Mittwoch, Mai 8, 2024

Zehn Jahre jünger: Sauerstoffradikale und der oxidative Stress

Sauerstoffradikale können in unserem Körper großen Schaden anrichten und den Alterungsprozess beschleunigen. Mit der richtigen Ernährung, die auf genügend Antioxidantien achtet, kann man dem schädlichen Einfluss der Radikale vorbeugen. Ernährungstabelle inklusive!

Chemisch gesehen ist ein Radikal ein Atom mit einem freien Elektron, dem also ein Elektron fehlt. Elektronen kommen gerne als Paare vor. Fehlt dem Paar ein Elektron, sucht sich das einsame Elektron ein zweites und „stiehlt“ dieses beim Nachbarmolekül. Dabei wird dieses dann beschädigt, und sucht beim nächsten Molekül wieder eines. Bei dieser Kette an Reaktionen entsteht ziemlicher Schaden, wenn diese Radikale nicht schnell genug eingefangen werden.

Sauerstoffradikale sind sehr reaktionsfreudig. Auf Englisch heißen sie „ROS“ – Reactive Oxygen Species.

Die Sauerstoffradikale schädigen viele Moleküle in der Zelle, auch unsere. Das kann zu Krebs führen und nachweislich den Alterungsprozess beschleunigen.

Hier findet ihr eine Liste der Lebensmittel mit hoher Radikalfänger-Kapazität (je 100 g). Je höher der im Folgenden angegebene ORAC-Wert, desto besser können diese Lebensmittel Radikale binden. Empfohlen sind zwischen 5.000 und 7.000 Einheiten pro Tag:

Gewürznelken:290.000
Zimt, gemahlen:131.000
Oregano, Rosmarin, getrocknet130.000
Kurkuma:127.000
Hagebutten: 96.000
Kakaopulver, dunkle Schokolade: 50.000
Vollkornreis: 24.000
Grüne Bohnen: 13.700
Walnüsse: 13.000
Haselnüsse: 9.600
Blaubeeren und Cranberries:9.000
Artischockenherzen:7.900
Brokkoli: 3.080
ORAC-Wert pro 100g

Zum Vertiefen:

Mitko Mladenov et al: Antioxidants (Basel) 2023:

Oxidative Stress, Reductive Stress and Antioxidants in Vascular Pathogenesis and Aging

Weitere Beiträge aus der Serie “Zehn jahre jünger” von Renée Schroeder

Titelbild und Video: Ilsebill Barta

Renée Schroeder
Renée Schroeder
Renée Schroeder ist eine der führenden Biochemikerinnen Europas. Als Wittgenstein-Preisträgerin lehrte sie an der Universität Wien. Heute lebt sie auf dem Salzburger Leierhof und beschäftigt sich mit wilden Kräutern, die sie verarbeitet. Für ZackZack beschreibt sie die ebenso folgenreichen wie weitgehend unbekannten Entwicklungen der technischen Eingriffe in die Grundlagen unseres Lebens - bis hin zur Abschaffung des Alterns.
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13 Kommentare

  1. Bei den Antioxidantien fallen mir noch ein paar mit weiteren guten Eigenschaften ein:
    Knoblauch. So wichtig dass man gleich den Knollenknoblauch kaufen kann, sonst wird man bei der Salatzubereitung ein Schwammerl.
    Ingwer. Unbedingt den frischen verwenden, Pulver nur im Notfall. Hat sich auch bei Erkältungen bewährt.
    Kreuzkümmel. Vielseitig einsetzbar (wenn man den Geschmack liebt)
    Schwarzkümmel. Gibt es auch als Öl.
    Fenchelsamen. Nach dem Essen etwas davon kauen, lässt eine schwere Mahlzeit vergessen.
    Grüner Kardamom. Die Samen der Kapseln geben dem Chai den typischen Geschmack.
    Roter Chili, Basilikum… frisch natürlich.
    Die Inder am Brunnenmarkt oder in “meinem” ayurvedischen Geschäft am Naschmarkt haben eine Engelsgeduld bei etwaigen Fragen und sind d i e Experten überhaupt.

    • Fast vergessen: Beim Zimt ausschließlich den CEYLON Zimt verwenden. Der andere ist ein Klumpert.

  2. Wir wollen alle älter werden.

    Aber wozu?

    Um in einem Pflegeheim dahinzuvegetieren? Alleingelassen von Pflegekräften, die aufgrund von jahrzehntelangem Politikversagen zu wenige und dadurch zu überfordert sind, um sich menschenwürdig um ihre Pfleglinge kümmern zu können.

    ÖVP Politiker, konservative Ärzte und die katholische Kirche verhindern konsequent, dass alte Menschen ohne Hoffnung auf Verbesserung ihrer Situation zumindest menschenwürdig und schmerzfrei aus dem Leben gehen können.

    Also, wozu noch alt werden?

    • Ich beschäftige mich mit Gesundheitsfragen noch intensiver seit der Pandemie. Der größte Skandal ist, dass das Wissen für ein gesundes Altern vorhanden ist, aber die Politik und die Medizin bei der Umsetzung völlig versagen.

      Der Grund liegt auf der Hand, denn wer legt sich schon mit den Übeltätern an? Dazu gehören die industrielle Landwirtschaft, die uns nährstoffarme und belastete Lebensmittel liefert, oder die Plastik-produzierende Industrie, die für Mikroplastik verantwortlich ist, oder Teile der Pharmaindustrie, die für jede Beschwerde ein Mittelchen hat, obwohl dies oft eine Kaskade an Nebenwirkungen auslöst.

      Mit einem gesunden Lebensstil und Monitoring lassen sich viele Krankheiten vermeiden. Da jeder Körper individuell reagiert, gibt es keine Lösung, die für alle funktioniert, aber würde Medizin den Fokus auf den Mangel an Nährstoffen richten, Aufklärung leisten, die falsche Ernährung individuell auslöst, z.B. Lektine oder Oxalate und natürlich das weiße Gift, Zucker, dann würden Menschen gesünder altern.

      Was die Sterbehilfe betrifft, bin ich zwar grundsätzlich dafür, doch zeigt das MAID Programm in Kanada, wie schnell dieses Instrument missbraucht wird und zum Einsatz kommt, wenn der Betroffene nicht zustimmt. Dazu die Ausweitung auf geistig Behinderte, die aufgrund ihrer Erkrankung keinen informed consent geben können, der Fall Allison Ducluzeau etc. Deswegen muss Sterbehilfe sehr restriktiv gehandhabt werden, um damit nicht die Eliminierung “unwertes Leben” wie in unserer dunkelsten Vergangenheit geschehen zu ermöglichen.

      • @Error 404, Sterbehilfe wird in Österreich sehr restriktiv gehandhabt. Nicht zuletzt deshalb weichen viele Menschen auf andere Länder aus um von ihrem Leben erlöst zu werden, oder es bleiben ihnen aufgrund der bestehenden Hürden nur die hard core Methoden, die da sind, erhängen, erschießen, vergiften oder in den Abgrund springen. Ich glaube nicht, dass sie sich wirklich irgendwann ausführlicher mit dem Thema beschäftigt haben.

    • Es geht nicht grundsätzlich ums Alt werden, sondern um das so lange wie möglich Gesund zu bleiben und vor allem im Alter sein Bewußtsein noch so weit wie möglich zu erweitern und auch noch viel Freude dabei zu empfinden, am besten mit seinen jüngesten Nachkommen, falls mein solch hat… – ist zumindest meine Meinung…

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