Freitag, April 26, 2024

SPÖ fordert Schwerarbeiterpension für Pflegekräfte

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner plädiert für einen Zugang zur Schwerarbeiterpension für Pflegekräfte. Ein Pensionsantritt mit 60 Jahren soll so möglich gemacht werden.

Wien, 09. Februar 2022 | SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner fordert die Aufnahme von Pflegekräften in die Schwerarbeiterregelung als Maßnahme gegen den Pflegenotstand. “Pflege ist Schwerstarbeit – körperlich und psychisch”, begründet Rendi-Wagner das Ansinnen. Außerdem pocht sie darauf, viel mehr in Ausbildung zu investieren und Pflegeschüler gleich zu behandeln wie Polizeischüler, indem sie ebenfalls ein 1.700-Euro-Ausbildungsgeld erhalten sollen.

Mit 60 in Pension gehen können

“Es ist höchste Zeit, diesen wichtigen Einsatz für unsere Gemeinschaft endlich anzuerkennen und Pflegekräfte zu entlasten. Pflegekräfte sollen daher mit 60 Jahren in Pension gehen können”, so Rendi-Wagner.

Bis 2030 werden in Österreich rund 100.000 Pflegekräfte fehlen. Der Pflegenotstand sei bereits jetzt bittere Realität. An Pflegeberufen Interessierte werden oft durch die schwierigen Arbeitsbedingungen und Hürden auf dem Weg zum Pflegeberuf abgehalten.

Seit 2007 gibt es die Schwerarbeitspension. Polizisten und Soldaten fallen unter die Schwerarbeitsregelung und ab 2023 unter bestimmten Kriterien auch Justizwacheorgane. Die Pflege sei körperlich und psychisch sehr fordernd, etwa das Bewegen und Umbetten bettlägeriger Patienten – diese Tätigkeit könne daher sehr oft nicht bis zum 65. Lebensjahr ausgeübt werden. Doch derzeit sei die Schwerarbeitspension für Gesundheits- und Krankenpfleger praktisch nicht zugänglich.

Sowohl die Definition von Schwerarbeit als auch die vorausgesetzten – nicht zu erreichenden – Versicherungsjahre verwehren den Pflegekräften die Schwerarbeitspension. Zudem seien rund 85 Prozent der Pflegekräfte Frauen – mit dem sukzessiven Anstieg des Frauenpensionsantrittsalters ab 2024 werden immer mehr Pflegekräfte länger als bis zum 60. Lebensjahr in Beschäftigung sein. Frauendominierte Berufe würden hier gegenüber männerdominierten Berufen benachteiligt, so die SPÖ.

Ausbildungsgehalt und attraktivere Arbeitsbedingungen

Gesetzliche Voraussetzung für die Schwerarbeitspension mit 60 Jahren sind mindestens 45 Versicherungsjahre, wobei innerhalb der letzten 20 Kalenderjahre vor dem Pensionsstichtag mindestens 10 Schwerarbeitsjahre geleistet werden mussten. Dabei werden Ausbildung und Praxiszeiten nicht angerechnet – 45 Versicherungsjahre seien derzeit daher nicht zu erreichen. Die SPÖ fordert, dass diese Ausbildungszeiten – wie z.B. Lehrzeiten in anderen Berufen – angerechnet werden.

Die Sozialdemokraten verlangen zudem ein Ausbildungsgehalt für Neueinsteiger von 1.700 Euro brutto, einen Bonus für Umsteiger (500 Euro im Monat zusätzlich zum Arbeitslosengeld), eine Verdoppelung der Ausbildungsplätze, eine kostenlose Pflegeausbildung und attraktivere Arbeitsbedingungen wie etwa eine sechste Urlaubswoche.

