Montag, April 29, 2024

Pressestimmen zu Russland-Invasion: »Nichts deutet auf ein nahes Kriegsende hin«

Pressestimmen zu Russland-Invasion

Zum Krieg Russlands gegen die Ukraine schreiben Zeitungen am Montag:

Kiew/Moskau, 14. März 2022 |
“De Standaard” (Brüssel):

“Die NATO will auf keinen Fall in den Krieg hineingezogen werden. Sie muss daher eine Situation vermeiden, in der Putin ein NATO-Mitgliedsland angreifen könnte, denn dann müsste das Militärbündnis zurückschlagen. Es gilt also, behutsam vorzugehen. (…)

Jedoch kämpfen die Ukrainer nicht nur für sich selbst, sondern auch für Länder, die fürchten, Putins nächstes Ziel zu sein. Und sie holen für den Westen die Kastanien aus dem Feuer. Je länger sie kämpfen und je mehr Schläge sie der russischen Armee zufügen, desto größer die Chance, dass Putin kein neues Abenteuer in einem anderen ehemals zur Sowjetunion gehörenden Land wagt. Und je kleiner auch die Gefahr, dass er es wagt, ein NATO-Mitglied zu überfallen. Je mehr Leichensäcke in Russland ankommen, desto größer wird zudem die Möglichkeit eines Aufstands gegen Putin in seinem eigenen Land.”

“The Times” (London):

“Der bisher am weitesten westlich ausgeführte russische Angriff war auch eine Botschaft an Polen und den Westen: Die Russen werden nicht zögern, den Krieg bis an die Grenzen der NATO und darüber hinaus auszudehnen – als Vergeltung für das, was sie als schleichende Verwicklung der Allianz in den ukrainischen Widerstand betrachten.

Dies ist zwar ein weiterer Schritt zur Eskalation des Konflikts, der Präsident Putins Drohung bekräftigt, den Westen mit noch nie dagewesenem Terror zu überziehen, sollte er in der Ukraine intervenieren. Doch dadurch wurde die wachsende Entschlossenheit des Westens nicht erschüttert, sich selbst und die ukrainische Bevölkerung zu verteidigen, die bald zu Tausenden sterben könnte.”

“Süddeutsche Zeitung” (München):

“Kein Zweifel, man braucht in Notlagen begeisternde Reden – zur Stärkung der Moral oder etwa auch, um die Aufnahme der Flüchtlinge in Europa und die Rückwirkung von wirtschaftlichen Sanktionen zu bewältigen. Bei Selenskijs Auftritten verbietet sich ohnehin die Stilkritik, die Lage lässt ihm kaum eine andere Wahl, und dass er vor seinem Rollenwechsel aus der Unterhaltung in die Politik Erfahrung damit gesammelt hat, wie man in eine Kamera spricht, ist einfach nur Glück. Trotzdem muss man sich klarmachen, dass die Kriegsrhetorik in einer völlig anderen medialen Situation erklingt als einst bei den großen historischen Vorbildern.”

“Frankfurter Allgemeine Zeitung”:

“Nimmt Moskau wie angekündigt auch die Waffenlieferungen des Westens ins Visier, dann könnte es zu weiteren Angriffen nahe der NATO-Ostgrenze kommen. Hier sollte man sich nicht provozieren lassen, aber auch nicht einschüchtern. Je weiter der Krieg fortschreitet, desto wahrscheinlicher wird es, dass russische Truppen auch in den westlichen Landesteil vorstoßen. Selbst für einen waghalsigen Feldherrn wie Putin wäre es angesichts seiner aktuellen militärischen Probleme und der Stärke der Allianz ein kaum noch beherrschbares Unterfangen, würde er dabei eine Konfrontation mit der NATO eingehen. Der Westen sollte bei seiner Strategie bleiben: einer sichtbaren und glaubwürdigen Sicherung der Ostflanke, begleitet von einer mittelbaren Unterstützung der Ukraine.”

