CDU-Kanzlerkandidat
Am Montag tagte der CDU-Bundesvorstand und stimmte deutlich für den NRW-Landeschef Armin Laschet als Kanzlerkandidat. Der unterlegene Bayern-Chef Markus Söder akzeptierte am Dienstag die Entscheidung und stieg aus dem Rennen aus.
Wien, 20. April 2021 | Nach dem CDU-Vorstandsvotum für Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidaten, hat sich CSU-Chef Markus Söder zu Mittag in München geäußert. Er ziehe sich aus dem Rennen um die CDU-Kanzlerkandidatur zurück, so Söder. Er akzeptiere das Ergebnis des CDU-Vorstands von der Nacht auf Dienstag: “Armin Laschet wird Kanzlerkandidat der CDU.” Er wolle keine Spaltung innerhalb der Partei. Söders Kandidatur sei ein Angebot an die CDU gewesen. “Nur eine geschlossene Union kann erfolgreich sein”, meinte Söder. Es stehe ein schwerer Wahlkampf vor. Söder gab sich dennoch optimistisch. Er biete Laschet die Unterstützung der CSU an.
31 zu 9
In einer Sondersitzung des CDU-Vorstands hatten in der Nacht auf Dienstag 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern für den eigenen Parteivorsitzenden Laschet als Kanzlerkandidaten plädiert. 9 stimmten für Söder, 6 enthielten sich. Damit ist der nervenaufreibende Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union für die Wahl am 26. September entschieden, weil die CSU diese Frage zuvor in die Hand der CDU gelegt hatte.
Dies entscheide die CDU jetzt “souverän”, hatte Söder am Montag in München erklärt. “Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung.” Offen war aber auch noch, ob und wie die CDU-Basis reagieren würde.
Politiker der CDU sehen nach dem Votum Laschet nun hinreichend als Kanzlerkandidaten legitimiert. “Das ist nun wirklich ein klares Ergebnis, das, denke ich, auch von allen akzeptiert wird”, sagte etwa der frühere Generalsekretär Ruprecht Polenz am Dienstag dem Bayerischen Rundfunk. “Die unterlegene Minderheit muss sich der Mehrheitsentscheidung anschließen”, sagte er weiter.
“Das wäre der zweite Wortbruch”
Der CDU-Haushaltsexperte Eckhardt Rehberg sagte in der Früh dem Sender NDR Info jetzt müsse Söder zu seinem Wort stehen, Laschet zu unterstützen und ohne Groll gemeinsam Wahlkampf zu machen. “Wenn er das nicht täte, wäre das der zweite Wortbruch.” Am Montag vergangener Woche hatte es im CDU-Vorstand schon einmal ein Meinungsbild zugunsten von Laschet gegeben, das Söder jedoch nicht akzeptiert hatte.
Bei der Bundestagswahl wird Kanzlerin Angela Merkel nach vier Amtszeiten nicht mehr antreten. Deshalb braucht die CDU/CSU nun einen neuen gemeinsamen Spitzenkandidaten. Die CSU ist die nur in Bayern antretende Schwesterpartei von Merkels CDU.
(apa/bf)
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