Mittwoch, Dezember 11, 2024

Nach Polizeigewalt: Mega-Krawalle in Frankreich

Nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen 17-Jährigen in einem Pariser Vorort kommt Frankreich nicht zur Ruhe. Bereits in der zweiten Nacht in Folge kam es in mehreren Großstädten zu schweren Ausschreitungen.

Paris | In Frankreich hat es in der Nacht in mehreren Städten erneut massive Proteste gegeben. Auslöser der teils gewaltsamen Proteste war der Tod eines 17-Jährigen, der am Dienstag bei einer Verkehrskontrolle durch den Schuss aus der Waffe eines Polizisten ums Leben gekommen war.

Unter anderem in Lille, Nantes, Toulouse und Lyon versammelten sich Menschen, um zu protestieren, berichteten die Zeitung “Le Figaro” und der Sender BFMTV. Es brannten Mülltonnen, Autos, Busse, Baumaschinen und sogar eine Pariser Straßenbahn wurde in Brand gesetzt. Die Polizei verwies darauf, dass die Lage “kontrolliert” sei.

Schule in Flammen

Alleine in Nanterre bei Paris, wo der junge Mann am Dienstagmorgen erschossen wurde, wurden 2.000 Beamte eingesetzt, um erneute heftige Ausschreitungen zu verhindern. Im Großraum Paris ging eine Grundschule ging in Flammen auf. Auch die Haftanstalt in Fresnes bei Paris wurde mit Feuerwerkskörpern angegriffen. Die Pariser Feuerwehr rief die Bevölkerung auf, den Notruf angesichts der Lage nur in dringenden Fällen zu nutzen.

Der französische Innenminister Gérald Darmanin sprach von einer “Nacht der unerträglichen Gewalt gegen Symbole der Republik”. Auf Twitter schrieb er, “Rathäuser, Schulen und Polizeistationen” seien “in Brand gesetzt oder angegriffen worden”. Insgesamt seien bei den Ausschreitungen 150 Menschen festgenommen worden.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte den tödlichen Schuss des Polizisten verurteilt. “Wir haben einen Jugendlichen, der getötet wurde, das ist nicht zu erklären und nicht zu entschuldigen”, sagte er bei einem Besuch in Marseille. “Nichts, nichts rechtfertigt den Tod eines jungen Menschen.”

Titelbild: GEOFFROY VAN DER HASSELT / AFP / picturedesk.com

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