Donnerstag, Mai 9, 2024

Tochter von Putin-Sprecher: »Nein zum Krieg«

In der russischen High Society regt sich Widerstand gegen Putins Krieg. Darunter befindet sich auch die Tochter des Putin-Sprechers Dmitri Peskow. Die 24-Jährige löschte ihr Posting allerdings wieder.

Moskau, 26. Februar 2022 | Russlands Despot Wladimir Putin spielt auch im eigenen Land mit dem Feuer. Der erbarmungslose Krieg in der Ukraine bringt prominente Russen dazu, sich von seinem mörderischen Schauspiel zu distanzieren. Für Putin ist das heikel: bislang gab er öffentlich immer vor, breite Unterstützung für seine Ziele zu genießen.

Slogan der Protestbewegung gepostet

Elizaweta Peskowa, die Tochter des Putin-Sprechers Dmitri Peskow, postete am Freitag in ihrer Instagram-Story ein schwarz hinterlegtes Bild mit der Aufschrift: „HET BOЙHE“ – „Nein zum Krieg“. Dabei handelt es sich um den Slogan der russischen Anti-Kriegs-Protestbewegung, die auch im Netz immer mehr an Fahrt aufnimmt. Dmitri Peskow gehört zum engsten Machtzirkel von Putin, er ist das Sprachrohr des Despoten. Peskows 24-jährige Tochter hat mit Stand Samstagnachmittag auf Instagram immerhin 189.000 Follower, das sind gut 9.000 mehr als noch am Freitag.

Das Posting ist mittlerweile allerdings gelöscht worden. Laut US-Magazin „Insider“ wollte sie keine Stellungnahme dazu abgeben. So bleibt auch die Frage unbeantwortet, ob Peskowa zum Löschen gezwungen wurde. Jedenfalls fällt Peskowa nicht zum ersten Mal öffentlich auf – vor etwa fünf Jahren allerdings negativ. So hatte sie gegen Migranten in Paris gehetzt, ebenfalls auf Instagram. Dafür war sie hart kritisiert worden. Wenn es um den Angriff auf die Ukraine geht, scheint sie auf Social Media mehr Unterstützung zu bekommen.

Weitere Prominente gegen Putins Krieg

In den vergangenen Tagen erhoben auch andere russische Promis die Stimme gegen den Krieg. Sofia Abramowitsch, die Tochter des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch, tat ihren Unmut ebenfalls auf Instagram kund. In einem Posting war zu lesen: „Russland will einen Krieg mit der Ukraine“, wobei Russland durchgestrichen war und darüber Putin geschrieben stand. Weiter hieß es von ihr: „Die größte und erfolgreichste Lüge der Kreml-Propaganda ist, dass die meisten Russen auf der Seite Putins stehen.“ Abramowitsch senior ist unterdessen in Großbritannien zur unerwünschten Person erklärt worden. Ob der FC Chelsea-Milliardär je wieder zurück nach London kann, ist unklar.

Auch der in Russland beliebte Talkmaster Iwan Urgant ist nicht mit dem Krieg einverstanden. Er spüre „Furcht und Schmerz“, so Urgant. Eine bekannte Theater-Direktorin, Elena Kovalskaya vom staatlich finanzierten Meyerhold Center in Moskau, kündigte aus Protest gegen die russische Invasion in der Ukraine sogar ihren Job. Sie sagte: „Es ist unmöglich, für einen Mörder zu arbeiten und von ihm sein Gehalt zu bekommen.“

(wb)

Titelbild: APA Picturedesk

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4 Kommentare

  1. Jahrzehntelang wurde die NATO-Osterweiterung, die von Russland selbstverständlich als Aggression gewertet wird, nicht thematisiert. Jetzt ist aber Putin das Feindbild, da er darauf reagiert, wenn auch drastisch.
    Ich will mir gar nicht ausmalen wie die Berichterstattung gewesen wäre, hätte Putin Raketen wieder in Kuba stationiert. Die ganzen amerikafreundlichen und regierungstreuen Systemschreiber hätten sicher den 3. Weltkrieg heraufbeschworen, den Putin hierdurch auslösen würde. Dass die NATO aber genau das tut, scheint die Hofmedien bisher nicht interessiert zu haben.

    • Wenn ein Land die freie Entscheidung trifft der NATO bei zu treten ist das zu respektieren, denn die Ukraine ist Rußland nichts schuldig. Putin meint wie im kalten Krieg über andere Länder bestimmen zu können, diese Zeiten sind aber vorbei.

      • Hätte sich der Westen seit WKII nicht pausenlos in die Angelegenheiten anderer Länder eingemischt – und dazu zählen Bürgerkriege, Waffenlieferungen, Umstürze, das Aufzwingen “eigener demokratischer Werte”, militärische Überfälle, u.v.m. – dann würde ich Ihnen glatt zustimmen.

  2. Irgendwann hat auch das russische Volk begriffen was für ein Wahnsinniger der Präsident ist.
    Die Demos werden mehr werden. Trotz brutaler Unterdrückung. Putin kann einfach nicht sein gesamtes Volk in Straflager schicken.

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