Freitag, Mai 17, 2024

Sobotka trauert Kurz nach: »Zu höflich, zu freundlich, zu entspannt und zu unprätentiös«

»Zu höflich, zu freundlich, zu entspannt und zu unprätentiös«

„Zu jung, zu schön, zu intelligent“ war einmal. Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka outete sich am Freitag als weiterhin Türkiser. Sebastian Kurz lobte er in Karl-Heinz Grasser-Manier.

Wien, 22. April 2022 | Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) trauert seinem ehemaligen Parteichef noch hinterher. Am Freitag präsentierte er das “Österreichische Jahrbuch für Politik 2021” der Politischen Akademie der ÖVP. Sobotka ist vom Stil des zurückgetretenen Bundeskanzlers und ÖVP-Obmanns Sebastian Kurz nach wie vor felsenfest überzeugt. “Ich gebe euch ein Versprechen: die Veränderung, die hier vor zwei Jahren begonnen hat, die wird mit dem heutigen Tag nicht enden”, outet er sich als weiterhin Türkiser.

Überhaupt nimmt Kurz’ Wirken einen großen Teil des 656 Seiten dicken Werks ein. Laut Herausgeber, Ex-Nationalratspräsident Andreas Khol, ist es ein “Hilfsmittel für jene, die politisch gestalten, darüber berichten und sich dafür interessieren”. Als “Verteidiger des gedruckten Wortes” zeigte er sich stolz darauf, die Textsammlung haptisch präsentieren zu können.

Wie bei Grasser

Für die Einführung in die diesjährige ÖVP-Polit-Bibel ist unter anderem Sobotka zuständig. “Veränderung schafft Hoffnung. Die Ära Kurz”, lautet sein Leitartikel, in dem er erklärt, warum es für die ÖVP eigentlich keinen Weg zurück in schwarze Zeiten geben kann. Und er würdigt seinen ehemaligen Parteichef in Karl-Heinz Grasser-Manier: “Kampfgeist beweist Sebastian Kurz seit jeher. Nur, man merkt und sieht es ihm kaum an. Zu höflich, zu freundlich, zu entspannt und zu unprätentiös ist sein Auftreten und die Art seiner Begegnung.” Grasser las einst in einer Diskussionsrunde einen Brief vor, in dem er als „zu jung, zu schön, zu intelligent“ für die Österreichische Poltik bezeichnet wurde.

Auch bei der Buchpräsentation in der Wiener Urania ergriff Sobotka am Podium das Wort für Kurz. “Er ist so, wie er ist, auch im Off”, erinnerte er sich an seinen ehemaligen Parteichef ausnahmslos positiv. “Er ist keine Kunstfigur.” In seiner Haltung habe Kurz die Politik klar verändert. Vor allem dessen Position zum Antisemitismus strich der Nationalratspräsident hervor.

Kurz will Nehammer keine Ratschläge geben

Auch Kurz selbst interviewte Sobotka für das Jahrbuch. Wenig überraschend verteidigte er in dem Gespräch seine Politik. Seinem Nachfolger Karl Nehammer will er keine Ratschläge geben, denn: “Ich bin ein Staatsbürger mit einer klaren Wertehaltung, mit einem klaren inhaltlichen Koordinatensystem, das hat sich nicht verändert und daher weiß ich, wo ich ideologisch beheimatet bin. Aber ich empfinde keine Notwendigkeit irgendwelche Tipps zu äußern oder irgendwem Ratschläge oder Wünsche zu geben.”

(apa/bf)

Titelbild: APA Picturedesk

Benedikt Faast
Benedikt Faast
Redakteur für Innenpolitik. Verfolgt so gut wie jedes Interview in der österreichischen Politlandschaft.
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63 Kommentare

  1. kurz steht ja für Erfolg durch elegantes Reden ohne viel Hintergrundwissen.
    Offenbar ein Traum für viele, die diesen Weg nacheifern wollen. Was dabei vergessen wird, ist der Millionenaufwand, um dieses Image aufzubauen.
    Und es geht auch nicht ums Reden, sondern um Diskussion sowie Überzeugung.

