Samstag, April 27, 2024

US-Leaks befeuern Putin-Krebs-Spekulationen

Der jüngste Datenleck von US-Regierungsdokumenten enthält nicht nur brisante Sicherheitsgeheimnisse, sondern auch Informationen zum vermeintlich prekären Gesundheitszustand Putins.

Washington | Bereits seit Beginn des Krieges in der Ukraine kursieren Gerüchte um eine mögliche Krebserkrankung Putins. Es gab zahlreiche Verhaltensauffälligkeiten in den öffentlichen Auftritten Putins, die Grund zur Annahme gaben, dass sich sein Gesundheitszustand seit Beginn des Krieges zusehends verschlechtert. Videos, in denen eine Hand deutlich schwächer und verfärbter wirkte als die andere, ein humpelnder Gang oder Fotos, in denen sich der russische Machthaber mit einer Hand an der Tischkante stützt, befeuerten das Gemunkel.

US-Geheimdienst im innersten Kreis um Putin

Die Gerüchte wurden anfangs schnell vom Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dementiert. Doch im Sommer 2022 und zu Beginn des Jahres wurde die Gerüchteküche durch den ukrainischen Geheimdienst wieder angeheizt. Nun geht selbige Information auch aus den geleakten US-Dokumenten hervor und erhöht damit den Wahrheitsgehalt der Spekulationen.

Brisante Randnotizen aus den im Internet durchgesickerten Datenleck der US-Regierung zeigen, wie sehr die Amerikaner den inneren Zirkel Putins infiltriert haben. Demnach soll es in der Führungsriege wiederholt zu internen Spannungen zwischen dem russischen Geheimdienst FSB und dem Militär gekommen sein. In Bezug auf die Fortsetzung der Offensivmaßnahmen in der Ukraine sollen interne Konflikte existieren, wobei einige sogar bemüht sein sollen, diese zu untergraben. Angeblich hätten Moskauer Regierungs- und Militärvertreter einen Sabotageplot ausgeheckt und über einen günstigen Zeitpunkt beraten.

Heimliche Truppenverlegung

An dem Komplott sollen der Sekretär des russischen Sicherheitsrats Nikolai Patruschew und der Generalstabschef Valeri Gerassimow beteiligt gewesen sein. Sie wollten hinter dem Rücken des russischen Staatsoberhauptes den Kriegsverlauf beeinflussen, indem sie russische Truppen an die Südfront der Ukraine verlegen. Dafür wurde der 5. März angedacht, weil, wie besagte Randnotiz aus dem Datenleck verrät, Putin zu der Zeit „einen neuen Zyklus Chemotherapie beginnt“ und nicht im Stande sein werde einzugreifen. Sofern das abfotografierte Dokument und die darin enthaltenen Informationen als authentisch erachtet werden, würde dies erstmals offiziell die anhaltenden Gerüchte über die schwere Erkrankung des Kreml-Herrschers bestätigen.

Inhaltlich weitgehend wahrheitsgetreu

Der Militäranalyst und Garde-Kommandant des Österreichischen Bundesheers, Markus Reisner geht davon aus, dass die Dokumente inhaltlich weitgehend stimmen, wie er im Ö1-Morgenjournal wissen lässt. Dies sei “eine fatale Situation für die USA”. Aber die Auswirkungen seien weitreichender. Denn die Dokumente enthielten Hinweise, die die Situation der Ukraine “sehr prekär” darstelle.

So habe die ukrainische Luftabwehr offensichtlich nicht ausreichend Flugkörper für ihre Fliegerabwehrsysteme zur Verfügung. Die Russen würden es zudem schaffen, den Einsatz von Präzisionsbomben, die die USA geliefert hätten, zu “stören” – und “offensichtlich” komme es auch beim Abwurf “zu Herausforderungen, die man kaum lösen kann. Und das kann ja auch unter Umständen kriegsentscheidend sein”, so der Militäranalyst im Radiointerview.

Titelbild: MIKHAIL KLIMENTYEV / AFP / picturedesk.com

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55 Kommentare

  1. V. Putin sieht von Tag zu Tag schlechter aus. Denn sein Urlaub auf seiner Millionen-Jacht ist für immer Geschichte.
    Seine Tochter in England kann er auch nicht mehr besuchen.
    Und das Leben im Bunker zehrt an der Gesundheit.

  2. In der Tat hab ich bislang noch nichts Neues gelesen/gehört. Die UA trommelt seit einem Jahr, dass mehr Waffen notwendig sind. Die Krankheitsgeschichten gibts auch, jetzt wissen wir, woraus sich die Krebshypothese speiste. Die USA und alle westlichen Geheimdienste haben der UA ab März 2022 6 Wochen gegeben.

    Dass RU us-amerikanische Waffensysteme knacken kann, wusste RU schon zuvor, die UA auch, wenn es stimmt. Wir wussten es nicht. Dass RU die franz. oder engl. oder deutschen Waffensysteme knacken kann, ist unwahrscheinlich. Also alle auf einmal.

    Es ist peinlich fürs Pentagon, dass jemand so einfach diese Daten mitgehen lassen kann. Peinlich ist auch, dass die us-amerikanischen Systeme quasi ausgeknockt werden können. Ja, peinlich ist es, wenn die USA unwirksame aber teure Waffen in die UA schicken.

