Die SPÖ drängt auf staatliche Interventionen zur Rettung des MAN-Standorts in Steyr. Dazu bringt sie in der heutigen Sitzung des Nationalrats einen “Dringlichen Antrag” an die Regierung ein, in dem unter anderem eine Minderheitsbeteiligung über die ÖBAG angeregt wird.
Wien, 21. April 2021 | Insgesamt hingen 8.000 Arbeitsplätze vom Standort ab, 2.300 davon seien bei MAN direkt beschäftigt.
Österreich habe aufgrund der Corona-Krise bereits viele Arbeitsplätze verloren, schreibt SP-Mandatar Alois Stöger in der Begründung des “Dringlichen”. Es müsse nun mit aller Kraft verhindert werden, dass darüber hinaus industrielle Leitbetriebe mit großer regionaler Bedeutung aufgrund von renditegetriebenen Konzernentscheidungen für den Standort Österreich verloren gingen.
Bundeskanzler soll VW ermahnen
Die Bundesregierung hätte viele Hebel in der Hand, um die rund 8.000 Arbeitsplätze in Steyr zu retten, findet die SPÖ: “Das beginnt mit dem Gewicht einer öffentlichen Ermahnung des Bundeskanzlers an einen Weltkonzern wie VW, sich an den abgeschlossenen Standortsicherungsvertrag zu halten und geht bis hin zu einer öffentlichen Beteiligung über die ÖBAG.”
Kurz war wegen seiner zurückhaltenden Gangart in Bezug auf die Causa MAN Steyr kritisiert worden. Auch seine Nähe zum umstrittenen Investor Siegfried Wolf, der aufgrund seiner radikalen Personalabbau-Pläne von der Belegschaft abgestraft wurde, ist Gegenstand von Diskussionen.
Debattiert wird der Antrag nach 15 Uhr.
(apa/bf)
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