Freitag, April 26, 2024

„Angriff auf die Pressefreiheit – wenn Journalisten verfolgt werden“

Das ist ein Unterüberschrift

In der Türkei droht ihm Gefängnis. Can Dündar, früher Chefredakteur der „Cumhuriyet“ weiß, wie sich politische Verfolgung von Journalisten anfühlt. Im ZackZack-Talk spricht er über Erdogan und die Pressefreiheit in Europa.

Am 9. Juni haben wir von Can Dündar (der seit 2016 im Exil in Deutschland lebt) erfahren, dass während der Aufzeichnung unseres ClubTalks vom türkischen Gericht ein Auslieferungsverfahren für ihn bei Interpol beantragt wurde. Der Antrag wurde eine Woche später mit der Begründung, dass die Auslieferung auf politischer und nicht juristischer Basis beantragt wurde, abgewiesen.

Das Gespräch fand in englischer Sprache statt und wurde mit Untertiteln versehen. Bitte klicken Sie rechts unten den Button für die Untertitel an, um diese anzuzeigen.

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7 Kommentare

  1. Ich danke PP für das Interview.
    Es kann nicht oft genug darauf aufmerksam gemacht werden, was aus der modernen Türkei geworden ist. Can Dündar ist eine Ikone für demokratisch denkende Türken.
    Eine besondere Chuzpe ist, dass der Aufbau des staatlichen, von Erdogan missbrauchten, TV Senders TRT von der deutschen Regierung in den 70er Jahren dem türkischen Staat im Zuge eines Projektes der GTZ, geschenkt wurde.
    Erdogans Macht entstand und besteht durch die Erpressbarkeit der Europäer bzw. der USA.
    NATO, wirtschaftliche Interessen und der Flüchtlingspakt sind enorme Druckmittel.
    Menschenleben zählen nicht, aber das war mir klar als Erdogan an die Macht kam und sich die meisten Regierungen von ihm bleden ließen.
    Ein wunderbares Land wurde und wird total ruiniert.

  2. Wir leben trotzdem ein einem Land wo man (meistens) seine Meinung sagen darf. Erst heute kam im Ö1 in den Nachrichten, dass in Hongkong der Gründer der kritischen Tageszeitung Apple Daily seit August im Gefängnis sitzt.
    Heute wurde der Chefredakteur und weitere Mitarbeiter festgenommen weil sie gegen das neue Sicherheitsgesetz verstoßen weil sie die Korruption in Hongkong öffentlich gemacht haben.
    Makaber, aber ich bin froh dass das bei uns nicht so einfach geht; bzw. kann ZZ sich glücklich schätzen das sagen zu dürfen und zu veröffentlichen was sie wollen.
    In Hinblick auf Erdogan und dem was an vorangekündigten Enthüllungen bei euch noch folgen wird, bin ich schon gespannt. Zumal das eine Gratwanderung ist, um die ich euch nicht beneide!!

  3. An ZackZack: Wieviel würde das kosten, dieses Video mit türkischen Untertiteln zu versehen? Bin zwar selbst nur prekär beschäftigt, aber 300 Euro extra würde ich spenden. Allgemein finde ich das mit den Untertiteln super! Ich habe mir das angeschaut, für Deutsch geht’s mit dem Mitschreiben bei ca. 50% der Geschwindigkeit (mit einer guten Tastatur). Habt ihr schon darüber nachgedacht, einen Pool von Student*innen aufzubauen (z.B. Politikwissenschaft, Sprachwissenschaft, etc.) um hier kleinere (Werk-)Aufträge vergeben zu können? Gibt’s da einen Standard (Software, etc.)? Für ein Experiment stehe ich zur Verfügung. Man könnte bestimmte Begriffe vorab mit Kurzzeichen definieren und die dann mittels Regulären Ausdrücken (automatisiert) ersetzen. Eine Rohversion sollte normal genügen, weil ja eh jemand von der Redaktion wird drüberschauen müssen …

    • Danke für das Feedback und Ihr großzügiges Unterstützungsangebot – das bedeutet uns viel. Sie sind uns schon mehrfalch mit konstruktiven Feedback aufgefallen – einen besonderen DANK dafür 🙂
      Sie haben Recht, das wäre wirklich sehr sinnvoll das Interview in die türkische Sprache zu übersetzen. Wir sind im Kontakt mit Can Dündar und seinem Team und werden uns Bestes geben eine solche Version zur Verfügung zu stellen.

  4. Erschütterndes Interview. Ist vermutlich den wenigsten in Österreich bekannt wie weit die Arme von Erdogan reichen….

    • Naja, für den kleinen Bundesbasti ist das wahrscheinlich ein Vorbild ;-). Aber die Frage ist halt auch, was DANACH kommt. Dieses Problem wird sich bald in Ungarn stellen. Es wird Jahrzehnte dauern, alles wieder aufzubauen. So, wie bei uns nach dem Krieg …

      • Momentan sehe ich aber in Ungarn noch nicht, dass Orban bald abdankt. Die Jungen und gebildeten verlassen scharenweise das Land und damit auch die Opposition. Was Erdogan betrifft, ich habe Bekannte, türkische Kurden die mittlerweile Angst haben ihre Familien in der Türkei zu besuchen obwohl sie dort sogar ein Haus haben. Die Türken die ich sonst kenne verehren Erdogan und sind teilw. auch sehr religiös. Der Grund dafür ist in meinen Augen auch der, dass es viele von ihnen in Österreich einfach sehr schwer haben Erdogan und die Religion ist ein Stück Heimat und gibt ihnen Halt. Viele der Frauen sind einfach auch ungern in Österreich, weil sie ihre Herkunftsfamilien in der Türkei haben. Es ist ein Teufelskreis der es Erdogan sehr leicht macht. Von den wahren Machenschaften des Erdogan wissen sie nichts.

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