Donnerstag, Mai 16, 2024

Wird jetzt alles teurer? Die Angst vor der Inflation

Die Angst vor der Inflation

Die Corona-Krise ist noch nicht bewältigt, da bahnt sich der nächste Wirbel an. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Inflation laut Statistik Austria auf fast drei Prozent gestiegen. Experten entwarnen.

 

Wien, 16. Juni 2021 | Die Preise hierzulande steigen so stark wie lange nicht mehr. Das sagt die Statistik Austria. Demnach klettert die Inflationsrate im Vergleich zum Mai des Vorjahres um 2,8 Prozent auf ein jahrelanges Rekordhoch. Die Inflation im EU-Durchschnitt beträgt nur rund 2 Prozent. Vor allem Energie ist teurer als die letzten Jahre. In den USA verteuern sich die Einkäufe gar um den sensationellen Wert von 5 Prozent.

Nationalbank beruhigt

Bei der Frage, welche Ursachen für die Teuerung verantwortlich sind, und wie die hohe Inflationsrate einzuschätzen ist, sind die Ökonomen uneins. Die Österreichische Nationalbank (OeNB) glaubt, dass die Verbraucherpreise zumindest langfristig nicht stärker als sonst steigen werden. Der jetzige Trend sei vor allem auf den hohen Ölpreis sowie auf hohe Nahrungsmittelpreise zurückzuführen, heißt es aus der OeNB.

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) rechnet damit, dass die Preise nur kurzfristig ansteigen. Der Beginn einer großen Inflation zeichne sich nicht ab.

Corona-Politik als Preistreiber?

Für die neoliberale Denkfabrik “Agenda Austria” ist die Teuerung schon bedrohlicher. Die hauptsächlich aus gut betuchten Einzelpersonen bestehende Organisation fürchtet um einen Verlust der Vermögenswerte und sieht die EU in der Pflicht. „Die EZB müsste langsam beginnen auf die Bremse zu steigen, weil sie sonst den Preisanstieg weiter befeuert“, so Franz Schellhorn von der “Agenda Austria”. Er macht die Geldpolitik der EU für den hohen Preisanstieg verantwortlich.

Historisches Gespenst der Hyperinflation

Je mehr Geld im Umlauf ist, desto schneller steigen die Preise. Im schlimmsten Fall kann Geld fast vollständig entwertet werden. Das war in Österreich zuletzt nach dem ersten Weltkrieg geschehen, als sich die Preise jeden Monat mehr als verdoppelt hatten. Die Österreichische Nationalbank hatte damals 500.000 Kronen-Scheine herausgegeben, um Einkäufe des täglichen Bedarfs zu garantieren. So eine Situation scheint derzeit nicht sehr realistisch. Erst 2019 hatte die EU übrigens den 500-Euro-Schein abgeschafft.

(dp)

Titelbild: APA Picturedesk

DanielPilz
DanielPilz
Taucht gern tiefer in komplexe Themengebiete ein. Lebt trotz Philosophiestudiums nicht im Elfenbeinturm und verpasst fast kein Fußballspiel.
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16 Kommentare

  1. Ja natürlich wird alles teurer … da braucht sich keiner wundern oder fürchten. Da darf sich jeder bedanken bei unser hervorragenden Regierung die bei dem Corona Pandemie Theater mitgemacht hat , die lockdowns und die Wirtschaft runter gefahren sind. Was um Himmels willen soll da schon raus kommen. Das wussten wir schon letztes Jahr und wehe du hättest das gesagt dann wärst du ein Verschwörungstheoretiker gewesen.
    Also wem das noch wundert der sollte wirklich nochmals so einiges überdenken.
    Baustoffe sind um 40% gestiegen, Holz im Allgemeinen, Lösemittel sogar um 70 % die für die Lackherstellung verwendet werden. Dieser Preis geht dann natürlich weiter und wirkt sich weiter aus …. also bitte bedankt euch bei dieser Regierung und allen Die bei den Maßnahmen dieses desaströsen Pandemie hier geschrieben haben und den Medien jeden Sch***** geglaubt haben. DANKE

  2. Ich habe einen kleinen Wald. Da mache ich eh öfter Brennholz, weil die Bäume öfter im Sturm umfallen. Außerden esse ich nicht viel. Mir bleibt eh alles übrig. Mein Gefrierschrank ist bumsvoll mit Sachen, die ich mir zuviel gekocht habe. Aber weil ich so gerne koche, taue ich die Sachen selten auf, sondern mache mir wieder was Neues.
    Morgen mache ich mir Bohnen mit Speck á la Terence Hill, gut scharf, mit Semmel ….da ich das aus einer kleinen Dose Bohnen mache, werde ich es auf einmal deressen. Vom Frühstücksspeck verbrauche ich das letzte Viertel. Dann ist der endlich aufgebraucht.