“Stuttgarter Nachrichten”:

“Die Raketeneinschläge in Grenznähe zeigen, wie schmal der Grat ist, auf dem der Westen wandelt. Klar ist, dass die NATO auf einen russischen Raketenangriff auf polnisches und damit eigenes Territorium reagieren müsste. Eine von der NATO garantierte Flugverbotszone dagegen würde die Allianz verpflichten, auf russische Kampfjets zu schießen. Damit wäre der Weltkrieg nicht eine Frage von Kilometern, sondern von Stunden. Doch mit einer Ausweitung des Krieges wäre niemandem geholfen, auch nicht den Menschen in der Ukraine. Das gilt umso mehr, als das mörderische Regime des russischen Präsidenten Wladimir Putin ohnehin keine Zukunft hat. Einem Mann, der nur Zerstörung und Tod anzubieten hat, wird auf Dauer niemand folgen.”

“De Telegraaf” (Amsterdam):

“Eine direkte Konfrontation zwischen der NATO und der zweitstärksten Atommacht könnte weitreichende Folgen haben. Daher sind harte Sanktionen und Waffenlieferungen an die Ukraine die bessere Wahl. Der Westen wusste allerdings schon vorher, dass dies die Russen nicht aufhält.

Jetzt, wo die Bilder von verzweifelten Flüchtlingen und zerstörten Städten die Gemüter erhitzen, wächst der Druck, mehr zu tun. Die zynische Realität ist jedoch, dass das am wenigsten schlechte Szenario darin zu bestehen scheint, den russischen Feldzug in der Ukraine so weit wie möglich zu erschweren, ohne dass die NATO eingreift.

Ein wirtschaftlich und militärisch erschöpftes Russland muss Präsident Putin und seine Clique aus dem Traum von einem großrussischen Imperium reißen. So können weitere militärische Abenteuer unterbunden werden. Für Politiker ist dies zwar eine schwer zu verkaufende Argumentation. Zuschauen sieht nicht nach Solidarität aus. Aber es verhindert die Ausweitung des Konflikts und ein unendlich größeres Blutvergießen.”

“Wall Street Journal” (New York):

“Wladimir Putin heizt seinen blutigen Krieg in der Ukraine weiter an und stellt die NATO jeden Tag mehr auf die Probe. Der Russe macht sich Präsident Bidens öffentliche Erklärungen darüber zunutze, was die USA nicht tun werden, um der Ukraine zu helfen, und bringt dabei den Krieg näher an die Grenzen der NATO. Das steckt hinter der Bombardierung eines ukrainischen Truppenübungsplatzes am Sonntag, der nur zehn Meilen (rund 16 Kilometer) von der polnischen Grenze entfernt liegt. (…) Biden hat seine rote Linie bei der Verteidigung ‘jedes Zentimeters’ des NATO-Territoriums gezogen. (…) Aber was wäre mit einem chemischen Angriff in der Ukraine? (…) Wie sähe es bei einer Belagerung von Städten aus, bei der Tausende ums Leben kommen? Ob man es nun mag oder nicht, die russische Brutalität, die der Westen in der Ukraine toleriert, schreibt die Regeln dafür um, womit Länder im 21. Jahrhundert ungestraft davon kommen können. Putin kann tun, was er will, solange er die Grenzen des ukrainischen Staatsgebiets nicht überschreitet.

Niemand will einen weiter ausufernden Krieg. Aber wenn Russland zunehmend provoziert, sollten Biden und die NATO besser darauf vorbereitet sein, einen solchen zu führen. Ein rücksichtsloser oder verzweifelter Putin könnte ihnen keine andere Wahl lassen.”

“Público” (Lissabon):

“Mit jedem Tag werden die Wunden tiefer, die der Angriff auf die Ukraine aufreißt. Am schlimmsten aber wäre es, sich an diese humanitäre und geopolitische Katastrophe zu gewöhnen. Nichts deutet auf ein nahes Kriegsende hin.

Der ukrainische Widerstand wird die großen Städte vielleicht nicht halten können, aber er wird die Besetzung eines derart riesigen Landes zu einem militärischen Alptraum machen. Es ist fraglich, ob Russland dafür über ausreichende Mittel verfügt. Der Widerstand der Ukrainer auf den russischen Angriff hängt auch von der Unterstützung der demokratischen Länder ab. Es ist daher ein Muss, auch in Zukunft an der Seite der Ukraine zu stehen.”

(apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Markus Steurer
Markus Steurer
Hat eine Leidenschaft für Reportagen. Mit der Kamera ist er meistens dort, wo die spannendsten Geschichten geschrieben werden – draußen bei den Menschen.
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24 Kommentare

  1. Мы, русские люди, простой народ России, не поддерживаем эту кровавую Войну с нашими братьями – русскими и украинцами, которую по приказу ПУТиНА называют “специальная операция”. За что гибнут наши дети и братья, отцы и родственники мы не понимаем!? И еще долго не узнаем в нашей современной Истории! За что!? Ведь он просто открыл дверь на тропу Войны, которая скоро перерастет в большую дорогу войн во всем Мире!…. А ему, ПУТиНУ, как главному Агрессору, Сатане и Дьяволу, ничего вскоре не останется, как Повесится на веревке или прострелить свой фашистский ЧЕРЕП смертельной пулей!!! Смерти ему не избежать!!! БОГ это всё ВИДИТ! Юрий. Россия. 15.03.2022 г.

  2. Außer von der ukrainischen Seite… Gibt’s es sonst noch wen, für den das Kriegsende überhaupt von Interesse ist?

    Find es mies und heuchlerisch, dass hier mit keinem einzigen Wort die wirtschaftlichen Beweggründe für Kriegsgeschehen erwähnt werden.

    Das ist echt schwach!!!

  3. Solange die USA ihren Stellvertreterkrieg mit Waffenlieferungen anheizen, ist tatsächlich kein Ende, aber viel mehr Tote, abzusehen. Wie viele Tote, vor allem zivile Tote, können durch die Geopolitik gerechtfertigt werden? Ok, Putin müssen wir da nicht fragen, aber schon gar nicht die USA, wenn man so die letzten 50-60 Jahre zurückschaut.. Mein Vorschlag – Verhandlungen ohne Einflussnahme der USA (werden von Macron und Merkel ersetzt) – und der Krieg ist in ein paar Tagen vorbei.

    Der Angriff auf die Konvois mit Waffenlieferungen und Militärbasen mit westlichen Waffen samt Nato-Instruktoren ist wohl mehr als verständlich. Auf beiden Seiten ist nicht Mutter Teresa unterwegs. Es könnten aber auch wieder gewollte Provokationen der Nato sein. Weil mit der sich abzeichnenden Niederlage der Ukraine will die Nato eventuell doch noch eine Option zum direkten Eingreifen haben – eigentlich nicht die europäische Nato, aber deren US-amerikanischer Mehrheitsaktionär,.

    • Ist schon klar: die Nato ist schuld an diesem Krieg, die Nato eskaliert immer weiter, die Nato will das so… Das blöde Geblubber hört einfach nicht auf. Ohne die Nato wäre längst Frieden ist so ziemlich das bescheuertste was du bisher rausgedrückt hast. Aber ich bin mir sicher: es geht noch tiefer.

  4. Andere Stimmen: https://zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-4-vom-15-maerz-2022.html#article_1306
    von Jacques Baud
    Russlands Ziel der Entmilitarisierung und Entnazifizierung
    Wenn ein Staat einen anderen angreift, dann ist das gegen das Völkerrecht. (…) Hintergründe:
    Putin ist weder verrückt noch hat er die Realität verloren hat.
    Es ist sicher nicht gegen die ukrainische Bevölkerung gerichtet. Das wurde von Putin immer wieder gesagt. Man sieht es auch an den Fakten. Russland liefert immer noch Gas in die Ukraine. Die Russen haben das nicht gestoppt. Sie haben das Internet nicht abgestellt. Sie haben die Elektrizitätswerke und die Wasserversorgung nicht zerstört. Natürlich gibt es gewisse Gebiete, in denen gekämpft wird. Aber man sieht einen ganz anderen Ansatz als bei den Amerikanern z. B. in Ex-Jugoslawien, im Irak oder auch in Libyen. Als westliche Länder diese angriffen, zerstörten sie zuerst die Strom- und Wasserversorgung und die gesamte Infrastruktur.(…)

