Donnerstag, September 12, 2024

Three Lions-Star spottet über englische Innenministerin – Rassismus-Eklat

Rassismus-Eklat

In England gehen nach dem Rassismus-Eklat gegen die glücklosen Elferschützen die Wogen hoch. Jetzt knöpft sich ein Star eine Johnson-Ministerin vor.

Wien, 13. Juli 2021 | Der englische Fußball-Nationalspieler Tyrone Mings hat die britische Innenministerin Priti Patel (konservative “Tories”) deutlich für ihr Verhalten in der Debatte um Rassismus und kniende Profis kritisiert.

Heuchelei-Vorwurf

Patel hatte sich zwar am Montag “angeekelt” über rassistische Beleidigungen gegen englische Spieler nach dem verlorenen EM-Finale gegen Italien gezeigt. Zuvor hatte die konservative Politikerin jedoch wie “Briten-Trump” Boris Johnson immer wieder Verständnis für Menschen gezeigt, die ihren Unmut über das Knien der Spieler gegen Rassismus sowie die Bewegung “Black Lives Matter” äußerten.

“Man kann nicht zu Beginn des Turniers das Feuer schüren, in dem man unsere Anti-Rassismus-Botschaft als ‘Symbolpolitik’ bezeichnet & dann vorgeben, angeekelt zu sein, wenn genau das passiert, gegen das wir uns einsetzen”,

schrieb der 28 Jahre alte Mings am Montagabend auf Twitter. Der Spieler von Aston Villa, der drei EM-Einsätze für die “Three Lions” verbuchen kann, äußerte sich auch emotional über das verlorene Finale. Er sei stolz auf alle, die ihren Beitrag zum Zusammenhalt und zur Freude, die das Team Millionen von Menschen gebracht hätte, geleistet hätten.

Rassismus-Welle seit Brexit

Nachdem sie im Elfmeterschießen des EM-Finales gegen Italien (2:3) nicht getroffen hatten, waren die Stars Marcus Rashford (23), Jadon Sancho (21) und Bukayo Saka (19) im Internet rassistisch beleidigt worden. Darauf reagierten weite Teile der Gesellschaft, der Politik und des Fußballs mit Empörung und Entsetzen.

Englands Team besteht zu einem Gutteil aus schwarzen Spielern. Der in Jamaika geborene Raheem Sterling (26) von Manchester City war einer der tragenden Säulen der “Three Lions” im Turnier, ebenso Teamkollege Kyle Walker (31, auch jamaikanische Abstammung).

Seit der Brexit-Kampagne rollt in England eine Welle des Rassismus. Die Johnson-Regierung wird von vielen Kritikern und Experten dafür verantwortlich gemacht, das Problem weiter zu schüren, anstatt es lösen zu wollen.

(wb/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

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