Mittwoch, Mai 8, 2024

ZackZack 10 Jahre jünger: Der Physiologische Seufzer

Diese Woche erklärt Renée Schroeder eine wichtige und einfache Atemtechnik, mittels der man Stressbelastung schnell und effizient reduzieren kann. Denn Stress lässt uns schneller altern.

Der Physiologische Seufzer ist ein Atemmuster, das erstmals in den 1930er Jahren entdeckt wurde. Es tauchte in den 2010er Jahren wieder auf, basierend auf der Forschung des UCLA-Neurobiologen Jack Feldman und des Stanford-Biochemikers Mark Krasnow.

Vereinfacht ausgedrückt besteht die physiologische Seufzermethode aus einem Atemmuster, das aus zwei Einatmungen durch die Nase und einem anschließenden ausgedehnten Ausatmen durch den Mund besteht. Beim ersten Atemzug ist die Nase fast voll, gefolgt von einem weiteren schnellen Einatmen durch die Nase, welches die Luftsäcke in der Lunge noch weiter öffnet.

Anschließend folgt ein ausgedehntes Ausatmen. Bereits ein bis drei Zyklen dieser Atemtechnik können einen spürbaren Unterschied bei der Stressreduzierung bewirken. So einfach ist das. Und es dauert nur wenige Sekunden.

Video auf unserem neuen YouTube-Kanal “ZackZack Life”:

Wenn wir gestresst sind, atmen wir flacher und Kohlendioxid sammelt sich in unserem Blutkreislauf, was dazu führen kann, dass wir uns unruhig und nervös fühlen. Physiologisch funktioniert diese Atemtechnik, indem sie die Säcke in unserer Lunge wieder aufbläht und durch das längere Ausatmen schnell überschüssiges Kohlendioxid ausstößt, was ein sofortiges Gefühl erhöhter Ruhe vermittelt. Darüber hinaus sinkt unsere Herzfrequenz und der Sauerstoffgehalt steigt, was zu einem größeren Gefühl der Ruhe beiträgt.


Weitere wissenschaftliche Informationen:

Conrad, A., Müller, A., Doberenz, S. et al. (2007). Psychophysiological effects of breathing Instructions for stress management. Appl Psychophysiol Biofeedback, 32, 89–98.  doi: 10.1007/s10484-007-9034-x

Vlemincx, E., Vam Diest, I., &  Van den Bergh, O. (2016).  A sigh of relief or a sigh to relieve: The psychological and physiological relief effect of deep breaths. Physiology and Behavior, 165, 127-135.  doi: 10.1016/j.physbeh.2016.07.004

Weitere Beiträge aus der Serie “Zehn jahre jünger” von Renée Schroeder

Titelbild und Video: Ilsebill Barta

Renée Schroeder
Renée Schroeder
Renée Schroeder ist eine der führenden Biochemikerinnen Europas. Als Wittgenstein-Preisträgerin lehrte sie an der Universität Wien. Heute lebt sie auf dem Salzburger Leierhof und beschäftigt sich mit wilden Kräutern, die sie verarbeitet. Für ZackZack beschreibt sie die ebenso folgenreichen wie weitgehend unbekannten Entwicklungen der technischen Eingriffe in die Grundlagen unseres Lebens - bis hin zur Abschaffung des Alterns.
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3 Kommentare

  1. Atemübungen gäbe es noch sehr viele mehr…

    Ich kanne auch eine, wo man zwischen 6 bis 10 Sekunden langsam einatmet, dann mit einer Sekunde mehr den Atem anält und wieder mit einer Sekunde mehr ausatmet und das Ganze mehrfach wiederholt…

    Oder dass man die Sonne oder sonstiges Licht langesam mit dieser Vorstellung vor Augen in sein Gerhin zwischen die Augen einatmet, Dann die bewußte Bauchatmung, usw.

  2. Danke auch für diesen Tipp!
    Wenn ich denke, was die Menschen nur für die Gesundheit ihrer Autos und Häuser ausgeben und für solche eigentlich Gratis Tipps meist nicht einmal die Zeit haben sich überhaupt zu interessieren…

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