Mittwoch, September 11, 2024

Omikron-Update: Mückstein und Experten warnen

Omikron-Update

Daten aus England und Südafrika zu Omikron seien besorgniserregend, 59 bestätigte Fälle gibt es aktuell in Österreich. Testen und Impfen, um bevorstehende Omikron-Welle abzuflachen werden empfohlen, die Situation auf den Intensivstationen ist weiterhin angespannt.

Wien, 14. Dezember | Bei einer Pressekonferenz am Dienstag warnten Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein sowie einer der führenden Virologen und Epidemiologen Andreas Bergthaler vor der neuen Covid Variante Omikron. Vieles sei noch unklar, etwa das Verhältnis zwischen Ansteckung und schweren Verläufen, aber es gäbe auch schon gewisse Klarheiten.

Sicher ist, dass Omikron um ein Vielfaches ansteckender ist als die bisher vorherrschende Delta Variante. Daten aus England – in London sind bereits 40 Prozent der Fälle auf Omikron zurückzuführen – und Südafrika suggerieren eine dreimal höhere Ansteckung. Fix ist auch, dass nur genesen oder zweifach geimpft bei Labortests kaum Wirksamkeit gegen Ansteckung zeige. Bei geimpft und gleichzeitig genesen sei ein größerer Schutz gegeben und bei dreifach geimpft sei ein Schutz von 70-75% vor symptomatischen Verläufen festgestellt worden.

Vorbereiten auf Omikron-Welle

Laut Bergthaler wird Ende Jänner mit einer massiven Omikron-Welle gerechnet. In England geht man sogar von der bisher größten Welle seit Pandemiebeginn aus. Daher sei es unausweichlich, bereits jetzt Maßnahmen für das Abflachen zu unternehmen. Impfen sei weiterhin das Um und Auf, vor allem die dritte Boosterimpfung wird der Bevölkerung jetzt vor Weihnachten sehr empfohlen. Aber auch das Testen rückt wieder vermehrt in den Fokus, besonders zu den Feiertagen. Da bei Omikron mit mehr Ansteckungen trotz Impfung zu rechnen sei, spielt regelmäßiges Testen auch für Geimpfte wieder eine große Rolle.

Bergthaler ruft Bund und Länder dazu auf, das Test- und Impfsystem weiter auszubauen, beides müsse schnell und unbürokratisch möglich sein. Auch in den Krankenhäusern müssten Vorkehrungen in Form von Anschaffung von genug Therapeutika für Corona-Behandlungen getroffen werden.

Überwachungssystem ausbauen

Der Ausblick ist jedenfalls trüb. Zwar habe sich, so der Experte, Österreich durch den Lockdown einen gewissen Zeitpolster sichern können, der eine bisherige breite Ausbreitung von Omikron verhindert habe. Gesichert sei aber, dass Omikron in Österreich zunehmen wird. Zentral in der Bekämpfung der Omikron-Welle sei auch die Überwachung der Ausbreitung der Variante. Diese müsse laut Bergthaler ebenfalls weiter ausgebaut werden. Man müsse möglichst in Echtzeit wissen, welche Fälle wo auftreten, wie der Impfstatus der mit Omikron infizierten Person aussehe und wie der weitere Verlauf der Krankheit sei. Bergthaler nannte aber auch Einreisekontrollen als zentrales Element. Da Omikron nicht mehr nur in Südafrika weitverbreitet sei, sondern auch in England, Dänemark und den skandinavischen Bereich müsse hier gehandelt werden.

In Österreich untersuche man zusätzlich zu den vorgenommenen Sequenzierungen auch das Abwasser nach der neuen Variante. 100 Kläranlagen pro Woche werden laut dem Experten untersucht, dass decke etwa 60 Prozent der Bevölkerung ab. Bis vor Kurzem wurde Omikron noch nicht nachgewiesen, nun konnten in einer Kläranlage drei Prozent der Viren der neuen Variante zugewiesen werden.

Frage nach Öffnungen

In allen Bundesländern, außer Wien, wurde der Lockdown mit spätestens Beginn dieser Woche beendet, auch Gastro und Hotellerie haben wieder geöffnet. Es gilt die 2G-Regel, genesen oder geimpft, PCR-Test ist aber nicht gefordert. Omikron stelle diese Entscheidungen allerdings in Frage. Da die Variante ansteckender sei, vor allem Genesene sollen keinen besonderen Schutz mehr zu haben scheinen und auch mit mehr Impfdurchbrüchen rechne man, steige die Gefahr einer Ansteckung in geschlossenen Räumen. Abhilfe könnte die bereits vor dem Lockdown in Wien eingeführte Regelung 2G+ bringen.

(bp)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

86 Kommentare

86 Kommentare
Meisten Bewertungen
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
Zeige alle Kommentare

Jetzt: Sicherheitsrisiko „Kickl“

Nur so unterstützt du weitere Recherchen!