Wie die „SZ“ berichtet, ist der Brite Henry O’Sullivan in Singapur verhaftet worden. In der Wirecard-Affäre gilt er als Schlüsselfigur, auch weil er engen Kontakt zum flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek pflegte.

Wien, 01. September 2021 | Eine mutmaßliche Schlüsselfigur in der Wirecard-Affäre, der Brite Henry O’Sullivan, wurde am Montag in Singapur festgenommen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“, der zufolge bereits eine Anklage gegen O’Sullivan wegen Beihilfe zur Dokumentenfälschung vorliege.

Die Suche nach O’Sullivan wurde von der „Zeit“ als „Suche nach einem Phantom“ bezeichnet. Jetzt sitzt er im Inselstaat fest, von dem aus ein großer Teil des Betrugsskandals gesteuert worden war.

„Spezialist für heikle Transaktionen“

In Deutschland wird gegen ihn wegen Beihilfe zur Veruntreuung von Wirecard-Geldern ermittelt. So soll der „Spezialist für heikle Transaktionen“ den flüchtigen Ex-Vorstand Jan Marsalek geholfen haben, hohe Millionenbeträge beiseite zu schaffen, schreibt die „SZ“.

Weder die in Deutschland ermittelnde Staatsanwaltschaft München I, noch O’Sullivans Anwalt wollten sich laut dem Blatt zur Verhaftung des Briten in Singapur äußern. Es sei aber davon auszugehen, dass München eine Auslieferung des mutmaßlichen Marsalek-Komplizen verlangen werde. Die singapurische „Straits Times“ schreibt, der Anwalt fordere eine Freilassung gegen Kaution, da O’Sullivan mit den Behörden kooperiert habe.

Der stämmige Brite gilt auch deshalb als Schlüsselfigur in der Wirecard-Affäre, weil sich eine mögliche Aussage auch auf das Verfahren gegen den inhaftierten Ex-CEO und ÖVP-Großspender Markus Braun auswirken könnte. Für O’Sullivan, Marsalek und Braun gilt die Unschuldsvermutung.

(wb)

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