(bf/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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35 Kommentare

  1. Pension Gerechtigkeit auch für 47 Jahre arbeiten. Pensionsabschläge treffen ungerecht 4 Jahrgänge! Alle anderen profitieren! Ich bin vom Staat betrogen, im Vertrauen missbraucht, und vom Staat getäuscht worden. Nach 47 Arbeitsjahren als 1955 geborener, mit 16 Jahren zum Arbeiten begonnen, in der Industrie als Schicht Fabriksarbeiter, durfte ich mit Abschlägen von ca. 4.000 € netto jährlich in Pension gehen. Und dadurch werde ich bis an mein Lebensende vom Staat finanziell betrogen. Und die widerliche Ungerechtigkeit ist, das die jüngeren Jahrgänge sich jetzt sogar einen Pensionszuschlag- Frühstarterbonus gesichert haben. Und die Justizbeamten den Schwerarbeiterstatus und gehen ohne Abschläge mit 60 in Pense. Ich wähle ab sofort nur mehr Eine Partei wo ich mit direkter Demokratie (laufenden Volksabstimmungen) mitbestimmen kann.

  2. SPÖ stellt halt immer Forderungen, von denen sie weiß, dass sie nie umgesetzt werden. Und man kann sich dann so bequem auf den Koalitionspartner ausreden. Wobei im Moment sogar der fehlt.

    Leider wird ja auch nie erklärt, wie man all das finanzieren möchte.
    Auch wenn ich diese Pseudoforderung voll und ganz unterstützen würde.
    Aber die SPÖ macht halt wieder viel Lärm um nichts.
    “Wir würden ja, wenn wir könnten.

    Die können nur Geld verprassen, mehr können die nicht.
    Wer hat denn in den letzten Jahrzehnten das Land zugrunde gerichtet?
    Es bleibt einem immer weniger.

    • Die ÖVP streicht dringend benötigte und auch vorhandene Mittel für die Nachmittagsbetreuung von Kindern!
      Während die Einen Forderungen für die Bürger ( laut ÖVP, das Gsindl, der Pöbel, die Tiere ) stellen, verschwinden die Schwarzen Gelder in korrupten Kanälen und bevorzugt in den eigenen Taschen! Besonders erfolgreich, wie man sieht, auch in der Medialen Indoktrination!

      Diese Vorgehensweise kann man auch als „Schwerarbeit“ betrachten, daher hatte man bis 1997 schon nach 4 bis 10 Jahren Anspruch auf eine 80 prozentige Politikerpension.

  3. Nach zwei Jahren Pandemie entdeckt die Starvirologin der SPÖ nun endlich die Pflegekräfte. Als diese von der SP-nahen Gewerkschaft im Stich gelassen wurden und von der SPÖ, massgeblich von Rendi selber, zum Impfzwang abkommandiert wurden, will man den Pflegerinnen ein kleines Zückerchen zukommen lassen. Warum nicht drei Gratis-Rubbellose der Impflotterie?

  4. Für die männer wird das bundesheer nicht angerechnet obwohl staatlich verordnet!! Das hätte sinn, aber was will man sich erwarten!!!

  5. Pension Ungerechtigkeit zuerst beseitigen. Dann die Abschlagsfrei Schwerarbeiter Pension für Justizbeamte und Pflegekräfte mit zuwenig Jahren einführen. Wie ungerecht! In der Pension Reform Sep. 2019 Hacklerregelung Abschlagsfrei sind Fehler passiert und die Jahrgänge 1954,1955,1956,1957 fallen mit bis zu 47 Arbeitsjahren durch den Rost. Bitte seid wenigstens so gerecht und lasst diese Jahrgänge ab 2022 bis zum Lebensende ohne Abschläge MITLEBEN. Das haben sich diese zum Großteil Industrie Arbeitnehmer noch bei viel Schichtarbeit und Schmutz, Gift und Kälte bei Gott verdient.

  6. Unbedingt! Vor allem für diejenigen, die in Schichtdiensten arbeiten müssen!

      • Sinnlos…. Hubs ist minderbegabt.
        Ausserdem hat er die blaubraune Doktrin verinnerlicht.

