“
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk