Montag, September 9, 2024

Maßnahmengegner wollte zu Silvester Brandanschlag auf Polizeistation verüben – Plan aufgeflogen

Plan aufgeflogen

Ein 20-Jähriger wollte aus Unzufriedenheit mit den Corona-Maßnahmen offenbar in der Silvesternacht mit einem Molotowcocktail einen Anschlag auf die Polizeiinspektion Linz-Ebelsberg verüben bzw. andere dazu anzustiften. Es soll sich um die selbe Person handeln, die bereits im November ein Polizeiauto anzündete.

Wien, 31. Dezember 2021 |  Bei dem Verdächtigen handelt es sich um den mutmaßlichen Rädelsführer einer Brandattacke auf einen Streifenwagen Mitte November. Laut seinen Komplizen war damals auch angedacht, einen Polizisten mit Benzin zu übergießen und anzuzünden.

Unzufrieden mit Maßnahmen

Der 20-jährige Österreicher mit bosnischen Wurzeln ist laut Ermittlern der Kopf einer Gruppe, die in den vergangenen Wochen immer wieder im Linzer Süden Böller gezündet, Radau geschlagen und damit Polizeieinsätze provoziert hatte. Mit diesen Aktionen rühmte man sich auf Social Media. Hintergrund war Frust bzw. Unzufriedenheit mit den Corona-Maßnahmen. Allerdings soll der 20-Jährige nicht Teil der Linzer Corona-Demo-Szene sein.

Im November Polizeiauto angezündet

Der vorläufige Höhepunkt der Umtriebe schien am 14. November erreicht, als im Linzer Stadtteil Ebelsberg ein Polizeiauto in Flammen aufging, während die Beamten die Einhaltung der Corona-Regeln kontrollierten. Der Wagen war mit Benzin übergossen und angezündet worden. Zwei 16- und ein 20-Jähriger wurden als unmittelbare Täter ausgeforscht. Sie gestanden die Tat, sagten aber, sie seien angestiftet worden.

Den Ermittlern, denen von Anfang an klar war, dass die drei Teil einer größeren Gruppe sind, erschien das glaubwürdig. Im Zuge der Einvernahmen stellte sich heraus, dass an dem Tag offenbar auch geplant war, einen Beamten mit Benzin zu übergießen und anzuzünden, sollte jemand aus der Gang festgenommen werden. Landespolizeidirektor Andreas Pilsl sprach damals von einer “Perfidität, die wir so bisher nicht gekannt haben”.

Die drei Männer wurden auf freiem Fuß angezeigt. Zwei von ihnen wurden nach ihren Geständnissen von anderen Gruppenmitgliedern zusammengeschlagen, man schärfte ihnen ein zu schweigen. Als Angreifer hat die Polizei mittlerweile zwei 16-Jährige und einen 14-Jährigen ausgeforscht. Zudem ging den Kriminalisten der Rädelsführer der Gruppe ins Netz. Der 20-Jährige wurde kurz vor Weihnachten von der Cobra festgenommen und ist in Untersuchungshaft. Der Mann schwieg bisher zu den Vorwürfen.

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Autor

  • Benedikt Faast

    Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.

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