    Kann mir einfach nicht vorstellen, dass er bei thiel & Partner alt werden wird. Denen ging es weniger um wirtschaftlichen Zuwachs, sondern einfach um menschlich-emotionale Wünsche. Eine Trophäe, die ansonsten nicht viel einbringt.

  2. Sobotka leidet an der Abwesenheit des geschmierten Gauklers. Tragisch. Geht der Mann nun ins Wasser? Vor die Bundesbahn? Gibt er sich die Hanfkrawatte? Antworten auf diese und weitere Fragen gibt die hundertste Folge von ” Crooks in Black”! Seien Sie dabei!

  3. Tiefer geht’s nicht mehr! Rien ne va plus! Auch sein Ende naht!
    Bei dieser türkisschwarzen Arschkriecherei ist Trauer tatsächlich angebracht.
    Sollte man eventuell von tiefer Trauer oder tiefer Arschkriecherei sprechen?

  4. “Kriegst eh alles was du willst, Soberl”…
    … und “Ich liebe meinen ÖVP-Korruption-UA-leitenden Nationalratspräsidenten!” 😉

      • … irgendwie erinnert das frapant an einen legendären “Sager” aus der einstens rechten Regierungs-Ecke: “Das Recht hat der Politik zu folgen – und nicht umgekehrt!” entrüstete sich das BMI-Zwergerl im TV-Interview damals … (Ein medial gehypter Shitstorm war die – damals noch logische – Folge. Der mir diesmal allerdings doch ein wenig abgeht??? Warum das wohl allem Anschein nach so zu sein hat, liegt inzwischen eh schon auf Hand … )

  5. Gleich u d Gleich gesinnt sich gern !Mein Wunsch wäre beide verurteilt im Knast zu sehen !! Neuwahlen wären auch eine Option….

  6. Von der höflichen, entspannten, freundlichen, unprätentiösen Politgarde hab ich die Nase voll. Ich will eine Regierung mit erwachsenen, intelligenten, integeren, bodenständigen Menschen. Nicht so doof und rabiat wie Sachslehner, nicht die immer essende statt arbeitende Plakolm; sie sollten von Bildung und Schule eine Ahnung haben, daher keine Rektoren aus Graz… die Liste kann ich noch lange weiterführen. Jedenfalls keinen Kurz*en mit der langen Leitung mehr. Und keine ÖVP!

  7. 600 Seiten türkise Werte? Na servas, das muss ja ein spannendes Buch sein. Voll von Korruption, Amtsmissbrauch, Lügen und Präpotenz.

  8. bist du narrisch

    also mi wunderts ja das dem sobotka ned öfters vor die tür kacken

  9. Dieser verschissene Schleimbatzen möge sein stinkendes Maul halten!
    Dreckstück VERLOGENES!

  10. Naja, wenn man bedenkt wer das sagt zeigt es nur wie Realitätsfremd, höflich gesagt diese Typen sind…
    Der gehört zum Arzt….

  11. Genau, was kommt als nächstes, dass Kurz zu gut für diese Welt ist oder wie/was …

  12. … geht es nur mir so, oder machen diese Bilder oben auch noch sonst irgendwem Magenkrämpfe?
    Frage nicht für einen Freund…

  13. Also, jetzt mal leise geflüstert, ganz unter uns hier herinnen:

    Man ist manchmal in diesem so schön verrückten Lande geneigt, auch diese Variante (möglicherweise; was Genaueres weiß man ja nicht) eventuell – also warum denn nicht? – in Betracht zu ziehen!?

    |Autismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene tiefgreifende Entwicklungsstörungen (Autismus-Spektrum-Störungen, ASS). Die meisten Betroffenen haben Probleme mit sozialen Kontakten sowie mit der Kommunikation und Sprache. Viele zeigen wiederholte, stereotype Verhaltensweisen und Interessen.|