  3. Ein Planet zum anderen: „Oh, so ein Mist, ich habe Menschen.“
    Der andere: „Mach dir keine Sorgen. Das geht schnell vorbei.“

  4. Wir haben letztens Trivial Persuit gespielt und zu umschreiben war “Amerikanischer Präsident” Bei verhaltensauffälliger Politiker riefen alle gleichzeitig Biden aber keiner Putin.

    • Boah, guter Witz. So viele Pointen auf einmal. Sie spielen niemals Trivial pursuit! Doch nocht so ein amrikanisches Zeug! Und dann noch ein Bildungsspiel! Und dass der Frager den verhaltensauffällgen Politiker ausruft! Spielentscheidend und spielverzerrend zugleich! Wahrlich ein Witz.

  5. Die Militärführung der Ukraine in Bachmut sprengt alle Gebäude um den anrückenden Russen keine Unterschlupfmöglichkeit zu bieten.
    Nach dem Abzug der Ukraine gibt es Bachmut de facto nicht mehr. Q: twitter spriter

  6. Schlicht man weiss es nicht, ob das eine Kriegsfinte ist (z.B. Eindringen in die oberste Militärführung in RU – um Misstrauen zu säen und die Führung zu schwächen, weil es andres nicht geht, oder nicht. Bei diesen Dingen muss man wahre Dinge mit falschen mischen, wie wir aus dem WW2 wissen.

  7. Lasst euch nicht in irre führen mit voller absicht wurden daten veröffentlicht!
    Die Dokumente besagen, dass bis Anfang 2023 bis zu 43.000 russische Soldaten getötet sollen sein und die Zahl der zivilen Opfer möglicherweise bis zu 223.000 betragen könnte. Dem stehen 17.500 gefallene ukrainische Soldaten und bis zu 131.000 Opfer gegenüber.
    Experte spricht in Russen-TV von Russlands Verlusten im Ukraine-Krieg – Politiker reagiert wütend
    Was Die russischen Verluste sind höher als die ukrainischen Verluste?

    • ich muss mich leider korrigieren
      Eines der geleakten Dokumente enthält Zahlen der US-Geheimdienste zu Gefallenen bis Februar 2023. Demnach hatten die russischen Streitkräfte bis Februar 189.500 bis 223.000 Verluste zu beklagen, darunter bis zu 43.000 Gefallene

  8. Der russische Präsident soll also nach US-“Geheim”dokumenten Krebs haben.
    Vielleicht hat er’s, vielleicht auch nicht.
    Sicher hat der amerikanische Päsident deutliche Anzeichen einer Demenz bzw. eines Alzheimers.
    Er spricht in Konferenzen oft die falschen Leute an und finden von Bühnen den Abgang nicht mehr alleine.
    Was ist wohl kritischer für das Weltgeschehen: Ein Präsident mit einer Krebserkrankung oder ein Präsident mit Demenz ? Was von beiden Krankheitsbildern könnte wohl zu einer unverständlichen und irrationalen Handlung führen ?

          • Unwissender ! Wir schreiben aus Wladiwostok (weisst du wo das ist?) und aus Irkutsk (das hast du nicht gelernt im Polytechnischen). Google mal, von dort aus schreiben wir alle, alle ausser der Rentner-Gang.

    • 😀 Der rationale Putin. Nein, der wird dadurch nicht besser.

      Der Kern dieser Geschichten ist vielmehr, dass 1) Putin einsame Entscheidungen trifft, 2) sein enges Umfeld ihn einhegen möchte, oder 3) auf seinen Tod wartet.

      Das sind natürlich schon interessante Einblicke. Uns bringen diese Einblicke gar nichts. Sie dienen nur als weiteres Spekulationsmaterial.

      • Ein rationaler Präsident wird keinen Atomkrieg starten, ein gestörter vielleicht aber schon. Weil er was verwechselt.

  9. Wann beginnt eigentlich die Ukraine mit der Frühlingsoffensive (Frühling dauert nur noch bis Mitte Juni)
    Kiew ist unglücklich darüber, dass die USA nicht an den Erfolg der Gegenoffensive glauben.
    Kürzlich durchgesickerte Dokumente aus dem Pentagon argumentieren, dass die ukrainische Gegenoffensive wahrscheinlich keinen ernsthaften Erfolg bringen wird.
    Slava!

  10. Klar- und Biden erfreut sich exzellenter Gesundheit! Und vor allem ist er gar nicht verwirrt!
    PS: Wie oft überlebte Putin in den letzten 2 Jahren den Krebs?

      • Er ist nicht psychiatrisch “wahnsinnig”, also man erkennt keine psychotische Struktur. Das ist richtig. Psychische Krankheiten würde ich aber nicht unbedingt von einem Politikwissenschafter einordnen lassen. Eine dissoziale Persönlichkeitsstörung kann man aber annehmen.

        • Jetzt haben wir doch die längste Zeit gedacht, Sie seien ein international anerkannter Militär- und Russlandexperte. Und erst jetzt geben Sie zu erkennen, dass Sie Psychologe sind.

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