Samstag, April 27, 2024

Der Panzer-Jackpot

Das Bundesheer hat den 16 Milliarden-Regierungs-Jackpot der Regierung geknackt. Jetzt beginnt das große Shoppen. Debatten darüber sind unerwünscht. Der Sprecher von Verteidigungsministerin Klaudia Tanner greift den ORF an.

Aus Bächen werden Sturzfluten. Sie reißen Straßen und Häuser weg. Österreich investiert in Kampfpanzer.

Die nächste COVID-Welle wird Abteilungen und vielleicht ganze Spitäler mitreißen. Sie wird im Herbst erwartet. Österreich investiert in Artillerie.

Mehr als 200.000 Kinder sitzen – meist mit alleinerziehenden Müttern – in der Armutsfalle. Immer mehr Menschen enden in Altersarmut. Österreich investiert in Eurofighter.

Niemand weiß, wie der Kampf um das Überleben unserer Spitäler finanziert wird. Niemand weiß, woher das Geld für genug Pflege kommen soll. Für den – jederzeit gewinnbaren – Kampf gegen Kinderarmut fehlt das Geld.

„Verzweifelter ORF“

Im Verteidigungsministerium weiß man, dass man öffentliche Debatten über den Milliarden-Jackpot nur verlieren kann. Als mich die ZiB 2 am Sonntag als Vorsitzenden des letzten Eurofighter-U-Ausschusses nach der Sinnhaftigkeit der Investitionen fragte, startete Michael Bauer als Sprecher der Verteidigungsministerin einen Angriff auf den ORF: „Der ORF sucht verzweifelt Politiker, die die Nachrüstung des Bundesheeres kritisieren.“

Bundesheerbauer in der Scheinwelt

„Man kann ja eine Zeit lang in einer Scheinwelt leben. Irgendwann sollte man aber in der Realität ankommen.“ Als Tanner-Sprecher hat Michael Bauer damit unfreiwillig präzise beschrieben, was bei ihm im Haus gerade passiert. Anstelle eines Plans hat seine Ministerin mehr als 16 Milliarden Euro und einen Einkaufszettel.

16,6 Milliarden sind viel Geld. Man muss schon einen besonders guten Grund haben, dieses Geld nicht für Pflege, Spitäler und Schulen, sondern für militärische Beschaffungen auszugeben. Gibt es diesen guten Grund?

Heer desolat

Auf den ersten Blick sieht man: Das Bundesheer ist, was seine Ausrüstung betrifft, in einem traurigen Zustand. Lastwagen und Transportflugzeuge sind ebenso schrottreif wie Kampfpanzer und Artillerie. Die wenigen flugfähigen Eurofighter schaffen ein paar Red Bull-Luftshows. Ersatzteile werden seit Jahren den Jets selbst entnommen, weil niemand mehr Ersatzteile für die Tranche 1 herstellt.

Dieser Zustand ist nichts Neues. Neu ist nur, dass die Verteidigungsministerin mit dem Ukraine-Krieg eine Chance sieht, einen Einkaufszettel vollzuschreiben. Auf dem Zettel stehen alle Wünsche – aber kein Plan. Das sieht man zuerst am Detail.

Kampfpanzer ohne Feind

Mit Geldern des „Aufbauplans“ sollen 56 Kampfpanzer „Leopard“ modernisiert werden – aber wozu? Welchem Angriff will sich Österreich mit Kampfpanzern entgegenstellen? Österreich ist von NATO- und EU-Staaten umgeben. Auch aus der Schweiz und Liechtenstein droht kein Panzerangriff. Es ist wie mit Schneepflügen in der Sahara: Natürlich ist denkbar, dass sich vieles ändert. Putins Panzerarmeen können Kurs auf St. Pölten nehmen, und in der Sahara kann das Wetter radikal umschlagen. Aber bis aus Ungarn und Tschechien wieder russische Panzerspitzen werden könnten, sind 56 „Leopard“ trotz teurer Kampfwertsteigerung längst Schrott.

