US-Sängerin Pink bietet dem norwegischen Frauen-Beachhandballteam an, die Geldstrafe für „unangemessene Bekleidung“ zu übernehmen.
Wien, 27. Juli 2021 | Das norwegische Frauen-Beachhandballteam weigerte sich, bei einem Europameisterschaftsspiel im bulgarischen Warna Bikini-Hosen zu tragen. Dafür wurden sie von der Europäischen Handball Föderation (EHF) aufgrund „unangemessener Bekleidung“ mit einer Geldstrafe von ca. 1.500 Euro belegt.
Pink bietet an, Geldstrafe zu übernehmen
US-Pop-Sängerin Pink äußert sich nun zu dem Vorfall auf ihrem Twitter Account. Sie stärkt den Sportlerinnen den Rücken und bietet ihnen an, die Strafe für sie zu zahlen. Der EHF soll für seinen Sexismus bestraft werden.
I’m VERY proud of the Norwegian female beach handball team FOR PROTESTING THE VERY SEXIST RULES ABOUT THEIR “uniform”. The European handball federation SHOULD BE FINED FOR SEXISM. Good on ya, ladies. I’ll be happy to pay your fines for you. Keep it up.
— P!nk (@Pink) July 25, 2021
Nach den Vorgaben des Weltverbands IHF müssen die Athletinnen Bikini-Hosen tragen, die eng anliegen, schräg geschnitten sind und eine Seitenbreite von „maximal zehn Zentimeter“ haben. Ihre männlichen Kollegen hingegen müssen Sportshorts, die „zumindest zehn Zentimeter” über dem Knie enden, tragen.
„Volle Unterstützung“
Bereits vor dem ersten Spiel entbrannte eine Debatte um die Uniformvorschrift. Das Beachhandballteam habe laut dem norwegischen öffentlich-rechtlichen Rundfunk sogar einen Antrag gestellt, nicht in Bikini-Höschen spielen zu müssen. Obwohl der Antrag abgelehnt wurde und der EHF sie vor den Konsequenzen warnte, entschieden sich die Sportlerinnen ein Statement zu setzen und in kurzen Hosen zu spielen. „Sie haben unsere volle Unterstützung“, heißt es von der Präsidentin des norwegischen Handballverbands Kåre Geir Lio, die sich bereit erklärt, die Strafe zu zahlen.
Vi er kjempestolte over disse jentene som under EM hevet stemmen og ga beskjed om at NOK ER NOK! Vi i NHF står bak dere og støtter dere. Sammen skal vi fortsette å kjempe for å endre regelverket for bekledning, slik at spillerne får spille i det tøyet de er komfortable med! pic.twitter.com/MmfiMtVz2Q
— Norges Håndballforbund (@NORhandball) July 20, 2021
EHF-Präsident Michael Wiederer kündigte nach wütenden Reaktionen auf sozialen Medien an, die Uniform-Politik zu überprüfen. „Ich kann bestätigen, dass die EHF alles tun wird, um sicherzustellen, dass eine Änderung der Uniformvorschriften für Athleten umgesetzt werden kann”, schrieb er in einem Statement.
(nb)
Titelbild: APA Picturedesk