Montag, Oktober 7, 2024

Vor Regierungsgeprächen – Ludwig will Omikron bremsen

Vor Regierungsgeprächen

Vor der Konferenz mit der Bundesregierung positioniert sich Wien deutlich: Ludwig will nicht, dass man die Omikron-Welle ungehemmt über Österreich schwappen lässt.

Wien, 22. Dezember 2021 | Ab Mittwoch, 11:00 spricht die Bundesregierung mit den Ländern über die aktuelle Corona-Lage. Erstmals wird das neue Beratungsgremium “GECKO” an den Gesprächen teilnehmen. Das alles dominierende Thema ist die Omikron-Variante. Eine massive neue Infektionswelle ist zu befürchten. In den vergangenen Tagen wurden Stimmen laut, die sich dafür aussprachen, die Welle nicht zu bremsen, sondern “schnell durchzutauchen” – das sagte etwa Komplexitiätsforscher Peter Klimek. Kritiker sagen, das sei mit einer Durchseuchung der Bevölkerung gleichzusetzen, es drohe ein Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung.

“Durchrauschen muss verhindert werden”

Wien positioniert sich in dieser Frage deutlich: Ein “Durchrauschen” der befürchteten Welle sei zynisch und müsse verhindert werden, heißt es aus dem Umfeld von Bürgermeister Michael Ludwig. “Es geht um Menschenleben, das erfordert konsequente Maßnahmen.” Schon in der Vergangenheit war die Bundeshauptstadt im Krisenmangement restriktiver, oder wie die Stadtregierung lieber sagt: “vorsichtiger.” Obwohl immer wieder Kritik an den strengeren Maßnahmen Wiens laut wurde, brachte diese Politik Bürgermeister Ludwig Spitzenwerte in den Umfragen zum Krisenmanegement ein. Die Stadtregierung setzte bisher auf Entzerrung und Abflachung von Infektionswellen – also das genau Gegenteil der nun ventilierten Strategie der schnellen Überschwemmung.

Bisher hat die Bundesregierung keine Maßnahmen getroffen, um die Omikron-Welle zu bremsen. Obwohl London – in der Acht-Millionen-Stadt breitet sich Omikron rasend schnell aus – den Katastrophenfall ausgerufen hat, landen Flugzeuge mit Touristen aus dem UK unkontrolliert in Österreich. Die Gäste wollen vor allem zu den Skigebieten im Westen. Gesundheitsminsiter Wolfgang Mückstein hatte angekündigt, die Ausbreitung der Omikron-Variante genau beobachten zu wollen. Unterdessen fuhren Tirol und Salzburg ihre Testkapazitäten über Weihnachten stark herunter.

(tw)

Titelbild: APA Picturedesk

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