    Außerdem hamstere ich dauernd. Wenn ich nur noch drei Packungen Spaghetti daheim habe, kaufe ich mir schon die nächsten. Weiß gar nicht mehr, wohin mit allem. Aber es gelingt mir wenigstens, kaum etwas wegzuwerfen.

    Eigentlich wäre ich eh sparsam, aber leider koche ich so gerne …

  3. Mache gerade ein Kaltdach bei meinem Elternhaus.
    Der Holzpteis ist um 30% (in Worten: dreißig) gestiegen.
    Was ich mir Denke, verbietet der Anstand es zu schreiben.

    • Obwohl es massenhaft Bauholz gibt aufgrund der Borkenkäferplage. Sobald etwas stärker nachgefragt wird, wird es automatisch teurer. Das ist das Gesetz des Marktes. Die Leute versuchen ihr Erspartes anzubringen aus Angst vor Geldentwertung….wie immer in solchen Krisen…

      • Geld muss arbeiten und nicht am Konto liegen.
        Ja es gibt massenhaft Bauholz, wegen dem Käfer und auch wegen Windwürfen.
        Bei mir kommt der Verdacht auf, es gibt Preisabsprachen.

        • …. nicht ganz, das (Bruch) Holz wird zu Pellets verarbeitet, da spekulieren mittlerweile die selben Leute wie beim Öl. Deshalb sind auch die Preise der Pellets so hoch, ohne “Spekulanten” würden die ein drittel kosten….
          Das “Bauholz” wird meist importiert, das war jetzt schwierig, deshalb ist es teuer.
          Geht man zu einem lokalen Sägewerk sind die Preise anders…

          • Zum letzten Satz.
            Das stimmt leider nicht.
            Mein regionaler Anbieter hat sehrwohl den Preis gegenüber dem Vorjabr um 30% erhöht.

  4. Nationalbank beruhigt: Der jetzige Trend sei vor allem auf den hohen Ölpreis sowie auf hohe Nahrungsmittelpreise zurückzuführen.

    Auf hohe Nahrungsmittelpreise zurückzuführen – das beruhigt mich ungemein. Hauptsache SUVs, Schmuck, Antiquitäten, die neuesten Handys und sonstige wichtige Dinge des Lebens sind nicht teurer.

  5. Holz… Kunststoff…. Stahl…. Papier…alles vergriffen bzw nicht auf Lager.
    Ein paar grosse Produzenten machen jetzt fett Kohle.
    In ein paar Wochen , werden es auch wir Konsumenten spüren.

    • Merkt man schon, bin gerade am überlegen eine notwendige Reparatur zu verschieben….

  6. Vor corona hat das clopapier 1,99 Euro gekostet, seit corona kostet es 2,19 Euro. Und das ist nur ein Posten beim einkaufen!!!

    • Überlegenswert wäre einen Kübel Wasser ins WC zu stellen mit Schnabelbecher, um das Geschäft zu verrichten, und sich danach zu säubern. Händewaschen tut man ja eh so und so!

      In manchen Haushalten ist diese Funktion im WC schon ein Standard.

      Klar, braucht es Hacken an der Wand, damit jeder sein “Boboabtrocktuch” finden kann.

    • Es gibt immer ein billiges Klopapier. Kaufe zumeist Hakle Kamille, das oft in Aktion ist.

  7. Bitte kein ? !
    Nehmen wir den Spritpreis her – ich weiß PP, sie sind im Herzen ein Grüner nur:
    in Großstädten wie Wien bekommt man den Treibstoff zu einem “Spotpreis” – an jedem Haus bleibt zwar eine Bim/Bus/Schnellbahn stehen (hab selber lange genug in Wien gearbeitet) und trotzdem verzichtet der Wiener nicht auf seinen fahrbaren Untersatz (SUV und andere “Staatskarossen” denn Sprit, Sprit ist in Wien (Graz usw.) leistbar.

    In der Provinz – nehmen wir das Murtal kostet derzeit der Liter Benzin 1,289 und mehr! Die Verkehrsverbindungen sind ein Hohn wenn du in einem Nebental wohnst und zB Schichtarbeiter bist. Da ist man auf das Auto angewiesen …

    und die Lebenserhaltungskosten inkl. Mieten steigen auch ins unermessliche – Leben lohnt sich fast gar nicht mehr … ach ja, gestern wieder .. hat sich einer das Leben genommen auf der Südbahnstrecke … warum wohl ..

    • Bin vorige Woche fast Augenzeugin geworden wie sich einer vor den Zug geworfen hat. Kein Wunder, es ist kränkend wenn man das Gefühl hat als Mensch nichts mehr wert zu sein, nur noch ausgebeutet zu werden und funktionieren zu müssen.

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