Diese Woche erklärt Renée Schroeder eine wichtige und einfache Atemtechnik, mittels der man Stressbelastung schnell und effizient reduzieren kann. Denn Stress lässt uns schneller altern.
Der Physiologische Seufzer ist ein Atemmuster, das erstmals in den 1930er Jahren entdeckt wurde. Es tauchte in den 2010er Jahren wieder auf, basierend auf der Forschung des UCLA-Neurobiologen Jack Feldman und des Stanford-Biochemikers Mark Krasnow.
Vereinfacht ausgedrückt besteht die physiologische Seufzermethode aus einem Atemmuster, das aus zwei Einatmungen durch die Nase und einem anschließenden ausgedehnten Ausatmen durch den Mund besteht. Beim ersten Atemzug ist die Nase fast voll, gefolgt von einem weiteren schnellen Einatmen durch die Nase, welches die Luftsäcke in der Lunge noch weiter öffnet.
Anschließend folgt ein ausgedehntes Ausatmen. Bereits ein bis drei Zyklen dieser Atemtechnik können einen spürbaren Unterschied bei der Stressreduzierung bewirken. So einfach ist das. Und es dauert nur wenige Sekunden.
Video auf unserem neuen YouTube-Kanal “ZackZack Life”:
Wenn wir gestresst sind, atmen wir flacher und Kohlendioxid sammelt sich in unserem Blutkreislauf, was dazu führen kann, dass wir uns unruhig und nervös fühlen. Physiologisch funktioniert diese Atemtechnik, indem sie die Säcke in unserer Lunge wieder aufbläht und durch das längere Ausatmen schnell überschüssiges Kohlendioxid ausstößt, was ein sofortiges Gefühl erhöhter Ruhe vermittelt. Darüber hinaus sinkt unsere Herzfrequenz und der Sauerstoffgehalt steigt, was zu einem größeren Gefühl der Ruhe beiträgt.
Weitere wissenschaftliche Informationen:
Conrad, A., Müller, A., Doberenz, S. et al. (2007). Psychophysiological effects of breathing Instructions for stress management. Appl Psychophysiol Biofeedback, 32, 89–98. doi: 10.1007/s10484-007-9034-x
Vlemincx, E., Vam Diest, I., & Van den Bergh, O. (2016). A sigh of relief or a sigh to relieve: The psychological and physiological relief effect of deep breaths. Physiology and Behavior, 165, 127-135. doi: 10.1016/j.physbeh.2016.07.004
Weitere Beiträge aus der Serie “Zehn jahre jünger” von Renée Schroeder
Titelbild und Video: Ilsebill Barta