Donnerstag, Oktober 3, 2024

Tanner »ist ein Sicherheitsrisiko« – Verteidigungsministerin benützt nur Privathandy

Verteidigungsministerin benützt nur Privathandy

Eine parlamentarische Anfrage der SPÖ deckte Überraschendes auf: Klaudia Tanner (ÖVP) benützt kein Diensttelefon. Die für Landesverteidigung zuständige Ministerin verfügt über ihre Amtsgeschäfte per Privathandy. Für SPÖ-Krainer ist Tanner ein “Sicherheitsrisiko”.

Wien, 30. November 2021 | „Über wie viele dienstliche Mobiltelefone verfügen Sie?“ – „Über keines.“ Eine ungewöhnliche Antwort der Verteidigungsministerin gab es auf eine parlamentarische Anfrage des SPÖ-Abgeordneten Jan Krainer.

Landesverteidigung per Privathandy

Klaudia Tanner (ÖVP), immerhin zuständig für die Landesverteidigung, verwaltet ihre Amtsgeschäfte mit einem privaten Mobiltelefon. Statt eines Diensthandys hat Tanner in ihr privates Handy eine dienstliche SIM-Card eingebaut, ebenso in ihr privates I-Pad, wie aus der Anfragebeantwortung hervorgeht.

Auf die Frage, welche Messengerdienste Tanner auf ihrem Mobiltelefon installiert hat, versucht die Ministerin ausweichend zu antworten. Da die Frage nicht im Vollziehungsbereich des Bundesministeriums für Landesverteidigung liege, sei eine Beantwortung nicht möglich – schließlich ist es ja ihr privates Handy. Dieses ist nicht von den Sicherheitsvorkehrungen des Ministeriums erfasst, wie aus der Anfragebeantwortung hervorgeht.

1. Über wie viele dienstliche Mobiltelefone verfügen Sie?

2. Sind diese dual-sim fähig?

3. Über wie viele SIM-Karten verfügen Sie?

4. Nutzen Sie auch ein privates Mobiltelefon?

Screenshot Anfragebeantwortung durch Klaudia Tanner

“Unpackbar”

Für Anfragesteller Krainer ist das Ganze “unpackbar”, wie er gegenüber ZackZack sagt. Die Verteidigungsministerin ist für Krainer ein “Sicherheitsrisiko”: “Das ist natürlich unpackbar. Die Verteidigungsministerin der Republik macht alle ihre dienstlichen Gespräche auf einem privaten Handy, das nicht von den Sicherheitsvorkehrungen des Ministeriums erfasst ist. Sie sollte sich zu Weihnachten ein Diensttelefon wünschen, das dann wie alle anderen im Verteidigungsministerium, wie Tanner in der Anfragebeantwortung mitteilt, von den Mitarbeitern der Direktion IKT und Cyber betreut wird. Bis jetzt ist Tanner ein Sicherheitsrisiko. Diese Lücke muss sie sofort schließen.”

(bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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