Überraschung in der Hofburg:
Nur 45 Prozent sind der Meinung, dass Alexander Van der Bellen ein weiteres Mal für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren soll. Das zeigt die jüngste PULS 24-Umfrage.
Wien, 16. Juni 2021 | Bereits bei der Bundespräsidentenwahl 2016 war es ein knappes Rennen zwischen Norbert Hofer und Alexander Van der Bellen – in der wiederholten Stichwahl setzte sich Van der Bellen mit 53,8 Prozent gegen Hofer mit 46,2 Prozent durch. Ob sich dieses Duell wiederholt, ist derzeit offen. Während Van der Bellen noch keine Entscheidung über einen zweiten Antritt bekanntgab, dürfte die FPÖ auf Hofer setzen – auch wenn dieser einem zweiten Duell gegen Van der Bellen eher aus dem Weg gehen möchte.
43 Prozent gegen Wiederantritt
Gespalten zeigen sich die Österreicher auch bei einer aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse GmbH (IFDD) im Auftrag von PULS 24. Auf die Frage: “Soll Ihrer Meinung nach Bundespräsident Alexander Van der Bellen 2022 wieder für das Amt des Bundespräsidenten kandidieren?” antworteten 45 Prozent mit “Ja” und 43 Prozent mit “Nein”, 12 Prozent haben dazu keine Meinung oder wollten sie nicht abgeben.
Grundwerte nicht vehement verteidigt
Für IFDD-Geschäftsführer Christoph Haselmayer eine “sehr große Überraschung”. Während sich der Bundespräsident 2019 “in den Augen der Menschen fast täglich zu Wort gemeldet” hat, sei er “speziell dieses Jahr bei massiven politischen Angriffen auf unsere Grundwerte der Demokratie, Justiz und Gesellschaft sehr still”. Es wäre “in den Augen vieler Menschen” aber “seine Aufgabe gewesen, sich hier klar und deutlich zu positionieren und die Grundwerte vehement zu verteidigen”, so Haselmayer und weiter: “Dieses Verhalten hinterlässt nun massive Spuren an seiner Amtsführung und gibt möglichen anderen Bundespräsidentschaftskandidaten viel Platz im Wahljahr 2022.”
Zur Umfrage
IFDD – Institut für Demoskopie und Datenanalyse GmbH, Umfragezeitraum 10.06. bis 15.06.2021, 803 Online-Interviews, repräsentativ für die wahlberechtigte österreichische Bevölkerung ab 16 Jahren, max. Schwankungsbreite ± 3,5%, Umfragezeitraum = Feldzeit.
(apa)
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