    • Dieses Interview mit Jacques Baud ist lang, sehr informativ und lesenswert.
      «Die Politik der USA war es immer, zu verhindern, dass Deutschland und Russland enger zusammenarbeiten»

      Jacques Baud hat einen Master in Ökonometrie und ein Nachdiplomstudium in internationaler Sicherheit am Hochschulinstitut für internationale Beziehungen in Genf absolviert und war Oberst der Schweizer Armee.
      Er arbeitete für den Schweizerischen Strategischen Nachrichtendienst und war Berater für die Sicherheit der Flüchtlingslager in Ost-Zaire während des Ruanda-Krieges (UNHCR-Zaire/Kongo, 1995-1996). Er arbeitete für das DPKO (Departement of Peacekeeping Operations) der Vereinten Nationen in New York (1997-99), gründete das Internationale Zentrum für Humanitäre Minenräumung in Genf (CIGHD) und das Informationsmanagementsystem für Minenräumung (IMSMA). Er trug zur Einführung des Konzepts der nachrichtendienstlichen Aufklärung in Uno-Friedenseinsätzen bei und leitete das erste integrierte UN Joint Mission Analysis Centre (JMAC) im Sudan (2005-06). Er war Leiter der Abteilung «Friedenspolitik und Doktrin» des Uno-Departements für friedenserhaltende Operationen in New York (2009-11) und der Uno-Expertengruppe für die Reform des Sicherheitssektors und die Rechtsstaatlichkeit, arbeitete in der Nato und ist Autor mehrerer Bücher über Nachrichtendienste, asymmetrische Kriegsführung, Terrorismus und Desinformation.

      • Gretl, ich hätte da eine etwas unappetitliche Empfehlung hinsichtlich des Interviews. Dergleichen ist aktuell völlig belanglos. Weißt du warum? Nicht? Tja, dann weiß ich auch nicht… Ich geh mal raus und such mir nen Pfosten, dem ich das erzählen kann.

    • “Es ist sicher nicht gegen die ukrainische Bevölkerung gerichtet.”
      Aber nicht doch. Die paar Wohnhäuser, die paar tausend Zivilisten, das bisschen Infrastruktur… Das ist doch nicht gegen die Zivilbevölkerung gerichtet. Flächenbombardements in Syrien waren ja auch nicht gegen die Zivilbevölkerung. Wer schreibt so einen Müll? Angriffe auf Krankenhäuser, Kindergärten, Flüchtlinge… sind nichts anderes als Kriegführung gegen die Zivilbevölkerung.

      “Das wurde von Putin immer wieder gesagt.”
      Eben. Wenn Putin das sagt, dann stimmt das auch. Basta.

      “Sie haben die Elektrizitätswerke und die Wasserversorgung nicht zerstört.”
      Natürlich nicht. Die Menschen in den Kellern von Mariopol trinken das Wasser aus der Heizung, weil sie Putin ärgern wollen. Dass Tschernobyl abermals keinen Strom hat liegt nicht an russischen Bomben, da hat ein Specht gespechtelt oder sowas.

      “Russland liefert immer noch Gas in die Ukraine. Die Russen haben das nicht gestoppt.”
      Das hat natürlich nichts damit zu tun, dass die Pipelines der Ukraine auch die westlichen Abnehmer versorgen. Ganz bestimmt nicht.

      “Sie haben das Internet nicht abgestellt.”
      Wie human! Sie zensieren nur in Russland was das Zeug hält, damit die eigene Bevölkerung sich nicht abseits der Staatsmedien informieren kann. Und wer im Keller sitzt hat eh meistens Zugriff auf einen Router, da bleibt nur das Handy.

      “Natürlich gibt es gewisse Gebiete, in denen gekämpft wird.”
      Ach so? Echt jetzt? Gewisse Gebiete? Hier und da ein wenig? Das ist ja natürlich. Was wäre so ein Krieg ohne ein bisschen kämpfen?

      “Als westliche Länder diese angriffen…”
      War das so? Könnte man das belegen? Nicht, dass ich es ausschlösse, aber nach diesem Gesülze halte ich den Verfasser nicht unbedingt für glaubwürdig.