    … “Der Laie staunt – und Kenner schweigen” … 😉

    • Es tut mir leid aber schweigen kann ich hierzu nicht. Personen mit Autismus sind hochsensibel und in den meisten Fällen hochgradig konfliktscheu. Meist meiden sie Berührungspunkte zu ihnen nicht vertrauten Orten und Personen. Auch dies trifft nicht auf diesen Herren zu der sich ja gerne überall und bei allem und jeden wichtig macht. Das Einzige was deckungsgleich sein könnte ist dass Autisten nicht in der Lage sind soziale Gefühle und Regungen beim Gegenüber adäquat wahrzunehmen bzw. richtig zu deuten und sie ihnen deshalb als nicht wesentlich erscheinen. Wenn man bei chronischen Narzissmus bleibt liegt man aber 100% richtig.

    • Ich denke “mangelnde soziale Kompetenzen” und “narzisstische Persönlichkeitsstörung” triffts eher. Autismus nein.

    • |… Viele zeigen wiederholte, stereotype Verhaltensweisen und Interessen …|
      Es gibt ungezählte Formen und Ausprägungen von Autismus (bis hin zum Asperger-Syndrom).
      Mir stand’s weiters auch ferne, auch irgend jemanden so Diagnostizierten mit diesem sarkastischen Vergleich zu verunglimpfen! (Auch für’s Protokoll)
      Sind’s bitte nicht gaaar so streng in Ihrer “Political Correctness”. Danke 😉

      • Also weder die Rechtfertigung noch die Anmerkung von Political Correctnes. war dazu angebracht. Da gings nur um den Vergleich. Würde mich nicht scheuen einen Politiker mit einem “Autisten” zu vergleichen wenn er Verhaltensmerkmale aufweist, die einem etwas “autistisch” vorkommen 😉 Mir würden da gleich ein paar einfallen doch der genannte Herr zählt nicht dazu. Den würde ich eher dem schwergradig soziopathischen (und trotzdem frei rumlaufenden) Klientel zureihen.

        • Der Ältere scheint ADHS-gefährder zu sein. Er macht allerlei “Unfug”, um Beachtung zu erlangen. Provokation ist die einfachste Variante in seinem Alter.

  14. “Ich gebe euch ein Versprechen: die Veränderung, die hier vor zwei Jahren begonnen hat, die wird mit dem heutigen Tag nicht enden”

    Kann man Sobotka hier wegen gefährlicher Drohung anzeigen?

  15. Sobotka weiß halt was er seinen “Fans” (ironie off) schuldig ist. Das maximale Feindbildpotential für Millionen Österreicher stets aufs Neue auszuschöpfen ist gewiss eine starke Leistung. Diese Aussage muss aber nun mal reichen um ein paar Tage Luft zu holen. Und wie wir ihn kennen lässt er nächste Woche, gut gelaunt wie immer, die nächste Imagebombe detonieren.

  16. BITTE Herr Sobotka, gehen sie den gleich Weg wie Kurz, folgen sie ihrem Idol in die Privatwirtschaft!

    In Niederösterreich wird sich doch noch irgendein Posterl in einem schwarzen Wohnbauunternehmen finden!

    Das wäre so ein Segen für Österreich.

      • Na ja, ich geb zu, das mit den Wohnungsgenossenschaften ist schon ein Problem für Sobotka. Die könnten noch sauer sein wegen seiner Wohnbaugelder Gschicht.

        Obwohl, in NÖ geht alles.

  17. Soberl der Kurz Fan?
    Na klar…durch Kurz wurde er Nationalratspräsi.
    Aus NÖ verjagt….unter Kurz aufgestiegen.
    Der hat nur Kurz…..und eine immer wieder beschmutzte Türmatte.

    • Spätestens nach diesem Auftritt sollte er sich endlich eine abwaschbare Türmatte zulegen. Die „steuerbare” Parteifreundin, die auch „delikate Sachen sauber erledigt” hat ja auch Besseres zu tun.

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