B.1.640.2.
Sorgte gerade erst Omikron für Aufsehen, da meldet Frankreich bereits die nächste neue Mutation. Die Person, bei der sie erstmals nachgewiesen wurde, war aus Kamerun eingereist.
Marseille, 04. Jänner 2022 | Wie mehrere internationale Medien berichten, haben Wissenschaftler einer Universität in Marseille eine bisher unbekannte Variante des Coronavirus entdeckt. Sie wird vorläufig als B.1.640.2. bezeichnet.
Experten: “atypische Kombination” von Mutationen
Forscher des IHU Mediterranee Infection in Marseille hatten die Mutation bereits Anfang Dezember entdeckt und am 29. Dezember in einer Preprint-Studie, eine Veröffentlichung, die noch nicht von anderen Experten untersucht wurde, darüber berichtet.
Die Experten sprechen von einer „atypischen Kombination“ von Mutationen. Demnach konnten 46 Mutationen am Spike-Protein (das ist der Teil des Virus, mit dem es an die menschlichen Zellen andockt und sie infiziert, Anm.) in der Variante identifiziert werden. Omikron hat im Vergleich insgesamt 50 Abweichungen, 32 davon im Spike-Protein.
In der neuen Variante sind die bereits bekannten Mutationen N501Y und E484K enthalten. N501Y bindet sich laut Experten leichter an menschliche Zellen und sorgt so für eine schnellere Ausbreitung.
Ursprung der Variante vermutlich in Kamerun
Die neue Variante war zunächst bei einem Reisenden aus Kamerun festgestellt worden. Angesteckt haben sollen sich bislang zwölf Menschen. Die Impfquote in Kamerun liegt laut Angaben des Johns-Hopkins-Instituts bei etwa 2,4 Prozent.
Zur Verbreitung oder Gefährlichkeit von B.1.640.2. liegen derzeit noch keine genaueren Daten vor. Die neue Variante muss nun weiter untersucht werden. Neben besorgniserregenden Varianten wurden bisher auch viele Varianten entdeckt, die sich jedoch nicht durchsetzten und in Folge wieder verschwanden. Eine Beurteilung der WHO zu dieser Variante steht noch aus.
(mst)
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