Wir können es uns nicht aussuchen – aber anders als Finnland, Polen und die baltischen Republiken ist Österreich kein Frontstaat. Der Putin-Jet, der Kurs auf Wien nimmt, wird nicht von österreichischen Eurofightern, sondern von polnischen F-16 oder FA-50 abgeschossen werden.

Gunstlage genießen?

Für Österreich stellt sich eine andere Frage: Sollen wir unsere Gunstlage genießen und die Garantie militärischer Sicherheit anderen überlassen? Sollen wir einfach der NATO beitreten und Teil des US-Blocks werden? Oder sollen wir uns am europäischen Sicherheitsprojekt der Zukunft beteiligen? Es heißt „EU“ und „gemeinsame europäische Verteidigung“. Dort wird es keine Trittbrettfahrer geben, sondern nur Staaten, die nach ihren Fähigkeiten Beiträge leisten.

Europa hat sich noch immer nicht entschieden, ob seine Sicherheit eine Angelegenheit der USA oder eine gemeinsame europäische Aufgabe ist. Erst wenn diese Frage geklärt ist, machen Brüsseler Einkaufslisten Sinn.

Transport und Aufklärung

Also jetzt nichts investieren? Auch das wird nicht gehen. Damit unser Heer vom Katastrophenschutz bis zu den Auslandseinsätzen der UNO leistungsfähig bleibt, braucht es Infrastruktur, moderne Kommunikation, Personenausrüstungen und Kapazitäten für den Transport am Boden und in der Luft. Unabhängig von militärischen Bedrohungen muss die C-130 durch ein modernes Transportflugzeug ersetzt werden, dazu kommen Hubschrauber und gepanzerte und ungepanzerte Mannschaftsfahrzeuge.

Aber Eurofighter aufrüsten? Aus der fast waffenlosen Lachnummer eine Lachnummer mit Nachtsicht und Waffen machen? Mit Amraam-Luft-Luft-Raketen kampfbereit auf die Putin-Jets warten? Uns mit Kampfpanzern und Artillerie gegen befreundete Nachbarn schützen?

Gunst der Stunde

Das Verteidigungsbudget soll bis 2026 von 2,7 auf 4,7 Milliarden Euro steigen. Kein anderes Ressort bekommt um 74 Prozent mehr. Und kaum ein anderes Ressort weiß weniger, was man mit den Milliarden Vernünftiges anstellen kann.

Heeres-Propagandachef Bauer präsentiert auf Twitter stolz die Beute.

Grafik: Bundesheer

Man kann den Militärs kaum vorwerfen, dass sie die Gunst der Ukraine-Stunde genützt haben. Der Vorwurf geht an die Politik: Sie setzt die falschen Prioritäten.

Titelbild: EVA MANHART / APA / picturedesk.com

Peter Pilz
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Peter Pilz ist Herausgeber von ZackZack.
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47 Kommentare

  1. Ja lieber Herr Pilz , mit dem Geld das Jahrzehnte lang der militärischen Landesverteidigung vorenthalten hat könnte man genau das erwarten was die angesprochen haben. Ein funktionierendes Sozial- und Gesundheitssystem.
    Wir haben in Österreich weder das Eine noch das Andere. Wir haben statt dessen die höchste Verschuldung aller Zeiten.
    Also an den bisherigen geringen Militärausgaben kann es also nicht gescheitert sein.
    Stattdessen sponsern unsere letzten rot schwarzen und zuletzt grün schwarzen Regierungen unzählige Ausländer oder das gesamte Ausland pauschal mit astronomischen Summen.
    Und da kommt ein Pilz daher und gibt den in den angeblich in der Zukunft liegenden letztendlich wieder sehr geringen Militärsusgaben die Schuld.
    Und da wundert er sich das ihn selbst die Grünen, wrlche ü rigens

  2. Wir brauchen keine neues Kriegsmaterial und keine Aufrüstung. Wir brauchen Abrüstung, Atomwaffenverbot weltweit und Frieden.