    • Jacques Baud: Die Ukraine hat anfangs Juli letzten Jahres ein Gesetz erlassen. Es war ein Gesetz, das besagte, dass die Leute je nach Abstammung andere Rechte haben. (…) Nur die richtigen Ukrainer sind im Besitz aller Rechte, alle übrigen haben nur eingeschränkte Rechte. Daraufhin hat Putin einen Artikel geschrieben, indem er die historische Entstehung der Ukraine erklärt. Er hat kritisiert, dass man zwischen Ukrainern und Russen unterscheidet usw. Seinen Artikel schrieb er als Antwort auf dieses Gesetz. Aber in Europa interpretierte man das so, dass er die Ukraine als Staat nicht anerkennt. Das sei ein Artikel, um eine mögliche Annexion der Ukraine zu rechtfertigen. Im Westen wird das alles geglaubt, obwohl niemand weiss, weder warum Putin den Artikel geschrieben hat, noch was wirklich darinsteht. Es ist offensichtlich, dass im Westen das Ziel bestand, ein möglichst negatives Bild von Putin zu zeichnen. Ich habe den Artikel gelesen, er ist absolut sinnvoll.

      • Wird Ihnen das nicht langweilig? Immer den selben Schwachsinn posten?
        Oder lügen Sie einfach gerne?

      • Ach Gretl, versuchst du es schon wieder mit Halbwahrheiten und Putinblick? Dann schlage ich mal folgendes vor:
        1. belege, dass Ukrainer (territoriale Abstammung nach geltendem Recht: in der Ukraine geboren, oder nahe Verwandte wurden vor der Unabhängigkeit in der Ukraine geboren) nach ihrer Abstammung – du willst suggerieren: russischstämmig oder nicht, was Bullshit ist – verschiedene Rechte haben. Viel Spaß bei dem Versuch, wird nicht gehen, weil es nicht stimmt.
        Dazu: https://keeplaw.com.ua/de/services/staatsbuergerschaft-der-ukraine-nach-territorialer-herkunft.html

        “Seinen Artikel schrieb er als Antwort auf dieses Gesetz.”
        Das hat er geschrieben, weil es ihm nicht passt, dass historische Tatsachen über seine Doktrin gestellt werden. Dabei unterscheidet das Gesetz zur Staatsbürgerschaft nicht mal zwischen russischstämmigen und anderen Bürgern, das hast du nur mal locker rausgehauen. Wie so manch anderes vorher. Aber bitte, du kannst es ja belegen…

        Erkläre doch mal, warum Ukrainer völkische Russen sein sollen. Kannst dich auf das Mittelalter berufen, da war das so. Ab da wirst du nur noch Belege für das Gegenteil finden. Dem Putin blöd nachplappern kann jeder, Behauptungen aufstellen auch.

        “Aber in Europa interpretierte man das so, dass er die Ukraine als Staat nicht anerkennt.”
        Soso. Um diese Anerkennung zu unterstreichen ist er dann notgedrungen einmarschiert. Tatsächlich hat Putin der Ukraine mehrfach die Staatlichkeit abgesprochen. ZB hier:
        “In einer Fernsehansprache hatte Putin zuvor den Osten der Ukraine als historisch russisches Gebiet und die Ukraine als integralen Bestandteil der eigenen Geschichte bezeichnet. Zudem sprach er dem Land eine eigene Staatstradition ab. Die Ukraine sei ein unter dem kommunistischen Revolutionsführer Lenin geschaffener Staat, dem es nie gelungen sei, eine stabile Staatlichkeit zu entwickeln.”

        mdr.de/nachrichten/welt/politik/putin-will-ost-ukraine-republiken-donezk-luhansk-anerkennen-100.html

        “Im Westen wird das alles geglaubt…”
        Soso. Alles wird im Westen geglaubt. Nur du glaubst jeden Dreck, den der Irre Zar raushaut, und verbreitest es, als Hüterin der Wahrheit. Sooo edel. Nur dumm, dass du dazu dauernd lügen musst. Das mindert deine Glaubwürdigkeit irgendwie, bald liegt so noch unter der Putins.

