Freitag, April 26, 2024

Raub in Millionenhöhe an US-Elite-Uni Yale

Eine Angestellte der Yale University soll über mehrere Jahre ihrem Arbeitgeber einen Streich mit finanziellen Folgen gespielt haben, ohne dass dieser es mitbekommen hat. Bis vor Kurzem konnte sie sich damit ein Leben in Saus und Braus finanzieren.

Wien, 1. April 2022 | Die Yale University gilt als eine der renommiertesten und ältesten Hochschule der Vereinigten Staaten. Mit 42,3 Billionen US-Dollar an Stiftungsgeldern im Fiskaljahr 2021 hat die Universität eine enorme Finanzierung hinter sich. Davon hat eine ehemalige Angestellte Gebrauch gemacht.

Jamie Petrone hat über acht Jahre lang elektronische Geräte im Wert von über 40 Millionen US-Dollar von der Hochschule gestohlen und sie weiterverkauft. Damit hat sie sich einen verschwenderischen Lebensstil ermöglicht, erklärt die Staatsanwaltschaft. Am Montag bekannte sich die Angeklagte vor dem Bundesgericht in Hartford in den Anklagepunkten des Überweisungsbetrugs und der Abgabe einer falschen Steuererklärung für schuldig.

Elektronische Geräte im Wert von Millionen

Petrone war seit 2008 Finanzdirektorin und leitende Verwaltungsangestellte in der Abteilung für Notfallmedizin der medizinischen Fakultät der Hochschule. Als solche hatte sie die Macht, wichtige Anschaffungen für die Abteilung zu machen und zu autorisieren, in der Höhe von jeweils maximal 10.000 US-Dollar.

Seit 2013 soll sie elektronische Geräte wie iPads oder Microsoft-Surface-Tablets mit Geldern der Yale Med bestellt oder von anderen Mitarbeitern bestellen lassen haben. Auf internen Formularen und in der elektronischen Kommunikation in Yale gab die nun Angeklagte an, dass die Hardware für die medizinische Fakultät bestimmt sei. Die Geräte wurden aber an der Hochschule nie eingesetzt, sondern an ein Unternehmen außerhalb des Bundesstaates New York weiterverkauft. Dieses überwies dafür Geld auf ein Konto eines anderen Unternehmens, an dem wiederum Petrone beteiligt war. Um kein Aufsehen zu erregen, soll Petrone Käufe, die die 10.000 US-Dollar Grenze überschritten haben, aufgeteilt haben.

Falsche Steuererklärungen

Strafverfolgungsbehörden gegenüber gab sie an, dass 90 Prozent ihrer Käufe Betrug waren. Das erbeutete Geld verwendete sie für Immobilien, Reisen, teure Autos und persönliche Ausgaben und lebte so acht Jahre lang unbemerkt im Luxus. Von ihren erworbenen Luxusgütern musste sie laut der Staatsanwaltschaft sechs Autos einbüßen: zwei Mercedes-Benz’, zwei Cadillacs, einen Dodge Charger und einen Range Rover.

Außerdem reichte sie falsche Steuererklärungen ein, in denen sie die Kosten für die gestohlenen Güter als Geschäftsausgaben geltend machte. In den letzten drei Jahren ihrer Betrugskarriere gab sie keine Steuererklärungen ab und kostete das US-Finanzministerium damit über sechs Millionen Dollar. Im September 2021 flog sie schlussendlich auf und muss sich laut Gerichtsdokumenten einer Freiheitsstrafe von bis zu 23 Jahren stellen. Ihr Anwalt sagte CNN gegenüber, seine Mandantin sei reumütig und übernehme die volle Verantwortung für ihre Taten.

(nb)

Titelbild: Mark Goebel CC BY 2.0 Wikimedia Commons

Nura Wagner
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5 Kommentare

  1. Dennoch: Raub (wie im Titel insinuiert) ist das keiner. Man kann keine Organisation berauben. Bestehlen oder betrügen ja.

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