Polizei ermittelt wegen Impfpass-Fälschern im ACV
Gegenüber der „heute“-Zeitung packte eine Mitarbeiterin des Austria Center Vienna aus. In der Impfstraße soll es zu Betrug mit Impfpässen gekommen sein. Die Polizei ermittelt.
Wien, 29. Dezember 2021 | Es sind schwere Anschuldigungen, die eine Mitarbeiterin des Austria Center Vienna (ACV) gegenüber der Tageszeitung „heute“ berichtet. Mitarbeiter der Impfstraße sollen Geld von Impfgegnern angenommen haben, „um sie anschließend ohne verabreichter Impfung als Immunisierter ins System einzutragen”, berichtet die Mitarbeiterin. Wie viel Geld die Mitarbeiter für die gefälschten Impf-Stempel einstrichen, ist nicht übermittelt.
Mehrere Mitarbeiter involviert
Die Mitarbeiterin geht zudem aus, dass es hier nicht nur um einen Mitarbeiter ging, sondern mehrere Mitarbeiter an diversen Stationen: “Das musste alles in Absprache passieren. Wer sich seinen Impfpass fälschen lassen wollte, der musste genau wissen, mit wem er reden und in welche Kabine er gehen muss.” Daraufhin sollen Personen, nachdem sie den Mitarbeitern Geld zukommen ließen, in die Impfkabine gegangen sein, dann aber keine Dosis erhalten haben. Gestempelt wurde trotzdem.
Über Mundpropaganda habe sich herumgesprochen, wer für den Betrug empfänglich sei. “Einer der Betrüger soll seine ganze Familie als geimpft eingetragen haben”, erzählt die Wienerin weiter. Aufgeflogen soll das Ganze sein, weil ein Kollege den Betrug mitbekam und sich an einen Vorgesetzen wandte. Es hagelte fristlose Entlassungen, laut der Whistleblowerin.
Samariterbund bestätigt Vorfälle
Eine Sprecherin des Samariterbundes bestätigte sowohl den Impfbetrug, die Kündigungen als auch die Anzeige bei der Polizei. Es werde derzeit ermittelt.
(bf)
Titelbild: APA Picturedesk