  3. Junge ukrainische Männer werden gegen ihren Willen in den Kriegsdienst gezwungen, oft auf offener Strasse einfach mitgenommen. Armeeangehörige gehen von Haus zu Haus, brechen auch Türen auf um nachzusehen, ob sich einer versteckt. Die Männer haben genug vom Krieg. Aber sie werden eingesammelt wie in den letzten Tagen des 1000-jährigen Reiches.
    https://taz.de/Kriegsdienstverweigerer-in-der-Ukraine/!5881494/

    • Ok Chef, wo sind dann die Demos der Frauen auf den Straßen?
      Wahnsinn wie die Schwublerei, direkt von Covid jetzt auf die Ukraine überschwappt.

      • Nimm den nächsten Flixbus nach Kiew und melde dich dort freiwillig. Oder bist nur ein begeisteter Kriegsfan auf der Wohnzimmercouch mit einem Bier und Chips daneben?

    • und in Ruzzland gehen alle freiwillig in den Krieg, oder wie? klassische Täter-Opfer Umkehr. Ruzzland ist der Aggressor nicht UKR! oder soll sich die UKR einfach ergeben? würdest du Österreich einfach den Ruzzen überlassen oder es doch verteidigen ( wenn auch mit wenig Aussicht auf Erfolg )

  4. Frage an die Redaktion: Wird ZZ auch in Zukunft derartige Artikel publizieren dürfen, wenn das Digital Service Act der EU voll in Kraft getreten ist?

    • Wann ist soweit ?

      Wir müssen pfeifen Kommunikation lernen (Spanien?) weil anti-slapp nicht durchgreift.
      Keine elektronische Hilfsmittel mehr benutzen. Alles telekomm-simcard-multikonzernen gehen in eine monnat bankrott.
      Anfangs ’23 hat Wien online blackout-Übung für alle mitarbeiter als Pflicht gemacht….

  5. Dann kann ja schwarzbraun 3(oder 4?) wieder neue Anfangjäger “beschaffen”, aber bitte wieder die letztgereihten…wegen der “Leistung”! 🍻

  6. Ja während alle sparen müssen bekommt der fähige Herr mit 61 Jahren einen neuen Job (und senkt sich die Mieten in Wien)
    Künftig wird Deutsch (61) im Kabinett des Wiener Bürgermeisters Michael Ludwig ein Referat leiten, das sich mit Strategien und Projekten befasst. Das teilte der Politiker am Dienstagnachmittag mit. Der 61-Jährige sitzt seit 2001 ununterbrochen im Wiener Landtag und widmet sich dort vor allem den Themen Wohnen und Gesundheit. Diese Aufgabe übt er auch weiter aus, bei der nächsten Gemeinderatswahl (2025) plant er eine Kandidatur.
    Also Babler räumt ganz schön auf beim Postenschacher! (nicht)

    • An sich richtig:
      # Wo genau ist der überwiegende Anteil dieser im russischen Angriffskrieg koaliert gebilligten Satellitten-Spionage-Infrastruktur aufgebaut?
      # Wer füttert “extrem breite”, nicht amtsführende Stadträte rechts der Mitte zu obszön bezahlten Konditionen bis auf weiteres demokratisch durch? …
      # Ja, das sich anbahnende Unheil ist durchaus mitgetragen…
      # Schnitzelseidank wird sich das beim Nobelheurigen bis auf weiteres schönsaufen lassen.
      # Frei nach Joahnn Nestroy: “Zum Glück gibts nur zwei Wege; entweder sich so hoch erheben, daß einem die Welt winzig erscheint, oder sich niederlassen in eine tiefe Furche, wo einem jeder Grashalm als etwas Großes erscheint.”

    • @wolfi
      Verstehen Sie was der linksdymme über mir gerade für einen Anfall hatte?
      Glaube der nimmt jede Art der Korruption in Kauf solange es seinen Interessen dient.
      Nicht umsonst sollte man solche Dodln samt der dämlichsten, aber von dem dymmen heiss geliebten, Regierung in U- Haft nehmen.

      • Sie sind auch nur hier, um wenigstens da zu sein, oder?
        Gibt es sonst noch etwas ausser Ihren lieblos belanglos gewürzten Fürzen?? Wenn, ja, schreiben Sie’s ruhig her …

        • @dymm
          Sie lieben halt Schreckstadler. Da kann man nichts machen. Nicht umsonst träumt diese vom absoluten, autoritären Staat. Immerhin war die ja im Herbst 2022 schön grün bekleidet mit Smokie Joe auf Radikal- Kurs.
          Wo die Liebe hinfällt, gell.

