Donnerstag, Mai 2, 2024

Rabensteiner: Muskelspiele

„Gegen all euer Leiden verschreibe ich euch Lachen“, sagte der französische Arzt und Humanist François Rabelais. Die wöchentliche Dosis Medizin verabreicht Fritz Rabensteiner.

 

Fritz Rabensteiner

Wien, 29. Jänner 2022 | Ich bin schockiert. Der ehemalige Papst Benedikt XVI ist in einen Missbrauchsskandal verwickelt. Er soll vor 40 Jahren als Münchner Erzbischof nichts gegen pädophile Priester unternommen haben.

Erinnern sie sich an die Titelseite der Bild-Zeitung, als er zum Pontifex gewählt wurde? Das Qualitätsblatt hat sich überschlagen vor Freude und Demut. ++ Unser Joseph Ratzinger ist Benedikt XVI. Wir sind Papst! ++ Aber jetzt sitzt Benedikt nicht mehr auf dem Heiligen Stuhl, sondern auf einem Leibstuhl, und Franz Josef Wagner, der geistige Ziehvater von Jeannée, schießt sich langsam auf ihn ein: „Ich habe Papst Benedikt mehrmals in seiner weißen Soutane gesehen. Es war wie Licht sehen, Reinheit. Es war kein physikalisches Phänomen, es war ein Licht, dass von ferne kam. Ich war ein Fan von Ex-Papst Benedikt. Wir alle waren hineingeraten in eine höhere Ebene. Wir glaubten, er sei ein Gottmensch.“ Aber am Schluss macht er ihn fertig. Da kommt eine knallharte Rechte: „Papst Benedikt, beichte!“ Ich weiß nicht, welches Zeug Franz Josef Wagner nimmt, aber das hätte ich gerne.

Noch gibt es aber Wichtigeres: Tränen im Dschungelcamp. Eheprobleme bei Harald Glööckler. Und darunter die wichtigste Meldung des Tages: +++ Hoppla, was war da denn los? Lewy stinkig nach Bayern-Sieg! +++ Die Bild muss auch die intellektuellen Leser im Auge behalten. Der emeritierte Papst hat auch schon auf die Vorwürfe reagiert: „Ich habe davon nichts gewusst.“ Um später zu relativieren: „Die Angabe war objektiv falsch. Das war keine böse Absicht, sondern ein Versehen.“ Und ganz wichtig: „Ich werde für die Opfer beten.“ Das ist tätige Reue. Damit kommt man auch in Österreich gut durch. Wenn sie in einem U-Ausschuss sagen: „Ich kann mich nicht erinnern, woher das Geld stammt, aber ich habe nichts davon für mich verwendet. Ich habe alles der ÖVP gespendet“, dann sind keine weiteren Fragen mehr zulässig.

Erinnern sie sich an Bischof Krenn? Das war der Rundliche. Der lebende Fleischknödel. Er hat den Download von Kinderpornos als Bubendummheit bezeichnet. Er war eben Pragmatiker. Oder Kardinal Groër? Der fromme Mann war auch ein wenig vom Weg abgekommen und die Kirche zahlte sogar Schweigegeld an ein Missbrauchsopfer, um einigermaßen aus der Schusslinie zu kommen. Schweigegeld ist vielleicht zu hart formuliert. Nennen wir es Anerkennungshonorar. Geben ist seliger als Nehmen. Heute würde das erheblich mehr kosten. Wird ja alles teurer. Aber es gibt auch andere Wege, um sich von der Sünde reinzuwaschen. Der von Sobotka im Parlament veranstaltete Gebetskreis war schließlich auch nur ein vorausschauender Ablasshandel, damit er nach dem U-Ausschuss nicht stundenlang zur Beichte muss. Und mit Freude denken wir an die Worte des Predigers Ben Fitzgerald, der Sebastian Kurz in der Wiener Stadthalle gesegnet hatte.

