Mittwoch, September 11, 2024

»Maus, Maus komm heraus sonst…« – Kalifornien will 1,5 Tonnen Gift auf Insel werfen

»Maus, Maus komm heraus sonst…«

Die kleine Gruppe der Farallonen-Inseln wird wohl sehr bald bombardiert: Mit Mäusegift. 1,5 Tonnen sollen per Helikopter abgeworfen werden, um Vögel vor der Mäuseplage zu retten. Für Vögel ist das Mäusegift ebenfalls tödlich.

 

San Francisco, 17. Dezember 2021 | Unweit der kalifornischen Großstadt San Francisco befindet sich die Inselgruppe der Farallonen. Die vier Inseln leiden unter einer Plage der europäischen Hausmaus. Rund 60.000 Mäuse befallen die Insel zu Höchstzeiten im Jahr. Die Inseln haben allerdings gerade einmal 0,5 Quadratkilometer Fläche. In den Abendstunden sehe man, laut Experten, den Boden der Inseln in Bewegung, aufgrund der schieren Menge an Mäusen, die ihre Tunnel ins Erdreich graben. Für Vögel, Salamander und Insekten ist die Mäuseplage eine Bedrohung.

1,5 Tonnen Gift per Helikopter

Der Plan der Kalifornischen Küsten Kommission der Plage Herr zu werden, ist drastisch: Gift, richtig viel Gift. 3.000 Pfund oder umgerechnet knapp 1,5 Tonnen Mäusegiftköder sollen per Helikopter auf die kleine Inselgruppe abgeworfen werden, wie der “Guardian” berichtete. Am Donnerstag stimmte die Kommission für den Abwurf, sollte die amerikanische Behörde für Fischerei und Wildtiere (FWS) ebenfalls dafür sein, könnten die Inseln bereits ab Herbst 2023 bombardiert werden.

Gift wandert die Nahrungskette nach oben

Der Plan stößt allerdings auf viel Kritik. Schließlich leben auf der Inselgruppe auch jede Menge Vögel, Reptilien und Insekten. Das Mäusegift, Brodifacoum, ist auch für die Nicht-Nager höchst giftig. Das FWS schlägt deswegen vor, bevor der Giftabwurf erfolgt, Möwen mittels Lasern, Lichtern, Pyrotechnik und Drachen von der Insel zu verscheuchen. Andere Tiere, die Mäuse auf ihrem Speiseplan stehen haben, wie etwa Eulen, sollen von der Insel abtransportiert werden. Das Gift wäre auch noch in den Mäusekadavern tödlich für die Vögel. Die toten Mäuse sollen nach dem Giftabwurf eingesammelt werden. Die Kritik ist laut: Der Einsatz von Brodifacoum ist in Kalifornien limitiert, weil es die Nahrungskette nach oben „wandert“, wie Richard Carter Mitglied der Ocean Foundation meint.

(bf)

Titelbild: pixabay

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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