  7. Der Putin-Jet, der Kurs auf Wien nimmt, wird nicht von österreichischen Eurofightern, sondern von polnischen F-16 oder FA-50 abgeschossen werden.
    Ich dachte Ö nimmt an Sky Shield teil……..(wo seitens der Regierung keine Kosten bekannt gegeben werden)

    • @wolfi
      Seltsames Verstummen der linksradikalen Waffen- u. Kriegsforderer.
      Nicht umsonst sagte ich bereits voraus dass wie immer niemand dabei gewesen sein will.
      Freue mich schon auf die Bilder wie die vereinten linken Radikalen um Zadic und die Drecksstadler inkl. Spaltenzwerg Putin verhaften und mit Regenbogenfähnchen, Transen- Buchvorlesungen und Teichtmeister- Versteherei Österreich verteidigen 🤣🤣🤣

      • Prof Wogler:
        Bei Spaltenzwerg sollte man sich genau ansehen wo seine Adelsfamilie Ländereien hat (nur so ein kleiner Tipp)
        Doch sicher nicht in der UA!

      • Die linken Kriegsforderer sind in meiner Sprache: Couchbataillione! Die laufen sofort zur Oma und verstecken sich wenn es knallt!

        • @wolfi
          Interessant. Das wirft natürlich sofort ein noch schlechteres Bild auf den hier gar nicht sooo unbeliebten Ex- Kanzler.
          Logisch, war es doch voraussehbar dass es immer dieselben sind die zuerst ein großes Mundwerk haben und danach zu Mami laufen und heulen.
          Nicht umsonst wollen die Per se nicht erwachsen werden und brauchen einen Vormund bzw. Staat der alles für die macht bzw. finanziert.
          Halt richtige Luschen.

  8. Stimmt Herr Pilz, da steckt kein Plan dahinter. Gegen welchen ominösen Feind rüstet Österreich eigentlich auf…gegen Putin? Das hat wohl wenig Sinn. Das wäre ja geradezu grotesk wenn man ihm noch dazu gleichzeitig fleißig die Kriegskasse füllt mit Gasimporten. Gegen wen also rüstet Österreich auf? Eine umfassende Landesverteidigung Österreichs ist und war ja ohnehin schon immer eine Illusion, weil für das kleine Österreich nicht leistbar. Da fragt man sich wirklich ernstlich, wer da wie weit weg von der Realität ist. Und einen Plan was die Landesverteidigung betrifft wird es sowieso erst geben, wenn man sich endlich traut auch einmal das Thema Neutralität offen und sachlich zu diskutieren. Aber das war ja nicht einmal beim Thema Berufsheer möglich. Ganz ehrlich, welcher Zivilist würde sich in einen Panzer schwingen und gegen jemanden wie die Wagner Söldner ins Feld ziehen….Das österreichische Bundesheer ist eine Lachnummer und jetzt wird daraus zur Freude von ein par Bundesheerschädeln eine teure Lachnummer gemacht.

  9. Seit 1975 hat Österreich die umfassende Landesverteidigung (ULV). Es lohnt sich, sich diese zu Gemüte führen und selbst zu vergleichen, inwieweit Österreichs Institutionen, private Unternehmen und Einzelpersonen nachkommen. Der Folder des Verteidgungsministeriums reicht voll auf, um eine Bewertung vornehmen zu können. https://www.bmlv.gv.at/pdf_pool/publikationen/ulv_folder.pdf

    Geistige, zivile, wirtschaftliche und militärische LV sind die 4 Säulen der ULV. Man kann anhand der Aufgabenbeschreibungen ablesen, wo die LV in den letzten 10 Jahren versagt hat. Es sind vor allem die Bereiche der geistigen, wirtschaftlichen und der zivilen Landesverteidigung.