Aber nicht nur Kurz und Sobotka werden in den Himmel kommen, auch Benedikt XVI. Das sei ihm gegönnt. Schließlich verehrt er die Jungfrau Maria, und da soll er doch die Möglichkeit bekommen, sie auch persönlich kennenzulernen. Allerdings sollten sich Ratzinger und islamistische Selbstmordattentäter nicht zu sehr auf die unbefleckte Maria und weitere 72 Jungfrauen freuen. Casanova ist seit 1798 dort oben zugange und ich vermute stark, dass er noch aktiv ist und 73 Frauen für den Venezianer nur eine Aufwärmübung waren. Gott wird dann in Vertretung für die Bild die Titelseite gestalten: Maria packt aus!!! Erst nahm er mich, dann mein Geld. Casanova auf der Flucht! Und anschließend die wichtigste Meldung des Tages: +++ Zoff bei den Bayern. Gerd Müller will Ratzingers Parkplatz! +++

Ich war selbst kurz davor, Priester zu werden, aber Frauen haben meine kirchliche Karriere verhindert. Es ist immer das Fleischliche. Sehr viele Männer stolpern über ihren eigenen Penis. Haben sie jetzt das Bild vor Augen, wie sich ein Mann tollpatschig nach vorne bewegt und dann steht da so ein Ding herum? Welche Frau hat noch nicht gesagt „Tu das Ding weg“?

Sperren sie sich nicht, sie müssen da schon ein wenig mitarbeiten. Männer haben da unten, also eher mittig, einen Muskel und der führt ein Eigenleben. Und wenn dieser Muskel an die frische Luft will, dann saugt er unglaublich viel Blut an, das dann im Kopf fehlt. Das kann man sich aber gut einteilen. Bei Männern dauert der Sex manchmal zwei Minuten. Ein anderes Mal geht es ganz schnell. Bei Frauen ist das anders. Die erreichen den Höhepunkt, wenn der Mann bereits geduscht und auf dem Weg zur Arbeit ist. Falls sie dazu Fragen haben, wenden sie sich bitte an die Redaktion. Ich faxe ihnen die Antworten dann durch.

Mehr über den Autor finden Sie hier.

Titelbild: APA Picturedesk

Redaktion
Redaktion
Die ZackZack Redaktion
LESEN SIE AUCH

Liebe Forumsteilnehmer,

Bitte bleiben Sie anderen Teilnehmern gegenüber höflich und posten Sie nur Relevantes zum Thema.

Ihre Kommentare können sonst entfernt werden.

12 Kommentare

  1. Danke,köstlich,wie immer,zum Lachen,aber auch wie immer etwas dabei wo einem das Lachen kurz,aber nur ganz kurz vergeht,das Lachen überwiegt bei weitem!!

    Und BITTE lassen sie uns Frauen nicht hängen,am meisten interessiert viele von uns,wieviele Faxe sie nach dem Artikel an die Männer verschicken mussten 🙂

  2. Weckt Erinnerungen an meine Schulzeit und einen Pfarrer, der den Mädchen in den Ausschnitt gaffte… als ruchbar wurde, dass er auch die Ministranten sehr gerne mag, hat man ihn in die Pensi geschickt. Hab daraufhin meine Mitgliedschaft bei dem Verein gekündigt.

    • Wir hatten eine Handarbeitslehrerin,an einer ganz normalen Schule,also keine geistliche,wir Mädchen wussten alle,daß es nicht normal ist,wie sie uns berührt wenn sie z.b. genau nachgeschaut hat ob das Nachthemd,daß wir nähen mussten auch wirklich genau passt. Aber wir wussten damals nicht,was da nicht stimmt,aber jede oder fast jede hatte ein sehr ungutes Gefühl dabei,daheim was sagen,nein,man hätte ja auch nicht gewusst,was soll man denn sagen,nur,daß einem nicht wohl ist wenn die an einem herum zupft?

      Danach dachten viele auch ich,na ja Pupertät vielleicht lag es daran,beim ersten Klassentreffen war es noch kein richtiges Thema,jeder wollte, niemand hat geredet,aber dann beim zweiten Klassentreffen war es dann ein Thema und wir waren dann auch alle soweit,daß wir wussten,es war nicht die Pupertät,nein,es war schon das,was es war. Da kam dann so richtig die Wut hoch,aber zu spät und wenn ich mir denke,wie wütend wir Mädels waren damals und doch im Prinzip ja nur unangenehm berührt,aber trotzdem keinen körperlichen Schaden,weiß ich erst wie schlimm es den Buben gegangen ist,denen auch noch körperliche Schäden zugefügt worden sind.

