Freitag, April 26, 2024

ÖVP-Wöginger fordert Abschuss von Wölfen

ÖVP-Wöginger will Wölfen rascher den Garaus machen lassen, nachdem in Tirol einmal mehr Schafe gerissen wurden. Der Hintergrund des “Feuer frei”-Kommandos ist aber ein anderer.

Wien, 02. Juli 2021 | In einem Interview mit der „Krone“ fordert ÖVP-Klubchef August Wöginger, radikal gegen Wölfe vorzugehen: „Der Wolf muss weg“, so Wöginger.

Sogenannte Problemwölfe seien nicht kontrollierbar, wobei die Unterscheidung in Problemwölfe und normale Wölfe unklar bleibt. „Sie schleichen sich an und töten wie im Blutrausch Dutzende Schafe in einer Nacht“, es müsse eine raschere Genehmigung für deren Abschuss her.

Wolf schlecht für Tourismus

Sein Vorpreschen begründet Wöginger vor allem mit dem Schutz der Tourismuswirtschaft. „Der Wolf und Tourismus sowie Almbewirtschaftung ist unvereinbar“, sagt Wöginger. Die Rudeltiere sollten im Zweifel rasch von Jägern eliminiert werden können.

Unterdessen kündigte das Land Tirol zusätzliche Maßnahmen an. So soll jetzt ein Fachgremium namens „Wolf-Bär-Luchs“ eingerichtet werden. Von der Besenderung (Anbringen eines Sender-Halsbandes) bis zum Erschießen soll dort diskutiert werden, wie man dem Raubhund Herr werden kann. Auch für Herdenschutz stehen finanzielle Mittel bereit. Ein „wolfsfreies“ Tirol stehe laut dem Portal „Rosenheim24“ aber nicht am Plan. Das lasse der Rechtsrahmen derzeit nicht zu.

Dauerthema

Gerade in Tirol lässt der Wolf regelmäßig die Wogen hochgehen. Mindestens 100 Schafe sind allein dieses Jahr von Wölfen in den Tod gerissen worden, vergangenes Wochenende waren es gar 36. Laut „Tiroler Tageszeitung“ hätten die Almbauern reagiert und ihre Tiere in die Täler getrieben. Aufgrund lautstarker Proteste sieht sich das Land jetzt zu Maßnahmen gezwungen.

Europaweit gibt es bis zu 20.000 Wölfe. In den vergangenen Jahren sind die konditionell starken Tiere auch in Österreich wieder heimisch geworden. Während Tierliebhaber jubeln und den strengen Schutz der Wölfe einfordern, scheint die ÖVP andere Prioritäten zu haben. „Feuer frei“ für Jäger könnte schon bald problemlos möglich sein. SPÖ Tirol-Chef Georg Dornauer hatte bereits letztes Jahr gefordert, „jagdlichen Druck“ auf Wölfe aufzubauen.

(wb)

Titelbild: APA Picturedesk

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21 Kommentare

  1. Diese armen, kleinen Eunuchen wollen einfach ballern, kann das keiner verstehen? SO fühlt sich so ein dummes ÖVP-Würstel männlich, herrschend über irgendewas wie Tod und Leben ja ja JAAAAA
    Ich kotze euch an

    • Danke dafür! Martin Balluch sollte in diesem Format von Peter Pilz noch viel öfter in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt werden. Hat ja die Liste “Jetzt” etliche Stimmen auch seiner Performance zu verdanken. lg.

      • Letzt endlich ist für mich das wirkliche Schreckliche, wie viele Jahrhunderte dauert es noch, bevor wir alle im Vakuum verschwinden, da es ja die Wiedergeburt geben könnte, und wir Erdlinge keinen Weg mehr zurück finden
        …weil die vier Elemente nicht mehr da sind.

        Sturdust, lg.

  2. Da glaubt der Wöginger doch wirklich dass er den Artenschutz für Wölfe so mir nichts dir nichts aufheben kann. Welche gut überlegten Gesetze und Bestimmungen könnten dann noch einfach so einfach gekippt werden nur um billige Wählerstimmen abzucashen. Der denkt sich wahrscheinlich dass er dem Dornauer zuvorkommen muss bevor ein Schafbauer auf die Idee kommt dieses mal die SPÖ zu wählen.
    Der Wöginger sollte sich lieber überlegen welche Ressourcen man dem Land und den betroffenen Personen zukommen lasen sollte um dem Problem Herr zu werden. Dass er hier gleich auf die billigste und auch grausamste Lösung setzt zeugt von kruder Sparpolitik und oberflächlichem Charakter. Den feinen Herrn Dornauer nehme ich da keineswegs aus.
    Aber vielleicht ist es ja auch so dass diese Herren selber gerne auf “Großwildjagt” gehen würden um Volksnähe zu demonstrieren. Bei der Jägerschaft wären sie sicher sehr willkommen, noch dazu wenn sie diesen beiden dieses martialische Spektakel zu verdanken hätten.

