Die Amerikaner gedenken den Terroranschlägen vom 11. September. In seiner Ansprache betonte der US-Präsident die nationale Einheit, dafür brauche es gegenseitigen Respekt. Die Folgen von 9/11 waren zuletzt vor allem in Afghanistan greifbar.
New York, 11. September 2021 | Zum 20. Jahrestag der Anschläge vom 11. September hat US-Präsident Joe Biden die USA zur nationalen Einheit aufgerufen. Das sei die größte Stärke der Vereinigten Staaten im Angesicht der Not, sagte Biden im Weißen Haus. Die aufgezeichnete Ansprache wurde vom Präsidialamt am Vorabend der Feierlichkeiten vom heutigen Samstag veröffentlicht. Der Präsident wird mit seiner Frau Jill Biden Gedenkveranstaltungen an allen drei Anschlagsorten besuchen.
Biden: „Einheit unsere größte Stärke“
Biden würdigte in der Ansprache die bei den Anschlägen Getöteten und Verletzten sowie die Feuerwehrleute, Krankenschwestern und vielen anderen Helfer, die bei ihren Rettungseinsätzen ihr Leben riskiert oder verloren haben. Am 11. September 2001 hatten radikal-islamische Attentäter vier Verkehrsflugzeuge entführt. Zwei Maschinen waren in das World Trade Center in New York gekracht. Die Doppeltürme des Gebäudes stürzten daraufhin ein. Insgesamt kamen 2.977 Menschen ums Leben, Tausende wurden verletzt. Zu den Anschlägen bekannten sich die Al-Kaida vom später durch US-Spezialeinheiten getöteten Osama bin Laden.
Biden verwies auf die “dunkleren Kräfte der menschlichen Natur – Angst und Wut, Ressentiments und Gewalt gegen muslimische Amerikaner, gegen wahre und treue Anhänger einer friedlichen Religion”. Dies habe die amerikanische Einheit gebeugt, aber nicht gebrochen. “Für mich ist dies die zentrale Lektion des 11. Septembers, dass dann, wenn wir am verletzlichsten sind, (…) im Kampf für die Seele Amerikas, die Einheit unsere größte Stärke ist”, sagte Biden. “Einheit bedeutet nicht, dass wir dasselbe glauben müssen. Wir müssen einen grundlegenden Respekt füreinander und Vertrauen zueinander und in diese Nation haben.”
Die Folgen
Die Folgen von 9/11 wiegen bis heute schwer. Die USA haben kürzlich mit einem chaotischen Truppenabzug ihren Militäreinsatz in Afghanistan beendet, den sie nach den Anschlägen von 2001 begonnen hatten. Präsident Biden wollte das Ende des längsten Krieges der US-Geschichte zum Jahrestag von 9/11 als Erfolg präsentieren. Doch die rasante Machtübernahme der radikal-islamischen Taliban, die den Terrordrahtziehern der Al-Kaida einst Unterschlupf gewährt hatten, wurde für die Weltmacht zu einer Demütigung, die mit dem Tod von 13 US-Soldaten bei einem Anschlag in Kabul noch verheerender wurde. Unterdessen etablieren die Steinzeit-Islamisten ihr straffes Regime in Afghanistan mit jedem Tag mehr.
(red/apa)
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