Montag, März 24, 2025

Das Aus für »Schwarzfahrer«

In München und in Berlin wird das Wort „Schwarzfahren“ als Bezeichnung für ticketloses Fahren in den Öffis gestrichen. Wie sieht es in Österreich aus?

Wien, 09. Juli 2021 | Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat das Wort „Schwarzfahren“ von ihren Plakaten verbannt. Statt „Schwarzfahren kostet 60 Euro“ steht nun “Ehrlich fährt am längsten.” Die Begründung: Es handle sich um eine “Maßnahme für eine zeitgemäßere Sprache”, wie die MVG gegenüber der deutschen Boulevardzeitung „Bild“ sagt. Auch in Berlin vermeiden die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) das Wort. In der internen und externen Kommunikation werde dies nicht mehr verwendet.

Auch in Österreich nicht mehr an der Tagesordnung

Auch in Österreich wird der Begriff, unter anderem von den Wiener Linien, nicht mehr verwendet. Gegenüber der „Heute“ heißt es etwa: “Sprache ist etwas Lebendiges und deshalb ändert sich auch der Sprachgebrauch immer wieder einmal. Um etwaige Missverständnisse zu vermeiden, sprechen wir schon seit geraumer Zeit von Fahrgästen ohne gültiges Ticket.” Plakate auf denen noch „Schwarzfahren“ geschrieben steht, werden seit 2020 ausgetauscht.

Bei den ÖBB und den Grazer Öffis ist dasselbe der Fall. Die ÖBB benützt den Begriff „Reisen ohne gültiges Ticket“ in den Beförderungsbestimmungen. Die Holding Graz verwendet ebenfalls diese Bezeichnung.

Herkunft des Begriffs unklar

Über die Herkunft des Begriffes „Schwarzfahren“ herrscht Unklarheit. Der Sprachwissenschaftler Eric Fuß meint gegenüber der Münchner Abendzeitung, dass der Ausdruck von dem jiddischen Wort „shvarts“ (Armut) komme und demnach Menschen bezeichnete, die zu arm waren, um sich ein Ticket zu kaufen.

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

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