Freitag, April 26, 2024

Omikron-Virus aus Südafrika: Abflug nach Wien

Die Regierung macht wieder ernst: Für alle Direktflüge aus Südafrika gilt wegen des neuen Omikron-COVID-Virus Landeverbot in Österreich. Nur: Es gibt keine Direktflüge. Die „indirekten“ Flüge aus Kapstadt und Johannesburg kommen weiter verlässlich in Wien an. Und mit ihnen das Virus.

Wien, 27. November 2021 | Heute kommt KLM-592 aus Johannesburg um 12.51 Uhr verspätet am Flughafen Schiphol in Amsterdam an.

Dort steigen die Passagiere aus. Einige von ihnen warten auf ihren Anschlussflug. Bis 13.55 Uhr haben sie Zeit zur Entspannung. Dann geht es weiter nach Wien. Niemand weiß, wer von ihnen infiziert ist.

Bei 531 Tests sind in Amsterdam 61 Einreisende aus Südafrika positiv auf Omikron getestet worden. Das sind 11 Prozent. Auch in Wien muss man damit rechnen, dass ein Zehntel der Passagiere aus Südafrika das Virus mitbringt.

 Angeblich „lückenlose Aufklärung“

“Alle Ankommenden werden lückenlos kontrolliert”, erklärte Michael Ulrich als Pressesprecher von ÖVP-Verkehrsstaatssekretär Magnus Brunner der APA. Aber die Kontrollen durch Polizei und Militär sind nur ein Teil der Wahrheit. Nur bei Direktflügen wissen die Grenzschützer, wer aus Südafrika oder einem der fünf benachbarten Staaten kommt. Direktflüge von Johannesburg und Kapstadt nach Wien hat es allerdings auch vor dem Omikron-Alarm nicht gegeben. Das Landeverbot für Flüge aus Südafrika, das von der Regierung sofort verhängt wurde, betrifft keinen einzigen Flug.

Die Südafrika-Reisenden kommen in der Regel über Amsterdam, Paris, Istanbul und Dubai nach Wien. Das sind die Ankünfte heute: 8.55 Uhr Paris; 9.10 Uhr Istanbul; 9.45 Uhr Istanbul; 11.20 Uhr Paris; 11.30 Uhr Amsterdam; 11.50 Uhr Amsterdam; 11.55 Uhr Paris; 12.50 Uhr Istanbul; 14.00 Uhr Istanbul; 16.10 Uhr Amsterdam; 18.45 Uhr Istanbul; 18.50 Uhr Dubai; 19.10 Uhr Istanbul; 22.40 Uhr Amsterdam und 22.55 Uhr Paris.

Bei ihren Einreisekontrollen sind Österreichs Grenzschützer auf die Hilfe der Passagiere angewiesen. Die Behörden wissen bei der Ankunft nicht, wo Passagiere, die in einer Maschine aus Dubai, Amsterdam, Paris oder Istanbul kommen, ihre Reise begonnen haben. Manche von ihnen haben die Flugtickets getrennt gebucht und lassen damit auch keine Nachforschung über das Ticket zu.

Neben dem Landeverbot für nicht existente Direktflüge setzt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein daher auf eine zweite Maßnahme. In einem persönlichen Appell ersucht er die potentiellen Omikron-Einreisenden: „Wenn Sie in den vergangenen zehn Tagen aus Südafrika, Lesotho, Botswana, Simbabwe, Mosambik, Namibia oder Eswatini zurückgekehrt sind, rufen Sie bitte bei der neu eingerichteten AGES-Hotline 01/2675032 an. Daraufhin erhalten Sie Informationen, wohin Sie sich für eine behördliche PCR-Testung wenden können“.

 Kein Tracking

Niemand versucht, über Gepäckscheine und Tickets die Spuren von bereits Eingereisten zurück nach Südafrika zu verfolgen. Aber nur dieses Tracking sowie folgende Tests und Quarantänen können das Risiko in Österreich verkleinern. Niemand in Wien stellt von Paris bis Istanbul alle vor die Wahl, dass entweder auch dort alle Direktflüge eingestellt oder Wiener Landeverbote für Flüge aus Paris, Amsterdam, Istanbul, Dubai und anderen Omikron-Zwischenstationen verhängt werden.

Bundeskanzler, Gesundheitsminister, Innenminister und Verkehrsministerin tun inzwischen das, was sie seit Anfang der Pandemie getan haben: Sie verzichten auf die Schließung der Luftgrenzen und warten auf eine gesamteuropäische Lösung. Vieles spricht dafür, dass das Virus auch diesmal schneller ist. Erste Fälle in Europa sind bereits bekannt und es werden mehr.

(pp)

Titelbild: APA Picturedesk

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