Auszeichnung für Kriegsverbrecher
Jene Soldaten, die für das Massaker an der ukrainischen Zivilbevölkerung verantwortlich sein sollen, wurden vom Kreml geehrt.
Moskau, 19. April 2022 | Die Bilder getöteter ukrainischer Zivilisten aus Butscha, einer Vorortgemeinde der Hauptstadt Kiew, hatten Anfang des Monats rund um die Welt für Entsetzen gesorgt. Wladimir Putin hat am Montag jener Brigade, die dafür verantwortlich sein soll, einen Ehrentitel verliehen. Er unterzeichnete nach Angaben des Kreml ein Dekret, mit dem die 64. motorisierte Infanteriebrigade den Ehrentitel einer “Garde” erhält. Die Auszeichnung wird mit “Heldentum und Tapferkeit, Entschlossenheit und Mut” der Mitglieder begründet.
Insgesamt wurden in Butscha mehr als 400 Leichen gefunden, teils mit auf den Rücken gebundenen Händen. Die meisten Toten in Butscha wiesen nach Angaben der ukrainischen Polizei Schusswunden auf. Die Ukraine wirft den russischen Soldaten deshalb schwerste Kriegsverbrechen vor.
Internationale Ermittlungen laufen
Der ukrainische Geheimdienst sprach von “Massenmord”, den die Angehörigen der 64. Motorschützenbrigade der 35. Armee der Russischen Föderation begangen hätten. Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums veröffentlichte die Namen, Ränge und Passangaben der einzelnen Mitglieder der Brigade und kündigte an, sie vor Gericht zu stellen.
Russland bestreitet bisher, etwas mit den Gräueltaten zu tun zu haben. Es wirft den ukrainischen Behörden und westlichen Medien vor, die Gräueltaten inszeniert zu haben, und den ukrainischen Truppen, die Taten begangen zu haben, um Russland als Schuldigen zu benennen. Inzwischen laufen internationale Ermittlungen. Es gibt zahlreiche Forderungen, die Verantwortlichen vor ein internationales Gericht zu stellen.
(apa/sm)
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