Freitag, Dezember 13, 2024

Kurz will Balkan Impfstoff liefern – Wien: Wir haben zu wenig

Wien: Wir haben zu wenig

Kanzler Sebastian Kurz kündigte am Freitag eine Million Impfstoffdosen für Westbalkanstaaten an. Aus dem Büro des Wiener Gesundheitsstadtrats kommt Kritik.  

Wien, 21. Juni 2021 | Am Freitag fand eine Westbalkan-Konferenz mit den Ministerpräsidenten aus Serbien, Nordmazedonien, Bosnien, Montenegro, Kosovo und Albanien statt. Die Themenschwerpunkte der Konferenz waren der Kampf gegen “illegale Migration” und eine Kooperation bei der Beschaffung von Impfstoffdosen.

In gewohnter Manier gab Kurz anschließend in einer Pressekonferenz bekannt, dass die sechs Teilnehmerstaaten ab August bis zum Ende des Jahres eine Million Impfstoffdosen von Österreich bekommen würden. Laut APA soll es sich vorerst um Astra Zeneca-Dosen handeln, darauf würden Biontech/Pfizer Dosen folgen.

Ein weiterer PR-Stunt?

Doch es gibt ein großes Problem: In Österreich sind erst etwa 31,8 Prozent (Stand gestern, im Tweet Stand 18. Juni) der impfbaren Bevölkerung vollimmunisiert. Der Bedarf an Impfstoffdosen ist daher noch groß. Ein Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ) begegnet der Ankündigung mit Skepsis.

Die Impfstoffspende sei mit dem Gesundheitsministerium akkordiert, heißt es aus dem Bundeskanzleramt. Eine ZackZack-Anfrage an das Gesundheitsministerium blieb bisher unbeantwortet.

Immer wieder Migration

Ein weiteres Thema, das bei der Westbalkan-Konferenz besprochen wurde, war der Kampf gegen die “illegale Migration”. Insbesondere für Österreich sei das ein „massives Problem“, das behoben werden könnte, wenn ein „Durchwinken“ der Menschen verhindert werden würde. So Kurz, der wieder auffällig oft sein Leib- und Magenthema bespielt. Werner Reisinger, Journalist der “Augsburger Allgemeinen Zeitung”, stellte auf Twitter einen Zusammenhang zwischen den zwei besprochenen Themen in den Raum.

(nb)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Nura Wagner

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