Mittwoch, Mai 8, 2024

UK lässt neues Corona-Medikament zu

Das ist ein Unterüberschrift

Ein neues Medikament verspricht einfachere Behandlung für Covid-Patienten. Im UK ist es seit Donnerstag (not-)zugelassen, in den USA und der EU laufen Zulassungsverfahren.

London, 05. November 2021 | Als erster Staat der Welt lässt das UK den Wirkstoff Molnupiravir als Coronamedikament zu. Das ist seit Donnerstag offiziell. Das Medikament wird in Tablettenform verabreicht und wirkt bei leichten bis mittelschweren Covid-19-Erkrankungen. Es soll an Menschen mit besonderen Risikofaktoren verabreicht werden, um einen schweren Verlauf der Erkrankung möglichst zu verhindern. Aktuell sterben etwa ein Drittel jener Patienten, die wegen einer Coronaerkrankung auf die Intensivstation müssen.

Entwickelt wurde das Präparat von den US-Firmen Merck & Co und Ridgeback Biotherapeutics. Molnupiravier wurde ursprünglich als Grippemedikamnet entwickelt. Seit 19. Oktober 2020 testen die Pharmaunternehmen den Wirkstoff auch an Covid-Patienten. Molnupiravier hat von britische Arzneimittelbehörde MHRA eine Notfallzulasung erhalten. Die US-amerikanische FDA prüft eine Notfallzulassung, die im Oktober 2021 beantragt wurde, bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA läuft ein rolling-review-Verfahren.

Einfache Anwendung als Vorteil

Molnupiravir führt beim Kopieren der Virus-RNA zu Fehlern und behindert so die Vermehrung des Coronavirus im Körper. Lagevrio, wie das Medikament im UK heißt, soll Risikopatienten bis zu fünf Tage nach einem positiven Coronatest verabreicht werden. Laut Studien könnte dadurch das Risiko, einen schweren Verlauf zu erleiden, halbiert werden. Der Vorteil von Lagevrio gegenüber gängigen Behandlungsmethoden bestehe vor allem in der einfachen Anwendung in Tablettenform, erklärte Merck-Manager Robert Davis gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Molnupiravir könnte insofern ein “Game-Changer” in der Behandlung von Coronapatienten sein, hofft Public-Health-Expertin Amesh Adalja von der Johns Hopkins-University. Eine Ansteckung mit dem Virus verhindert das Medikament aber ebensowenig, wie es schwere Verläufe zuverlässig ausschließen kann.

Die Corona-Pandemie hat bisher 5,2 Millionen Menschen das Leben gekostet. Österreich steckt aktuell in der vierten Welle der Seuche. Die Ansteckungsrate unter Personen ohne Impfung ist etwa fünfmal höher als unter Geimpften. Ähnlich ist das Verhältnis auf den Intensivstationen.

Vielversprechendes von Pfizer

Der US-Pharmakonzern Pfizer gab am Freitag bekannt, dass ein vergleichbare Medikament des Konzerns in Studien das Risiko eines schweren Verlaufs um 89 Prozent reduziert. Das Medikament könnte kommendes Jahr zugelassen werden.

(tw)

Update: Der Artikel wurde um 13:00 um das Statement von Pfizer ergänzt.

Titelbild: APA Picturedesk

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

265 Kommentare

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: der Pilnacek Laptop!

Denn: ZackZack bist auch DU!