    Geistige LV, zuständig ist das Bildungsministerium: KONKRETE AUFGABEN
    f zeitgemäßen Patriotismus zur Stärkung des Selbstbehauptungswillens fördern
    f Werte für Staat und Demokratie vermitteln
    f demokratiegefährdende Erscheinungen & Entwicklungen thematisieren
    f realistisches Bild politischer, wirtschaftlicher und
    militärischer Machtverhältnisse vermitteln
    f geistige Landesverteidigung als Beitrag zur Friedenssicherung verstehen
    f gemeinsame Abwehrbereitschaft für Bedrohungen unterstützen

    Demokratieaufklärung und Thematisieren von demokratiegefährdenden Erscheinungen findet nicht statt. Es wurde zwar neulich angedacht, dass ausgediente Militärangehörige in Schulen eingesetzt werden sollen, aber einen Lehrplan zur ULV gibt es nicht. Es gibt auch kaum Ressourcen für die geistige LV. Diese neuliche Ankündigung dient eher dazu den bedrohlichen Lehrer:innenmangel abzufedern. Unter geistige LV fällt auch Maßnahmen zur Feindpropaganda-Abwehr zu setzen. Nicht im Ansatz war/ist Österreich darauf vorbereitet. Man meint, dass technische Lösungen (siehe Cyberabwehr der militärischen LV) ausreichend wären.

    Zivile LV, Zuständigkeitsbereich des Innenministeriums: KONKRETE AUFGABEN
    f Stabilität und Ordnung aufrechterhalten
    f Funktionsfähigkeit der staatlichen Organe sichern
    f Verwaltung koordinieren
    f Einsatz- & Krisenstäbe sowie Bezirkskoordinationsausschüsse führen
    f Information (ORF, Zeitungen, Radio, Internet, Soziale Medien etc.)
    f Gesetzgebung absichern und gewährleisten
    f Funktionsfähigkeit der Verwaltung und Gerichtsbarkeit sichern
    f Objektschutz
    f Vorkehrungen zur Aufnahme Schutzbedürftiger treffen

    Man braucht von Vorkehrungen nicht zu sprechen, sie fehlen, sie kosten auch Geld. Anstatt den ORF zu stärken, weil er wesentlicher Bestandteil der ULV ist, wird er geschwächt und angegriffen. Und das direkt aus dem Verteidigungsministerium nun. Schutzbedürftige aufzunehmen muss vorbereitet sein, nicht abgewehrt, wie das Innenministerium die zivile LV konterkariert.

    Wirtschaftliche Landesverteidigung, zuständig sind das Klima- und Wirtschaftsminsiterium: KONKRETE AUFGABEN
    f rechtzeitige Beschaffung und gesicherte Bereitstellung von Gütern und Daten
    f Funktionieren des Außenhandels sichern
    f Währungsstabilität gewährleisten
    f Roh- und Grundstoffversorgung sichern
    f Energieversorgung (samt Infrastruktur z.B. Mehrfachbeheizung in Häusern) gewährleisten
    f bauwirtschaftliche Erfordernisse bewerten

    Was wird gemnacht, was wurde gemacht zur Sicherung der Energieunabhängigkeit Österreichs, zur Häuserdämmung, die den Energiebedarf fürs Heizen um 2/3 senken würde? Das Maskenproblem während Pandemiezeiten ließ die mangelnde Vorsorge erkennen. Aber auch die medizinische Versorgung muss im Sinne der ULV sichergestellt sein.

    Die militärische LV, zuständig ist das Verteidigungsministerium: KONKRETE AUFGABEN
    f glaubwürdige Abhaltestrategie umsetzen
    f Abwehr von Angriffen von außen (auch hybride Attacken und Cyberangriffe)
    f Armee und Bevölkerung verbinden
    f Selbstbehauptungswillen der gesamten Bevölkerung fördern (Stärkung der Miliz)

    Was ist die glaubwürdige Abhaltestratgei? Welche Doktrin gibt es, um feindliche Angriffe auf Österreich militärisch zu verteidigen? Es fehlt an allen Ecken und Enden eine Strategie. Man schummelt sich herum, man will die entscheidenden Fragen nicht angehen. Demokratie verteidigen bedeutet auch, die Bevölkerung bei den Entscheidungen miteinzubeziehen. Demokratie verteidigen bedeutet auch, das Militär so auszurüsten, dass es für die Strategie auch Einsätze ausüben kann. Aber wenn die Strategie fehlt, die eine politische Aufgabe darstellt, dann hat die Materialbeschaffung keinen Sinn. Darum wurde sie in den letzten Jahrzehnten vernachlässigt.

