Neue Norm in Arbeit
Zu wenige Frauennamen und einige Namens-Relikte aus der Zeit des Nationalsozialismus: Das Deutsche Institut für Normung (DIN) strebt eine neue Buchstabier-Tafel an.
Wien, 20. August 2021 | Die aktuelle Variante der Buchstabiertafel („A“ wie „Anton“, „B“ wie „Berta“ usw.) würde nicht der heutigen Lebensrealität entsprechen, begründet das Deutsche Institut für Normung (DIN). Es will die „Norm DIN 5009“ für das „Ansagen und Diktieren von Texten und Schriftzeichen“ überarbeiten.
Dabei soll der Fokus auf Gender-Gerechtigkeit gelegt werden. Denn nur sechs Frauennamen im Gegensatz zu 16 Männernamen finden sich in der aktuellen Norm. Außerdem soll die neue Norm frei werden von Relikten aus der NS-Zeit. Die Nationalsozialisten hatten 1934 alle jüdischen Namen aus der Tafel entfernt: Dora ersetzte David, Nordpol Nathan oder Siegfried Samuel.
Erster Entwurf: Städtenamen
Ein erster Entwurf sieht dabei die Verwendung von Städtenamen vor:
Da es unmöglich sei, „alle relevanten ethnischen und religiösen Gruppen geschlechtergerecht ausgewogen“ darzustellen, könnten ab Mitte 2022 Städtenamen (Augsburg, Berlin, Cottbus, Düsseldorf) verwendet werden. Bild: DIN
Vorschläge erwünscht
Alle Interessierten werden vom Institut dazu eingeladen, ihre Kommentare oder Ideen für andere Norm-Varianten einzubringen. Bis 30. September 2021 können Kommentare über die Webseite des Normungs-Instituts eingebracht werden.
(lb)
Titelbild: ZackZack