»Massive Gewalteinwirkung«
Die Grazer Polizei war Dienstagabend mit einem schockierenden Fund konfrontiert: Eine schwangere 17-Jährige lag tot in ihrem Bett. Die Polizei spricht von »massiver Gewalteinwirkung«, ein 19-jähriger Österreicher ist tatverdächtig.
Wien, 21. Juli 2021 | Eine schwangere 17-Jährige wurde Dienstagabend in ihrer Wohnung in Graz tot aufgefunden. Ein 19-Jähriger, mutmaßlicher Vater ihres ungeborenen Kindes, ist tatverdächtig. Alles spricht für Fremdverschulden.
Junger Österreicher tatverdächtig
Der Österreicher wurde von der Polizei in seiner Wohnung zur Rede gestellt. Er gab zu, dass er Montagabend bei der 17-Jährigen in der Wohnung gewesen sei und dass es dort auch einen Streit gegeben habe. Dennoch bestreitet er, etwas mit dem Tod der jungen Frau zu tun zu haben. Am Dienstag soll er voraussichtlich in Untersuchungshaft genommen werden.
Zahlreiche Stichwunden
Inzwischen liegt auch ein Obduktionsergebnis vor. Die junge Frau wies zahlreiche Stichverletzungen im Hals- und Nackenbereich auf. Auch Kompressionswunden wurden gefunden, die 17-Jährige dürfte also auch gewürgt worden sein. Mehrere mögliche Tatwaffen wurden in der Wohnung des Opfers sichergestellt, darunter eine am Wickeltisch liegende Schere.
Gegen 19.00 Uhr war Dienstag Abend bei der Polizei eine Anzeige eingegangen, dass die junge Österreicherin nicht bei der Arbeit erschienen und auch sonst nicht mehr erreichbar war. Als man bei ihr in der Wohnung nachschaute, fand man sie leblos am Bett liegend. “Aufgrund der vorgefundenen Situation und der nach der Auffindung stattgefundenen Leichenbeschau ergaben sich Hinweise auf ein Fremdverschulden”, hieß es in der Aussendung der Polizei. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen wegen Mordverdachts übernommen.
2021: Schon 17 Femizide
In einer Aufzählung der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser sind inklusive des jüngsten Falls 17 Frauen in diesem Jahr durch den (Ex-)Partner oder männlichen Personen mit Naheverhältnissen zu den Opfern getötet worden.
Frauen, die Gewalt erleben, finden kostenlos und rund um die Uhr Hilfe und Informationen bei der Frauenhelpline unter: 0800/222555, www.frauenhelpline.at; beim Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser unter www.aoef.at und der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie: www.interventionsstelle-wien.at. Betroffene von Gewalttaten und Verbrechen können sich an die Opferschutzorganisation Weißer Ring wenden unter der Tel.: 0800/112-112, www.opfernotruf.at; droht akute Gewalt, rufen Sie sofort den Polizeinotruf unter 133 oder 112. Gehörlose und Hörbehinderte können per SMS an 0800/133 133 Hilfe rufen
(mr/apa)
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