  3. Ich weiß, ich weiß… so sollte man nicht reden. Aber wie wärs mit ner Volksbefragung zum einfacheren und schnelleren Abschuss von ÖVPlern? Nur so ne Idee…

  4. Also Feuer frei für die Jägerschaft. Dies könnte den Wölfen durchaus in die Karten spielen denn es wär ja nicht das erste Mal dass sich die Waidmänner nach solchen Aufrufen selber dezimieren. Noch dazu wenn man sich vor so einer gefährlichen Jagt prophylaktisch ein paar Obstler
    genehmigt wie’s der Brauch befiehlt. Blöd nur dass es für die schwarzen Schafe etwas brisant werden könnte.🤔

  5. „Der Wolf muss weg“
    Sogenannte Problemwölfe seien nicht kontrollierbar

    nach der schlagzeile hab ich schon geglaubt, er meint den armin

  6. Na, die Sigi Maurer wird sicher gerne mit dem Gust auf Wolfspirsch gehen.

    • Zumindest die Sarah Wiener mit irrem Blick hinterher den Hasen den Kopf abschneiden wenn “der Wolf” weg ist.

  7. Einmal völlig abgesehen davon, dass der Wolf keinen Lebensraum mehr hat weil der von den Menschen mit ihren Weidetieren okkupiert wurde, was geht das den Wöginger an? Ist der der Fachmann für solche Dinge oder sucht er nur einen Platz im Allerwertesten seiner Klientel? Wieder eine der seltsamen ÖVP Aktionen…..🙅‍♀️

  8. Bin nun auch nicht scharf auf eine Wolfsbegegnung, aber was meldet sich hier der Wöginger zu Wort? Glaubt er, weil seine Türkisen-Freunde per se zur großen Beutegreifer-Familie gehören, ist er zu einem Statement prädestiniert?

  9. Die Frage ist zu klären ob es im intensiv bewirtschafteten Mitteleuropa überhaupt Platz für Raubtiere wie Wölfe geben kann oder ob das nicht eine Illusion einer der Natur entfremdeten romantisierenden Menschheit ist. Jedes Fleckchen wird irgendwie von irgendwem genutzt. Wölfe machen es sich nicht schwer und Schafe sind eben leichte Opfer. Vielleicht helfen hier Wach- und Hütehunde ab, aber die müssen erst ausgebildet werden und die Schäfer müssen den Umgang mit ihnen beherrschen. Der Wolf ist superschlau, sobald er weiß wie ein Zaun zu überwinden ist, gibt es für ihn kein Halten mehr und er bringt es den anderen Wölfen sogar bei. Uns nicht unähnlich also.

    • “Europaweit gibt es bis zu 20.000 Wölfe.” Und Österreich ist das letzte Land in Europa, in dem sich der Wolf wieder ansiedelt. Es gibt Fördergeld von der EU für Herdenschutzmassnahmen, und es gibt Ausgleichszahlungen der EU für von Wölfen getötete Schafe, wenn diese geschützt werden. In Österreich muss das Rad nicht neu erfunden werden, Schafhalter:innen können von EU-Geldern und den teilweise jahrhundertelangen Erfahrungen anderen Ländern in Europa, in denen zur Zeit insgesamt 20.000 Wölfe leben, profitieren. Wölfe sind schlau und lernen schnell, dass geschütze Herden keine gute Beute sind. Sie geben dieses Wissen auch weiter, wenn die Jäger in Österreich es nur zulassen und endlich aufhören, die Etablierung von Rudeln aus reinem Beuteneid ständig zu verhindern.

      Ausserdem sterben in Österreich pro Jahr bis zu 10 % der Schafe auf den Almen an Wetterunbill oder Krankheiten, aber weniger als 1 Promille der Schafe wird von Wölfen gerissen. DNA-Analyen von Wolfskot hat sogar gezeigt: Wölfe essen mehr Obst als Nutztiere. Und dass Wölfe andere Tiere töten, ist den Wölfen, im Gegensatz zum Menschen, auch nicht moralisch vorzuwerfen. Wir Menschen sind nicht auf Tierfleisch angewiesen, um zu überleben. Wenn eine rein pflanzliche Ernährung gut geplant ist, ist sie für Menschen sogar die gesündeste Ernährung. Ausserdem können so Zoonosen, Antibiotikaresistenzen, die schlimmsten Klimakatastrophen etc verhindert werden.

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