    • “Aber man sieht einen ganz anderen Ansatz als bei den Amerikanern z. B. in Ex-Jugoslawien, im Irak oder auch in Libyen. Als westliche Länder diese angriffen, zerstörten sie zuerst die Strom- und Wasserversorgung und die gesamte Infrastruktur.(…)”
      Was für ein Schwachsinn, zumindest was Ex-Jugoslawien betrifft. Zuerst ist die Rede von den Amis, dann von den westlichen Ländern. Wer also genau?
      Ich kann mich, ehrlich gesagt, nicht erinnern, welche westlichen Länder in Ex-Jugoslawien – mit Ausnahme des Eingreifens im Kosovo-Krieg – Strom- und Wasserversorgung zerstörten?
      Wenn Herr Baud das tatsächlich nur auf den Kosovo-Krieg begrenzt, dann erspare ich mir den ganzen Text. Er hat nämlich die Aggression Serbiens unter Milosevic gegen Slowenien, Kroatien und Bosnien-Herzegowina komplett verpennt.

        • Wirklich noch nichts von Oleh Tjahnybok und dem Schlägertruppen-Bündnis „Rechter Sektor“ gehört?

          Oleh Tjahnybok, Chef der nationalistischen Swoboda und Dritter im Bunde der Revolutionsführer, gilt dem Jüdischen Weltkongress als Neonazi, er kam auf der Liste des Simon-Wiesenthal-Zentrums im Jahre 2012 auf Platz fünf der schlimmsten Antisemiten weltweit.
          (Blätter 6/2014):

          https://tkp.at/2022/02/27/die-ukrainische-vorgeschichte/
          (…)
          Gegen die NS-Besatzung entwickelte sich, wie überall in der Sowjetunion, auch in der Ukraine eine rege prosowjetische Partisanentätigkeit. Gleichzeitig gab es, vor allem in der Westukraine, auch eine erhebliche Kollaboration mit den Besatzern. Ukrainische Hilfstruppen wurden von der SS als Wachmannschaften der Konzentrationslager (KZ) und bei Massenmorden an Kommunisten, Juden und Polen eingesetzt. Die rechten, nationalistischen Verbände der Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) um Stepan Bandera, auf den sich bis heute ukrainische Rechtsextremisten gerne berufen, spielten eine ähnliche Rolle wie die Tschetniks in Jugoslawien oder die EDES in Griechenland: Anfänglich durchaus auch gegen die NS-Besatzer führte sie ihr Antikommunismus schließlich zu einer vorherrschenden Kollaboration mit Wehrmacht und SS. Und dann wurde im Frühjahr 1943, überwiegend aus Kräften der OUN, auch noch die ukrainische Waffen-SS-Division „Galizien“ formiert, die am Höhepunkt mehr als 20.000 Soldaten hatte.
          (…)
          Zumindest in der späteren Phase der Auseinandersetzung waren immer mehr rechtsextreme und offene Nazi-Kräfte vorherrschend, nämlich die Swoboda-Partei um Oleh Tjahnybok und das Schlägertruppen-Bündnis „Rechter Sektor“, Kräfte, die sich auf die Tradition von Stepan Bandera und teilweise sogar der SS berufen. Wie sich später herausstellte, waren im Herbst 2013 mindestens 86 Schläger des Rechten Sektors, organisiert vom polnischen Außenminister Radek Sikorski, von der polnischen Spezialpolizei im Straßen und Häuserkampf ausgebildet worden.
          (…)

          • Шановна Грете, будь ласка, вивчайте історію та не плутайте події.
            Запросіть їх до себе додому, якщо ви їх так любите!

        • Vom Grete gibt es niemals Antworten. Die lädt ihren Propagandaschrott ab und vertschüsst sich wieder. Manchmal jammert sie rum, weil sie beleidigt wird. Das war’s auch schon, Belege, Argumente, Antworten, das braucht die nicht für ihre Mission.

  5. Zwischen Ukraine und Russland dürfte die Sache durch sein. Es wird höchstwahrscheinlich auf eine westliche Westukraine und ein durch Russland besetzten Osten rauslaufen.
    Umso grösser der Blutzoll für Russland umso grösser muss auch die Beute werden.

