Samstag, Mai 4, 2024

Pop up: Spaziergang durch van Gogh-Gemälde

Pop up: Die Popkultur-Kolumne

Kein Plan von Kunst, aber ein Auge für schöne Bilder? Bei dieser Ausstellung ist das mehr als okay: “Van Gogh alive” kann man noch bis 8. März in Wien erleben. 

Stefanie Marek

Van Gogh-T-Shirts, van Gogh-Tassen, van Gogh als Action Figur – der niederländische Maler und seine Bilder sind längst im Mainstream angekommen. Kunstauskenner mögen darüber vielleicht die Nase rümpfen, Menschen, die wenig Ahnung von Kunst haben und sich durch die immer noch vorwiegend elitäre Auffassung davon auch reichlich schwer tun, das zu ändern, dürfen sich berechtigt freuen. Denn Kunst zu kommerzialisieren ist nun wirklich nichts neues. Sie gehört allen und soll auch von allen interpretiert werden dürfen – selbst wenn sie dafür “instagramable” gemacht wird.

In einer der ehemaligen Fabrikshallen der Wiener METAStadt können Fans von Vincent van Goghs Ästhetik nämlich ohne Genierer mit ungeschriebenen Ausstellungs-Tabus brechen: Das Fotografieren von Gemälden inklusive Selfies ist nicht nur erlaubt, sondern gewünscht. Laute Unterhaltungen über die Bilder ebenso (auch wenn die meisten Besucher trotzdem zu ehrfürchtig dafür sind).

Inmitten von Gemälden sitzen

Das Besondere: Beamer projizieren die bekannten Werke auf überlebensgroße Leinwände. Begleitet von klassischer Musik begibt man sich auf einen Spaziergang durch gemalte Landschaften, die keineswegs statisch bleiben, sondern in animierten Übergängen ineinanderfließen. Auf Sitzsäcken kann man sich zwischen die Gemälde setzten und dem Spektakel zuschauen. In einer Halle vor der Installation bekommt man noch die grundsätzlichen Infos zum Leben des Künstlers und seinen Werken mit auf den Weg.

Ein Kritikpunkt: Der Extra-Raum, der auf van Goghs Vorliebe für Sonnenblumen anspielt ist etwas lieblos gestaltet. Statt billige Plastikblumen in eine verspiegelte Abstellkammer zu stellen, hätte man sich mehr Mühe machen können. Ansonsten ein ganz anderes und wirklich entspannend schönes Kunsterlebnis! Definitiv einen Besuch wert.

Titelbild: ZackZack/Stefanie Marek

Stefanie Marek
Stefanie Marek
Redakteurin für Chronik und Leben. Kulturaffin und geschichtenverliebt. Spricht für ZackZack mit spannenden Menschen und berichtet am liebsten aus Gerichtssälen.
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4 Kommentare

  1. Schön. Für uns alle.

    Und dann stellt man sich die Frage, wer an den Werken verdient(e) und wer nicht. Wie auch bei Mark Rothko und vielen anderen Künstlern.

    Das stimmt einen doch auch nachdenklich und traurig. Was ist der Mensch?

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