Das ist ein Unterüberschrift
Am Mittwoch ließ sich Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka zu einer Beleidung an SPÖ-Abgeordnete Nurten Yılmaz hinreißen. Was Sobotka nicht wusste: Sein Mikrofon war noch eingeschaltet. Was hat Sobotka genau gesagt?
Wien, 08. Juli 2021 | Der Plenartag im Nationalrat begann am Donnerstag ungewöhnlich. Auf holprige Art und Weise, die ausgerechnet unter Sobotkas Parteifreunden für Heiterkeit sorgte, entschuldigte sich Nationalratspräsident Sobotka bei der SPÖ-Abgeordneten Nurten Yılmaz:
„Ich darf auch noch die Damen und Herren zu Hause an den Fernsehgeräten entschuldigen (Heiterkeit bei der ÖVP) – ich meine begrüßen. Warum entschuldigen? – Ich muss mich entschuldigen. Gestern war das Mikrofon nicht ausgeschaltet und ich habe eine unpassende Äußerung zur Abgeordneten Yılmaz gemacht. Wir haben das vorhin schon besprochen. Ich darf mich in aller Form dafür entschuldigen. Das war etwas im Spaß gemeint, aber es sollte nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sein.“
Was konnte damit gemeint sein? Wenige Stunden zuvor, kurz vor Mitternacht am Dienstag hatte Nurten Yılmaz eine Rede zum „Abdrehen“ des Untersuchungsausschusses durch die Regierungsfraktionen gehalten. Kurz danach beendete Sobotka die Sitzung, wendete sich zu einem Mitarbeiter und kommentierte Yılmaz Rede. Was Sobotka nicht wusste: Sein Mikrofon war noch eingeschaltet. Sobotka sagte:
„Na serwas, die Yılmaz hat an Krocher ghabt,“ sagte Sobotka, unterstellte der SPÖ-Abgeordneten also im niederösterreichischen Dialekt, betrunken zu sein.
Von Null anfangen
Für den SPÖ-Fraktionsführer im Ibiza-Untersuchungsausschuss, Jan Krainer ist die Entschuldigung Sobotkas nicht genug. Er fordert den Rücktritt des Niederösterreichers als Nationalratspräsident.
Nurten Yılmaz selbst ist bereit, Sobotka zu verzeihen, wie sie ZackZack erklärt. Sobotka sprach die Abgeordnete vor dem Plenum an, um sich zu entschuldigen. Yılmaz zu Sobotka: “Ok, fang ma von Null an!”
(tw)
Bilder: APA Picturedesk
