»Schande für unser Land«
Die Opposition setzte am Dienstag zum Rundumschlag gegen die Regierung an. Die SPÖ kritisierte die explodierenden Energiekosten, die NEOS eine “Anhäufung von Peinlichkeiten und Unzulänglichkeiten” und die FPÖ die Corona-Maßnahmen.
Wien, 22. Februar 2022 | Die SPÖ geht in die morgige Plenarsitzung mit einer Dringlichen Anfrage an die Bundesregierung. Konkret legt sie ein 5-Punkte-Sofortpaket vor, um drohenden Teuerungen entgegenzuwirken und die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. So soll die Mehrwertsteuer auf Strom und Gas halbiert und die Pensionserhöhung vorgezogen werden, wie Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner und Vizeklubchef Jörg Leichtfried bei einer Pressekonferenz am Dienstag sagten.
Auch NEOS und FPÖ mit Regierungskritik
Die NEOS kündigten indes neuerlich einen Antrag zur Abschaffung der Kalten Progression im Steuersystem an. Der Regierung warf Parteichefin Beate Meinl-Reisinger eine “Anhäufung von Peinlichkeiten und Unzulänglichkeiten” in den vergangenen Tagen vor, sei es bei der Impfpflicht-Diskussion, beim Energiekostenzuschuss oder beim Klimabonus. Die Kritiker der Impfpflicht aus anderen Oppositionsparteien in die Pflicht nehmen will wiederum FPÖ-Chef Herbert Kickl. Er kündigte für die Nationalratssitzung einen Fristsetzungsantrag an, der die bedingungslose Abschaffung der Maßnahme forcieren soll. Dann hätten sowohl SPÖ und NEOS, als auch kritische Abgeordnete der Regierungsparteien die Möglichkeit, die Impfpflicht zum Fallen zu bringen, so Kickl in einer Pressekonferenz. Den Menschen fehle mittlerweile nämlich schlicht das Verständnis für das “Herumgeeiere” der ÖVP-Grünen-Koalition bei diesem Thema.
“Das ist eine Schande für so ein wohlhabendes Land”
Laut SPÖ werden die Menschen in ganz Europa gerade von einer der stärksten Preissteigerungen der letzten 20 Jahre getroffen. In den Bereichen Energie, Wohnen und Einkaufen seien die Steigerungen am höchsten, junge Menschen und Pensionistinnen und Pensionisten würden diese am stärksten spüren. Die SPÖ legt deshalb ein 5-Punkte-Sofortpaket vor, dass die Menschen in den Bereichen, die am stärksten von Preissteigerungen betroffen seien, entlasten soll. “Das Leben ist für viele Menschen nicht mehr leistbar. Gerade die Preisexplosion beim Heizen und beim Wohnen ist für viele Familien eine Extrembelastung. Die Teuerung ist ein Problem, das uns alle betrifft: arbeitende Menschen, Familien, Pensionisten und Pensionistinnen und Studierende. Die Menschen brauchen jetzt Unterstützung und nicht erst in Monaten”, so Rendi-Wagner. Die Parteivorsitzende berichtete von Fällen, dass sich Leute derzeit zwischen heizen und essen entscheiden müssen. In Richtung Regierung gab es scharfe Worte zu diesem Zustand: “Das ist eine Schande für so ein wohlhabendes Land, wie Österreich”.
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