        • Nicht immer von sich auf Andere schließen. Und Du bist und bleibst ein absoluter V…….L!

      • Die ÖVP hat ja auch nicht die Absolute. Dann können die demnach auch nix dafür ? Hat man nur Verantwortung, wenn man über 50 % hat?

    • Ganz richtig, ich habe persönlich mit der arbeiterkammer einen Prozess für die schwerarbeit in der Pflege geführt. Doch es ist an den Kalorien und den zwischen ruhezeiten gescheitert!! Vor fast 8 Jahren!!

  7. Pension Gerechtigkeit auch für 47 Jahre arbeiten. Pensionsabschläge treffen ungerecht 4 Jahrgänge! Alle anderen profitieren! Ich bin vom Staat betrogen, im Vertrauen missbraucht, und vom Staat getäuscht worden. Nach 47 Arbeitsjahren als 1955 geborener, mit 16 Jahren zum Arbeiten begonnen, in der Industrie als Schicht Fabriksarbeiter, durfte ich mit Abschlägen von ca. 4.000 € netto jährlich in Pension gehen. Und dadurch werde ich bis an meine Lebensende Erwartung um ca. 100.000 € vom Staat betrogen. Und die widerliche Ungerechtigkeit ist, das die jüngeren Jahrgänge sich jetzt sogar einen Pensionszuschlag- Frühstarterbonus gesichert haben. Und die Justizbeamten den Schwerarbeiterstatus und gehen ohne Abschläge mit 60 in Pense. Ich wähle ab sofort nur mehr Eine Partei wo ich mit direkter Demokratie (laufenden Volksabstimmungen) mitbestimmen kann.

  8. Meine Frau hat ein 4-jähriges Studium in Pflegewissenschaften in Bosnien absolviert.
    Ende 2017 haben wir die ganzen Dokumente an die Landesregierung in Graz übergeben. Nächste Woche ist es endlich soweit, sie wird im Gesundheitsberufe-Register eingetragen und darf endlich als diplomierte Krankenpflegerin arbeiten.
    Vom AMS gab es kein Geld für die Nostrifikation (1 Jahr). So viele Steine wurden uns in den Weg gelegt, wenn man illegal ins Land kommt und nichts kann und nicht arbeiten will, hat man es um einiges leichter.

    • Das halte ich für ein Gerücht.

      –> “… wenn man illegal ins Land kommt und nichts kann und nicht arbeiten will, hat man es um einiges leichter.”

    • Man hat deiner Frau tatsächlich unnötige Steine in den beruflichen Weg gelegt. Da muss man dir Recht geben. Beim anderen Inhalt kann ich dir nicht zustimmen, es stimmt keineswegs, dass man es leichter hat wenn man illegal ins Land kommt und nicht arbeiten will. Das ist Hetze und Spaltung und entspricht nicht der tagtäglichen Erfahrung.

  9. Das rettet die SPÖ auch nicht mehr.

    Frau Rendi sollte zusehen eine vollkommen neue Mannschaft zu finden um die bald kommenden Wahlen nicht vollends zu verlieren!

    Ein vollkommener Neubeginn mit dem Anspruch dass die SPÖ wieder die Arbeitnehmer vertritt. Das ist mehr den notwendig in der kommenden Zeit. Die verlieren auf ganzer Strecke sind die Arbeitnehmer, das sind die sie Steuern bezahlen und den Staat am Lufen halten. Beginnt euch zu besinnen.

    • Arbeiten Sie in der Pflege?
      Wenn’s Ihnen nicht passt … vielleicht können Sie offiziell darauf verzichten.
      Ich finde die Idee gut und ich bin mir sicher, dass es sehr, sehr viele (im Pflegeberuf) gibt, die das auch gut finden und gut gebrauchen können.

    • Nicht die RendiWagner sollte eine neue Mannschaft finden, die Schlechteste Partei Österreichs sollte die “Dr.JoyPam” schnellstens aus der Partei entfernen. Und den Burgenlander und den Dornauer mit dazu.

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