    Die Koordination der ULV obliegt dem Kanzleramt. Da herrscht Schweigen. Strategie für ein nachhaltig demokratisches Österreich gibt es nicht, Österreich verliert demokratisch (Absturz bei diversen Demokratie-Idizes), sprich Österreich verliert die Demokratie. Eine ULV kann sich ohne Demokratie nicht ausgehen. Denn wenn die Bürger:innen die Demokratie verteidigen sollen, die ihnen gerade unter der Hand zerrinnt, dann bleibt nichts mehr übrig, wofür sie sich einsetzen sollen. Der Abwehrwillen gegen Diktaturen ist das zentrale Moment. Aber wenn die Institutionen Diktaturen (auch im eigenen Land) fördern, indem sie die Demokratie konterkarieren, dann sind alle, die keine Strategie zur Erhaltung der Demokratie vorlegen, Landesverräter:innen. Für eine Diktatur wollen wir keine Panzer finanzieren.

    • “Erhaltung der Demokratie”? Von wegen! -> Die Zeichen stehen auf gnadenlos gesteuerte Radikalisierung. Mißbraucht wird wieder einmal mehr auch die Jugend dazu. Was Kurz mit seiner Verführung “Eines neuen Stils in der Politik” mit um sich gescharrter Jugend möglich war, zeigen uns nun die Effen um “einen Zacken” aggressiver vor… Da wird offenbar ganz bewusst gesteuert ein Nachwuchs herangezogen, der sich offen gegen die Allgemeinheit in zeitgeistig debattierter Themenlandschaft stellt. Und ja: Dieser Nachwuchs wird auch demnächst einmal (radikalisiert) erwachsen…

      https://orf.at/stories/3329127/

      • Leider muss ich Ihnen recht geben. Wer die Demokratie angreift ist laut ULV (Verfassungsgesetz) Landesverräter.

    • Vielleicht hat ja die Tanner gedacht, die umfassende Landesverteidigung gäbs als Bonus gratis dazu wenn sie ein par Panzer kauft?

      • Sie hat sich höchstens gedacht, sie kann Militärangehörige billig abgeben und ihr Pendant hat sich gedacht, so lös ich den Lehrermangel. Und dann haben sie sich hingestellt und das als ULV “verkauft”.

        Nein, die wissen schon, dass sie für die ULV grundsätzliche Diskussionen anstoßen müssten. Aber es ist viel weniger Aufwand, sagen zu können “Aber wir haben eh so viel Geld für xy ausgegeben”. Eine Ministerin müsste wissen, wo sie hinwill, wenn sie Diskussionen anstößt. Und daran mangelt es.

  10. Verstehe die Aufregung wieder einmal nicht.
    Zuerst schreit das linke Reichsviertel schon eineinhalb Jahre nach Waffen, Verteidigung usw… -ja sogar vom Nato- Beitritt träumt man offenmundig und jetzt wo man sich was hertun bzw. mit Kriegsmaterial eindecken will, ist es auch wieder nicht recht. Ich meine die Russen brauchen wir höchstens dann zu fürchten, würden Knalltüten wie Schallenberg, Zadic oder Edtstadler tatsächlich versuchen Putin in Österreich zu verhaften :-)))
    Nicht aufregen, es wurde bloß geliefert wie bestellt. Das sich da wieder einige die Taschen füllen werden, ist hierzulande obligatorisch und eigentlich schon gar kein Skandal mehr.
    Selber schuld. Nach Schwürkis/Brün und dem Treiben der Roten in Wien die letzte Jahre, kann einen nichts mehr erschüttern.

