Annalena Baerbock, die zukünftige Außenministerin Deutschlands, kritisierte Merkel für ihre Telefonate mit Lukaschenko. Dennoch spricht sich die Grüne für einen Dialog aus.
Berlin/Wien, 26. November 2021 | Die designierte neue deutsche Außenministerin Annalena Baerbock hat die Telefonate von Kanzlerin Angela Merkel mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko kritisiert. “Es hätte nicht die Kanzlerin sein müssen, die bei Lukaschenko anruft”, sagte sie im “Spiegel”-Interview laut Vorausbericht vom Freitag.
Trotzdem für Dialog
Eine “einfache Lösung” in der Krise gebe es nicht, aber es sei wichtig, dass Polen und Deutschland “gemeinsam agieren”, fügte sie mit Blick auf die Kritik aus Osteuropa an den Telefonaten hinzu.
Die Grünen-Co-Chefin warf Lukaschenko eine “zweifache Erpressung” vor: Geflüchtete Menschen würden “missbraucht, um Europa zu spalten”. Zudem wolle er von den Europäern als Gesprächspartner anerkannt werden, obwohl er die Opposition unterdrücke. Man dürfe sich “von Diktatoren nicht erpressen lassen”, sagte Baerbock. Trotzdem plädiere sie für Dialog mit dem Regime. “Ohne Dialog kann man keine Außenpolitik betreiben”, sagte sie. Die Menschen im Grenzgebiet müssten versorgt werden, auch auf polnischem Gebiet.
(apa)
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