Dramatische Lage
41 Millionen Menschen sind akut von Hunger bedroht. 5 Milliarden Dollar seien nötig, um Hungersnöte abzuwenden. Ein Bruchteil im Vergleich zu den Corona-Kosten.
Wien, 18. Juni 2021 | Konflikte, Gewalt, Klimawandel und die 2020 zerstörte Weltwirtschaft: Immer mehr Menschen rutschen in verheerende Armut ab. 41 Millionen droht nach UNO-Schätzungen eine Hungersnot, wie das Welternährungsprogramm (WFP) am Freitag in Genf berichtete.
Verglichen mit Corona wenig Geld nötig
Anfang des Jahres lag diese Zahl noch bei 34 Millionen. Die größte humanitäre Organisation der Welt benötigt heuer insgesamt 15 Milliarden Dollar (13 Mrd. Euro), um weltweit 139 Millionen Menschen mit überlebenswichtigen Nahrungsmitteln zu versorgen.
“Der kleinste Schock würde die 41 Millionen Menschen in eine Hungersnot treiben”, sagte WFP-Sprecher Tomson Phiri in Genf. In vielen Ländern gebe es längst nicht mehr genug zu essen, darunter in Äthiopien, Madagaskar, Südsudan und Jemen. Auch in Nigeria und Burkina Faso seien einige Gegenden betroffen. Hilfe sei auch in Afghanistan, im Libanon, Sudan und in Syrien nötig.
Ein Drittel der 15 Milliarden Dollar sei jetzt dringend nötig, um Hungersnöte abzuwenden, hieß es. Es sei die größte Aktion in der 60-jährigen Geschichte des Programms notwendig. Das WFP wurde für seine Arbeit im vergangenen Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Alleine in Österreich kosten die Corona-Maßnahmen mindestens 30 Milliarden Euro, Wirtschaftseinbruch noch gar nicht eingerechnet.
(ot/apa)
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