Sonntag, Mai 19, 2024

Ukraine: Russischer Angriff aus dem Osten steht bevor

Ukraine

Das ukrainische Militär und die politische Führung rechnen damit, dass ein Angriff russischer Truppen aus dem Osten unmittelbar bevorsteht. Indes sind erste Wiederaufbau-Gelder freigegeben worden.

Wien/Kiew, 11. April 2022 | Der ukrainische Generalstab rechnet damit, dass russische Truppen in den kommenden Tagen eine erneute Offensive aus dem Osten starten. Laut Bericht des Generalstabs von Montagfrüh ist das nächste Ziel russischer Truppen der Ort Sloboschanske – es gibt eine Siedlung mit dem Namen im Oblast Charkiw und eine im Oblast Dnipropetrowsk. Laut „New York Times“ rechnen Experten damit, dass Russland versucht, in den Oblast Dnipropetrowsk und bis zur Stadt Dnipro vorzudringen.

Satellitenbilder von Freitag zeigen, dass ein mindestens acht Kilometer langer russischer Militärkonvoi mit Hunderten Militärfahrzeugen von der Stadt Welykyj Burluk östlich von Charkiw nach Süden unterwegs ist. Dort liegt die Stadt Isjum, die russische Truppen Ende März nach wochenlangen Kämpfen eingenommen – ein strategisch wichtiger Verkehrsknotenpunkt ganz im Westen der seit 2014 besetzten Region Donbas.

Tschetschenischer Diktator Kadyrow kündigt Angriffe an

Der mit Putin verbündete tschetschenische Diktator Ramsan Kadyrow hat in einem Telegram-Video Angriffe auf Mariupol und andere ukrainische Orte angekündigt. Er kündigte an, dass aber zuerst der gesamte Donbas von der Ukraine „vollständig befreit“ werden soll. Putins rechtfertigendes Narrativ für den Krieg ist, dass er die Ukraine denazifizieren will – die allerdings mit Wolodymyr Selenskyi einen jüdischen Präsidenten hat.

Selenskyi hat in einer Videoansprache ebenfalls vor „größeren Operationen im Osten unseres Staates“ gewarnt. Der britische Militärgeheimdienst berichtete am Montag von russischem Beschuss im Donbas.

Geld für Wiederaufbau freigegeben

Indes hat die ukrainische Regierung erstes Geld für den Wiederaufbau befreiter Gebiete freigegeben. Laut Ministerpräsident Denys Schmyhal sollen mit den 31,2 Millionen Euro zuerst die Wärme-, Gas-, Wasser- und Stromversorgung repariert werden. Danach sollen damit Dächer repariert, Fenster und Türen ausgetauscht und Schlaglöcher auf den Straßen ausgebessert werden. Die Kriegsschäden werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. „Uns steht viel Arbeit am Wiederaufbau bevor“, sagte Wirtschaftsminister Olexander Griban am Sonntag bei einer Regierungssitzung, wie die Nachrichtenagentur Unian berichtete.

(pma/apa)

Titelbild: APA Picturedesk

Pia Miller-Aichholz
Pia Miller-Aichholz
Hat sich daran gewöhnt, unangenehme Fragen zu stellen, und bemüht sich, es zumindest höflich zu tun. Diskutiert gerne – off- und online. Optimistische Realistin, Feministin und Fan der Redaktions-Naschlade. @PiaMillerAich
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9 Kommentare

  1. Jetzt setzt Putin mit militärischen Mitteln genau das um was ihm die (von den USA gemachte) ukrainische Regierung verweigert hat: Eine amerikafreie Pufferzone zur russischen Grenze.
    Mit ihrem Blut bezahlen dürfen dafür ukrainische und russische Bürger – deren Meinung weder in Moskau, Kiew oder Washington irgend jemanden interessiert.

    Wer meint es sei das gute Recht der USA ihre Raketen an der russischen Grenze zu positionieren der möge sich an die Kuba-Krise zurückerinnern.
    Da stand die Welt ganz kurz vor einem Atomkrieg weil die UdSSR auf Einladung Kubas ihre Raketen 150km vor der Küste Floridas stationieren wollte.
    Entweder es ist beiden erlaubt oder beiden verboten.
    Für die USA, die sich sogar für das südchinesische Meer zuständig fühlen, wurden eh schon zu viele Extrawürstl gebraten.

  2. Der russische Staat ist seit dem zaristischen Grossreich dafür bekannt, jedwede Konflikte mit roher Gewalt zu bekämpfen. Wenn der russische Staat auf Widerstand stösst, hat er schon immer die Gewalt nur noch gesteigert, ein Zurückweichen gibt es nicht. Aber die westliche Öffentlichkeit wollte das nie sehen. Ein Zurückweichen der Russen wird es daher vermutlich auch jetzt nicht geben.

  3. Warum kann Putin eigentlich nicht den Waffennachschub aus dem Westen unterbinden? Das wäre das erste, was ich gemacht hätte. Weil die ganzen russischen Verluste stammen eigentlich aus diesen verdeckten Nato-Kriedseinsätzen.
    Jeden Tag werden mehrere Flugzeugladungen Waffen (Überflüge auch über Österreich) geliefert. Falls die Nato-Transporter in die Ukraine fliegen, wären sie eigentlich leichte Ziele für russische Jäger – und nebenbei wäre dann die Nato auch bereits im Krieg, Wenn die Waffen am Landweg geliefert werden, müssten die Lkws ebenfalls mit Jägern oder Raketen erreichbar sein.
    Oder die Russen sind so marod, dass sie keine Kontrolle darüber haben. Aber dann sollten sie mit diesem Krieg schleunigst aufhören und versuchen ihren Arsch zu retten.

    • Ihre kindliche Naivität hätte ich mir auch gerne behalten. Die Ukraine ist ein Riesen Land, die Russen greifen eher östlich an und haben selbst dort nicht die totale Kontrolle. Wie bitte wollen sie einen so großen FEINDLICHEN Luftraum überwachen, vor allem im Westen wo sie keine Stellungen, Flughäfen haben.
      Die amis konnten selbst im EIGENEN Luftraum zivile Flugzeuge nicht abfangen. Marod?

      Wie bitte identifizieren sie tief in der Westukraine mobile waffenlieferungen? Und senden sie die Jäger dann von wo? Dort hin!

      Oder in ihrem Kopf schwirren diese Jäger konstant über das Riesen Gebiet der Ukraine immer darauf wartend was ‚stechen‘ zu können

      Was spricht eigentlich dagegen und selbst das ist schwierig genug … letztlich die waffendepots zu attackieren, was die Russen ja auch machen?!

  4. Kiev, die doppelnde Fläche von Wien, ~4 Mio. Einwohner, denk nicht das das so einfach ist… Man kann nicht so einfach 850 Km2 am Stück platt machen….😫

    • Doch das geht einfach … das ist aber im krieg meist nicht sinnvoll und eher eine straf Maßnahme gegen Ende.

      Ziel ist es im Krieg mit möglichst wenig Material möglichst viel Feind also Soldaten und Material zu zerstören.

      Außerdem würde in diesem Krieg ein massenbombardement den wk3 auslösen – das will Russland sicher nicht, bei so einigen westlichen Politikern könnte die Lust vorhanden sein!

  5. Ist das der Showdown? Ich hoffe inständig, dass man es endlich geschafft hat die Zivilisten in Sicherheit zu bringen.

    • Wäre es gewollt könnte man das leicht. Die ukos wollen das aber, aus verständlichen Gründen nicht!

      Wien, Urlaub – die Stadt ist innerhalb von Stunden leer … mal so zum nachdenken

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