  6. So gesehen sind beide Vollidioten, aber man hätte halt die Verfassung nicht ändern sollen. Aber 2019 wurde in UA die Neutralität gestrichen und dafür der beitritt zur Nato hinein geschrieben, darauf hatte es viele Verhandlungen mit der UA gegeben wo der Russe das Vorausgesagt hat was jetzt passiert ist. So Unschuldig ist der Schauspieler auch nicht wie er tut. Nur weil zwei Idioten Recht haben wollen müssen deren Völker leiden.

    • Das ist nur die halbe Wahrheit, Kollege. Zum einen war Russland selbst kurz vor einem Nato-Beitritt, aber Spionage, Attentate in anderen Ländern, der Georgien-Konflikt und nicht zuletzt der Einmarsch in die Krim hat sogar die Zusammenarbeit im Nato-Russland-Rat beendet.
      Was in der ukrainischen Verfassung steht ist die „strategische Orientierung der Ukraine zum vollständigen Beitritt zur EU und der NATO“. Die Nato selbst hat das nie befürwortet. Ein EU-Beitritt wäre auf lange sich denkbar gewesen, aber bis dato hätte die Ukraine die Beitrittsregeln nicht erfüllt. Natürlich war Putin beides ein Dorn im Auge, aber wer meint, er hätte deshalb diesen blutigen Krieg angefangen, ist auf einem Auge blind. Es geht Putin, abgesehen von seinem Großmachtwahn, um die Ukraine als Lebensmittellieferant für die halbe Welt. Da will er die Hand drauf kriegen. Dann hat er Gas und Öl und Weizen, Soja, Mais, mit dem er sich “den Westen” ebenso fügsam machen kann wie China. Gleich, wie hart Sanktionen Russland treffen mögen, gleich wann sie greifen, diese Ernteausfälle wird nicht nur Europa noch in diesem Jahr merken. Da hätte sich Biden von Anfang an auf den Kopf stellen und den Kosackentanz machen können, es hätte an dieser perfiden Strategie nichts geändert.

  7. Die Ukrainer holen für Europa “Kastanien aus dem Feuer”??Der Regierungschef fordert doch die ganze Zeit irgendetwas, das umgehend einen Flächenbrand auslösen würde.Erst ist ihm Neutralität zu wenig und dann sollen alle anderen herhalten. Sorry, so seh ich das. Hat etwas von “Ich könnte mir einmal den Fuß brechen, darum schneid ich ihn gleich ab. Wenn er dann weg ist, bekomm ich von allen anderen Prothesen.”

    • Neutralität hätte die Ukraine nicht geschützt. Die Krim wurde nicht annektiert, weil sich Putin bedroht fühlte. Die “Volksrepubliken” wurden nicht ausgerüstet, weil Russland bedroht wurde.
      Natürlich wäre eine Flugverbotszone fatal, weil dem Irren in Moskau jede Konsequenz zuzutrauen ist. Aber vielleicht hätte sie tatsächlich verhindern können, dass da ganze Städte zusammen gebombt werden. Das Bombardement wird immer brutaler, nicht aus militärischer Notwendigkeit, sondern weil Putin die gleiche Strategie verfolgt wie in Syrien, ein Massenschlachten, das Vernichten ganzer Regionen, die er lieber in Schutt und Asche und Blut liegen sieht, als sie nicht beherrschen zu können. Die Städte sind für ihn so verzichtbar wie die Bevölkerung. Er will die Felder.

      • Die Rhetorik des Ukrainen seit gestern: Angekündigte Rache, an allen, die mitmachten (wie soll es so ein Ende geben?) und die Angabe, “Putin merke, dass er nicht gewinnen kann” – Lächerlichmachen während aufrechter Friedensgespräche. Das ist Populismus, Kriegspopulismus. Ziel ist da nicht Friede.

        Ich rechtfertige den Angriff nicht. Es gibt aber Ursache und Wirkung.
        Außerdem denke ich, dass es Profiteure auch von einem Flächenbrand geben könnte und hoffe, dass sich die, whoever, nicht zusammentun. Sie tun es immer.

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