Köstinger »Spezial-Virologin«
SPÖ-Stadtrat Peter Hacker steht hinter den Wiener Verschärfungen. Elisabeth Köstinger (ÖVP) sei eine „Spezial-Virologin“, die strengen Regeln wegen Delta „notwendig“.
Wien, 03. Juli 2021 | Die Stadt Wien hält trotz heftiger Kritik an den verschärften Corona-Regeln für Kinder ab sechs Jahren bei gleichzeitigen Lockerungen für Erwachsene fest. Diese seien angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante notwendig. Man habe von Beginn an gesagt, dass man nicht alle Lockerungen des Bundes mittragen werde, sagte Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) im “Ö1”-Mittagsjournal am Samstag. Er verstehe den Unmut, aber Wien biete alle Möglichkeiten für Tests an.
Ärger über Köstinger
Die Bundeshauptstadt hat unter SP-Bürgermeister Michael Ludwig für teilweise strengere Regelungen entschieden. Hier gilt eine Corona-Testpflicht für Kinder bereits ab sechs Jahren, etwa in der Gastronomie oder im Schwimmbad. Noch dazu sind die sogenannten Wohnzimmertests in Wien generell nicht mehr als Zutrittsberechtigung erlaubt. Bekannt gegeben wurde dies einen Tag vor Inkrafttreten. Hacker erklärte die kurzfristige Ankündigung damit, dass man zuerst die Verordnung des Bundes abwarten und danach beraten habe müssen.
Missbilligend äußerte er sich einmal mehr über Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP), die das Vorgehen Wiens “als völlig absurd” kritisiert hatte. Er habe sich nicht mit Köstinger abgesprochen “und ich wüsste nicht, warum ich das sollte”. Er habe aber intensiv mit Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne), der das Vorgehen der Stadt Freitagabend in der “ZiB” begrüßt hatte, gesprochen. “Über die Spezial-Virologin Köstinger möchte ich nicht weitersprechen”, so Hacker.
Hacker zu Delta
Hacker erwartet Ende Juli einen ersten neuen Anstieg der Corona-Infektionen durch die ersten Reiserückkehrer. Die derzeitige Durchimpfungsrate von rund 50 Prozent reiche nicht, das müsse “wesentlich höher sei”, sagte Hacker. Bis September sollen es 80 Prozent werden. Um das zu erreichen, werde Wien Gesellschaftsgruppen spezifisch ansprechen. So werden etwa Jugendliche mit Musik moderner Bands zur Impfung angelockt. An Wochenende finden sogenannte Impfpartys mit Livemusik im Austria Center statt.
Bei der Delta-Variante hat Hacker ein abschließendes Urteil. Sie sei „viel infektiöser und macht schneller krank “Es gehe darum Lockdowns und Homeschooling „zu verhindern“. Mit dem Testen der Kinder meint man, die vierte Infektionswelle im Herbst möglichst klein halten zu können.
(ot/apa)
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