  11. “Die nächste COVID-Welle wird Abteilungen und vielleicht ganze Spitäler mitreißen. Sie wird im Herbst erwartet.” (PP)
    Ich frag mich wirklich, ob Peter Pilz noch ganz normal ist, Nach dreieinhal Jahren immer wieder der gleiche Senf über Covid.
    Vielleich gibt es noch zu viele gesunde Kinder, die man noch traumatisieren muss oder plant er zusammen mit dem Babler schon die nächsten Kinderimfstrassen.
    Ich hab den Peter Pilz wirklich über lange Zeit für einen intelligenten Menschen gehalten, der sich halt auch einmal, wie wir alle, irren kann, dann aber lernfähig ist.
    Die Lernfähigkeit scheint ihm im Alter jetzt völlig abhanden gekommen zu sein. Es ist Zeit für die Pension, Peter, so hat das keinen Sinn mehr.

    • @Putin
      Manche schnallens eben nie. Wen wunderts da noch dass das Thema Covid hier ständig present ist. Da hat sich halt der Sumsi völlig umsonst gelöscht.

  12. Vielleicht will man ja so die Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge “durchsetzen” ?
    Ja, auch ein wenig metaphorisch gemeint 🙂

  13. | Auch aus der Schweiz und Liechtenstein droht kein Panzerangriff. Es ist wie mit Schneepflügen in der Sahara: Natürlich ist denkbar, dass sich vieles ändert. |

    Sooo weit hergeholt ist dieser gewählte seltsame Vergleich nämlich gar nicht! Da gibt es doch noch diese eine unter vielen anderen Anektoten (die noch immer lebendig sind 😉) über die teilweise haarsträubend mißglückten Entwicklungshilfen für Afrika in früheren Zeiten, zB aus den 70ern, wo u.a. die damals noch Sowjetunion dem befreundeten tropischen “Bruderland” Guinea doch tatsächlich Schneepflüge schenkte… (Ich vermute, Pilz erinnert sich auch noch daran, so wie ich mich an meinen Geographie-Professor im damals noch Gymnasium, der uns dieses Gustostück an pragmatischer Humanität im Unterricht – mir bis heute unvergessen – erzählte.)

    Wer es nicht glauben mag, ich fand’s sogar im Netz noch in einem Artikel aus 2007:
    https://internationalepolitik.de/de/schneepfluege-fuer-guinea

    Europa wird hochgerüstet militarisiert? Österreich liegt angeblich neutral streng genommen in Mittel-Europa, wenngleich deshalb keineswegs unisonso mit westeuropäischen Standards – als Insel der Reaktionären – vergleichbar? No, da folgt man doch nur Trumps’ “Empfehlungen”, die Rüstungsausgaben schleunigst mindestens zu verdoppeln, weil USA die Nato nicht mehr weiter (sinnlos?) “sponsern” möchte. Jetzt ist es aber so, dass sich diese Weltsicht spätestens beim Comeback republikanischer Kräfte überm großen Teich ruckzuck wieder aktualisieren wird… (Ich bin übrigens der Meinung, dass der Russe gar nicht in Ungarn “einmarschieren” wird müssen, um zur Putin-Speerspitze zu werden – es reicht doch diesen prorussischen Vasallenstaat mit überreichlich russischem Kriegsequipement binnen Monatsfrist auszustatten und dieses militärische Krisenmoment steht dann direkt vor unserer Haustüre. Orban wird da Brüssel sicher nicht um Erlaubnis fragen, Vucic in Belgrad detto…

    • … Nachtrag: “Nehammer’s und österr. Spitzendiplomatie’s Brüder im Geiste, die jene Bruderschaft verdächtig oft in medialer Präsenz manifestieren (worum es da hinter dem Vorhang strategisch partnerschaftlich wirklich geht, wissen vermutlich alleine unsere international verflochtenen Großkapitalisten an den oberen Enden der politisch gezogenen Marionettenfäden. Hierzulande ist nichts mehr undenkbar, ganz ehrlich.)

  14. absolut einverstanden

    und natürlich steigt da verdacht auf, dass es auch durchaus bei einigen deals nicht nur um die interessen der landesverteidigung geht.

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