Samstag, November 9, 2024

Rendi-Wagner will 3G ausweiten und Tests für Geimpfte

Mückstein will Maskenpflicht zurück

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner fordert strenger Corona-Restriktionen: Sie will die „3-G-Beschränkung“ auf den Arbeitsplatz ausweiten und verlangt von Geimpften, regelmäßig testen zu gehen.

Wien, 12. August 2021 | Die Risikogruppen sind längst geimpft und auch eine 3-G-Regel für das öffentliche Leben gibt es. Weder Impfung noch 3G gab es im letzten Sommer, trotzdem will SPÖ-Chefin Rendi-Wagner eine weitere Verschärfung. Gesundheitsminister Mückstein sieht den “Beginn der vierten Welle” und will wieder mehr Masken.

3-G ausweiten

Sie verlangt am Donnerstag die „3-G-Regel“ am Arbeitsplatz und ruft Geimpfte zum regelmäßigen Testen auf. Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) müsse rasch Gespräche mit den Sozialpartnern führen, fordert Rendi-Wagner in einer Stellungnahme gegenüber der APA. Großraumbüros und Betriebe oder auch im Gesundheitssektor gebe es keine speziellen Corona-Restriktionen, das ist der SPÖ-Chefin ein Dorn im Auge. Sie will die Corona-Schrauben weiter anziehen.

Das sei ein “enormer Sicherheitshebel” für etwa vier Millionen Erwerbstätige und deren Angehörige, wenn auch am Arbeitsplatz die 3G (geimpft, getestet, genesen) nachzuweisen sind. Für sie ist es widersprüchlich, wenn beim freiwilligen Kaffeehausbesuch ein 3G-Nachweis notwendig ist, am Arbeitsort, wo man sein müsse und auch sehr viel mehr Zeit verbringe, hingegen nicht. Das der Besuch im Kaffeehaus allerdings entgegen der Schicht in der Fabrik freiwillig ist, vergisst die Sozialdemokratin.

Tests für Geimpfte

Rendi-Wagner geht es um die Impfquote: So würde die 3G-Regelung auch juristische Klarheit bringen, welche Schutzmaßnahmen Arbeitgeber ergreifen dürfen, und die Impfquote nach oben bringen, so der Plan der SPÖ. Rendi-Wagner plädiert in diesem Zusammenhang auch für einen Ausbau der betrieblichen Impfungen.

“Die Bundesregierung sollte 3G am Arbeitsplatz unter Einbindung der Sozialpartner rasch einführen. Wenn die Zeit davonläuft, läuft uns das Virus davon und die vierte Welle ist nicht kontrollierbar”, pocht sie auf eine schnelle Verordnung des Gesundheitsministers. Zusätzlich pocht Rendi-Wagner darauf, dass auch Geimpfte regelmäßig testen gehen. Das sei zum Schutz aller.

Mückstein will Maske ausweiten

Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein will indes die Maskenpflicht wieder ausweiten. In Wien, wo die Maskenpflicht anders als in Österreich kaum gelockert wurde, ist der nutzen kaum zu sehen: Die Bundeshauptstadt liegt auf Rang drei in der 7-Tages-Inzidenz. Dennoch sieht Mückstein die Maske als „einfache und effiziente Maßnahme, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen“. Er sieht ebenso wie Rendi-Wagner den Beginn der „vierten Welle“. In Schweden, das ohne Maskenpflicht auskam, ist die Infektionsstatistik mit Österreich aktuell ident. Österreich hatte sogar monatelange FF2-Pflicht, einfache Masken wurden damals von Gesundheitsminister Anschober als “nicht wirksam” abgestempelt.

Der Vergleich mit Schweden zeigt keinen unmittelbaren Nutzen der Maske.

Für eine Einschränkung der Testmöglichkeiten ist Mückstein hingegen offen. Er will die kostenlosen Tests im Herbst neue evaluieren. Zuletzt forderten ÖVP-Landeshauptleute sowie ÖVP-nahe die Ärztekammer ein Ende der Gratis-Tests.

(ot)

Titelbild: APA Picturedesk

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