      Gegen die Lehrerin konnten wir uns nicht wehren,wer hätte uns geglaubt,wenn wir gesagt hätten,da ist was komisch,sie hätte immer sagen können,gerade beim Schauen ob ein Kleidungsstück passt muß man eben wen angreifen,ja,aber zwischen greifen und greifen ist ein Unterschied.

      Ich verstehe es,daß sich die Buben auch nicht wehren konnten,auch wenn denen ja viel,viel schlimmeres passiert ist.Also wenn ich höre,die Buben hätten sich doch wehren können,dann flippe ich fast aus,über solche Aussagen.

      • Ich kann mich nur noch an den unglaublichen Ekel erinnern den ich jedes Mal verspürte wenn ich den Typen sah. Dabei hatte ich noch Glück weil er mich verschonte, weil es bei mir noch nicht all zu viel zu sehen gab im Gegensatz zu anderen denen er schon mal beherzt in den Ausschnitt fasste. Ein Mädchen hat sich übrigens einmal darüber beschwert und wurde dann vom Direktor und den Eltern niedergemacht. War schon sehr verstörend damals.

        • Das kann ich gut verstehen und vermutlich so wie bei uns,große Freude,wenn die Person mal krank war und jemand anderer den Unterricht übernommen hat.

          Genau das ist es,beschweren,da wurde man nieder gemacht,weil da gab es noch Lehrer,Pfarrer,Bürgermeister,Sparkassendirektor,die waren wie Gott. Und den Eltern kann man in dem Sinne keinen Vorwurf machen,damals,die wussten es ja auch nicht besser,heute ist das anders.Aber Eltern dachten eben damals auch noch anders und wussten vieles eben nicht besser.

          Bei uns hat eben nie wer was gesagt,weil wir konnten es ja nicht mal wirklich einordnen,aber verstört,ja,das waren wir aber was hätten wir sagen sollen,ausser,da ist was,was nicht passt,Direx und Co. hätten uns niedergemacht und die Eltern hätten gesagt,wir sollen nicht blöd daher reden.

          Viele Jahre später hab ich mit meinen Eltern darüber geredet,da kam dann,ja warum hast Du nichts gesagt,wir hätten…….. auf meine Antwort,ehrlich,hättet ihr,wenn ich gesagt hätte,da passt was nicht,da kam dann die sehr ehrliche Antwort,heute ja,damals vermutlich nein.

  3. Kuttenbrunzer…..man möge mir diesen Ausdruck verzeihen, aber ich bin der festen Überzeugung, daß diese Welt eine bessere wäre , ohne Religion bzw. der Kirche.

  4. Der “gute” Kardinal Groer, ein ganz feiner Pruter, (schwanzus longus) dem die Bigotterie und Scheinheiligkeit habituell innewohnten. Unvergesslich, wie er vom einstigen Unterweltscapo “schöner Ederl” ein Gürtelpuff, an der damals noch sündigsten Meile von Wien geschenkt bekam. Ebenso bemerkenswert seine Aussage dazu, Zitat: “Das war ein Haus der Liebe und wird nun auch wieder ein Haus der Liebe werden”…
    Aber die Kirche hat einem geschenkten Gaul ja noch nie ins Maul geschaut…
    Es muss heller werden Österreich!

  5. Herr rabensteiner, wirken sie manchmal in der redaktion auch als sexualberster, als gerd senger, sozusagen.
    harald glööcklers aussehen macht mir mittlerweile sorgen, er kann mode, den rest soll er lassen.

    • habe 2 autobiografische bücher von billy crystal gelesen, 1 davon ist sehr amüsant, wos mehr um seine verwandtschaft geht, zb um seinen furzenden onkel.

Kommentarfunktion ist geschlossen.

Jetzt: Weiss in Dubai

Denn: ZackZack bist auch DU!